VHS-Zusammenschluß im Tegernseer Tal: Realistische Träume oder doch nur Schäume?

Zusammenlegung VHS: Wer ist dafür, wer dagegen und wer steht noch vor einer Entscheidung?

In der letzten Rottacher Gemeinderatssitzung wurde unter anderem über verschiedene Einsparungsmöglichkeiten für den Rottacher Haushalt diskutiert. Ganz oben auf der Liste stand die Zusammenführung der Volkshochschulen im gesamten Tegernseer Tal.

Seit Jahren wird hier und dort über dieses Thema geredet. Und nach der deutlich komplexeren Zusammenlegung der Tourist Informationen und der Standesämter, kann man auch ernsthaft fragen, warum das nicht auch bei den Volkshochschulen gehen sollte?

Im Rahmen eines Telefonats hat uns Rottachs Bürgermeister Hafner bestätigt, dass Tegernsee, Kreuth und Rottach schon lange für einen Zusammenschluß sind. Bei den dreien klappt es im Rahmen eines Vereins schon seit Jahren. Die Zusammenlegung mit Gmund und Bad Wiessee hätte nur Vorteile. Hafner sieht darin eine große Vereinfachung und eine damit einhergehende Kostenersparnis. Eine Chance, die man nicht einfach so liegen lassen sollte.

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Natürlich würden die Kurse auch weiterhin, wenn benötigt, in den Räumlichkeiten der einzelnen Gemeinden abgehalten werden. Doch eine zentrale Anlaufstelle würde vor allem den organisatorischen Aufwand minimieren.

Daraufhin wollten wir natürlich auch wissen was der Rest der Talgemeinden dazu sagt und haben in Bad Wiessee und in Gmund angefragt.

Michael Herrmann, Geschäftsleiter im Wiesseer Rathaus hat dazu eine klare Meinung und spricht sich für einen Zusammenschluß der Volkshochschulen aus:

Wenn man die Standesämter und sogar die Touristische Organisation vereinheitlicht bekommt, macht es keinen Sinn die Volkshochschulen außen vor zu lassen.

Wir werden auf der nächsten oder übernächsten Gemeinderatssitzung einen konkreten Antrag einreichen. Es gibt einfach sehr viele Gründe dafür.

Michael Herrmann sieht viele Vorteile - die Entscheidung in der Gemeinde steht aber noch aus

Laut Herrmann gebe es in Wiessee sicherlich “gewisse Kräfte”, die gegen einen Zusammenschluß sind. Aber deswegen hole man sich einen Experten aus dem Landratsamt, der in die Sitzung kommt und die Gemeinderäte genauestens aufklärt.

In Gmund dagegen sieht man derzeit und auch in Zukunft tendenziell keine Gründe, die für einen talweiten Zusammenschluß der Volkshochschulen sprechen würde. Bürgermeister Georg von Preysing meint dazu:

Also wir haben keine Veranlassung zu einem Zusammenschluß der VHS. Im Bezirk Oberbayern steht unsere VHS sogar an dritter Stelle. Alles läuft nach Plan und aus dem Grund werden wir uns auch im Gemeinderat damit nicht befassen.

Selbst Frau Eugenie Lückerath, die Leiterin der VHS Gmund, äußerte sich in einem aktuellen Merkur-Artikel zur positiven Entwicklung Ihrer Einrichtung gegen einen talweiten Zusammenschluß. Ihrer Meinung nach würden in diesem Fall die Nachteile überwiegen, vor allem auf Seiten der MItarbeiter:

Ich glaube jedoch, dass die Motivation der einzelnen Mitarbeiter verloren ginge, wenn sie  die VHS vor Ort nicht mehr selbstständig führen könnten. Die Leistung für jeden einzelnen Kursteilnehmer würde sicherlich zurück gehen.

So ist man talweit also weiterhin noch weit entfernt von einer gewissen Einigkeit. Die einen tun es bereits, die anderen würden vielleicht wollen und die letzten haben kein Interesse. Die Motive sind unterschiedlich. Und so wird es auch auf absehbare Zeit hin keinen Zusammenschluß der Volkshochschulen geben.

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