Vier Gruppen besonders vom Virus betroffen

Vor allem vier Gruppen sind von der Ausbreitung des Corona-Virus stark betroffen. Der Landkreis geht davon aus, dass es hier auch erneut zu Problemen und Ausbrüchen kommen kann.

Quelle: Landratsamt Miesbach

Vier „Einrichtungs-Gruppen“ rücken seit Beginn der Pandemie immer wieder in den Fokus der Gesundheitsbehörden und damit auch in die Öffentlichkeit: Asylunterkünfte, Kindertageseinrichtungen, Schulen und Pflegeeinrichtungen. In diesen Einrichtungen verbringen viele Personen viel Zeit auf begrenztem Raum, sodass sich das Virus relativ ungehindert verbreiten kann.

„Es ist sehr schwierig bzw. in vielen Fällen unmöglich, die bekannten Hygiene-Maßnahmen in diesen Einrichtungen einzuhalten. Bei den Pflegeeinrichtungen kommt erschweren hinzu, dass die Bewohner zur vulnerabelsten Personengruppe zählen“, betont die Pressesprecherin des Landratsamts Sophie Stadler. Das Gesundheitsamt Miesbach legt, ebenso wie die anderen Gesundheitsbehörden, ein großes Augenmerk auf diese vier „Einrichtungs-Gruppen“. Aktuell stellt sich das Infektionsgeschehen je Gruppe folgendermaßen dar:

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  • Asylunterkünfte: Die Bewohner einer Wohnung sowie einer Gemeinschaftsunterkunft stehen unter Quarantäne, nachdem in beiden Wohneinheiten je ein positiver Fall aufgetreten ist. Bei den Bewohnern der Wohnung kann analog zu einer Privatunterkunft vorgegangen werden, weil das Infektionsgeschehen dort gut eingrenzbar ist. In der Gemeinschaftsunterkunft mussten alle 21 Bewohner unter Quarantäne gestellt werden, weil in Gemeinschaftsunterkünften enge Kontaktpersonen nicht abgegrenzt werden können. Es handelt sich um eine Gemeinschaftsunterkunft, die von der Regierung von Oberbayern und nicht vom Landratsamt Miesbach betrieben wird. Im Landkreis Miesbach gibt es 56 Wohneinheiten in 36 Objekten zur Unterbringung von 470 geflüchtete Personen.
  • Kindertageseinrichtungen: Derzeit müssen Gruppen an fünf Einrichtungen wegen positiver Fälle zu Hause bleiben. Im Landkreis gibt es insgesamt 65 Kindertageseinrichtungen mit etwa 4.600 Betreuungsplätzen.
  • Schulen: Fünf Klassen stehen unter Quarantäne. Im Landkreis gibt es insgesamt 47 Schulen und etwa 12.000 Schüler.
  • Pflegeeinrichtungen: Aktuell gibt es kein Ausbruchsgeschehen in einer der neun Pflegeeinrichtungen im Landkreis. Dort werden etwa 850 Personen stationär gepflegt. Im Frühjahr sind fünf mit dem Coronavirus infizierte Personen in zwei Pflegeeinrichtungen im Landkreis verstorben.

„In allen “Einrichtungs-Gruppen” liegen Hinweise vor, dass dort Übertragungen stattgefunden haben“, sagt Stadler. Bei den Angaben handelt es sich immer um Momentaufnahmen. Mit jedem positiven Befund, der beim Gesundheitsamt eingeht, könne sich die Lage sofort ändern. So sei außerdem davon auszugehen, dass – wie in vielen anderen Landkreisen bereits geschehen – bald auch wieder Pflegeeinrichtungen von der Ausbreitung des Virus betroffen sein könnten. Insbesondere bei den Schulen und Kitas bleibt der Schulstart nach den Herbstferien abzuwarten.

Je nach Struktur des Landkreises kann diese Liste an Einrichtungen in anderen Regionen erweitert werden um beispielsweise Gefängnisse oder Unterkünfte für Saisonarbeiter. „Für den Landkreis Miesbach sind diese Kategorien jedoch nicht relevant“, sagt Stadler.

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