Tegernsee:
“Viereckige Kästen aufs Dach?” Klinik-Komplex plant Aufzüge

Der Klinik-Komplex an der Perronstraße eines Tölzer Bauherren geht in die finale Runde seiner Entstehung. Die Woche musste sich der Tegernseer Bauausschuss mit neuen Wünschen des Betreibers beschäftigen.

Wie gehts in der Perronstraße weiter? Foto: Julia Jäckel

Die Klinik an der Perronstraße in Tegernsee: Drei Gebäudekomplexe und zwei Tiefgaragen und in der Mitte ein Schwimmbad auf über 12.000 Quadratmeter. So der Plan. Und damit ist man in Tegernsee mittlerweile einverstanden. Ursprünglich war das Projekt, vor mehr als zehn Jahren zum ersten Mal der Stadt vorgelegt worden. Damals war es als Sanatorium und Privatklinik geplant – und auch genehmigt worden.

Es fand sich kein Betreiber für den vorderen Klinikbereich. Lokale Klinikbetreiber wie Martin Marianowicz vom Jägerwinkel in Bad Wiessee sprangen ab. Zudem hatte das Städtchen noch ein paar Sonderwünsche: Angesichts des angespannten Mietmarkts wären Personalwohnungen auch schön.

Personalwohnungen und Bauherr Klaus Dieter Burkhart

2020, also vor drei Jahren, begannen die Arbeiten. Bauherr zum Zeitpunkt? Klaus Dieter Burkhart, zugleich Chef einer Frischzellenklinik aus Bad Tölz. Im vorderen, der Bundesstraße zugewandten Gebäude (Haus 1), sollen 48 Personalwohnungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik entstehen. Die Folge: Weniger Betten, je 32 Zimmer mit insgesamt 121 Betten sind für Haus 2 und 3 geplant. Für das Unternehmen bedeutet das allerdings weniger Umsatz.

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Burkhart versucht das nun auszugleichen. Er will die anderen Häusern umplanen. Konkret: Es geht um Betten auch im obersten Geschoss – bis unters Dach sollen sich die Betten stapeln beziehungsweise sollen hier noch Bettenzimmer nachgelegt werden. Das Hinkommen soll mit einem Aufzug gelöst werden. Dazu müssen entsprechende Änderungen in beiden Häusern durchgeführt werden.

Das Gute: Nach Aussage der Bauamtsleiterin, Bettina Koch, ist diese Maßnahme nicht von der Straße zu sehen. Dennoch kommt zu den zwei Aufzügen noch zwei “viereckige Kästen aufs Dach”, wie Johannes Hagn, Bürgermeister in Tegernsee, in der Bauausschuss-Sitzung am Montag säuerlich anmerkt.  

Umplanungen, Schwimmbad und Fluchtweg gehen durch

Mit zwei anderen Änderungswünschen, eine Freilegung der Untergeschosse für einen Fluchtweg und einer Umplanung für das Schwimmbad, konnte sich das Gremium anfreunden. Aber die Kästen auf dem Dach, die störten einige. Michael Bourjau von den Freien Wählern dazu: “Das wird schon sehr massiv, rein optisch schon umwerfend. Wenn ich die Möglichkeit hätte, es abzulehnen, würde ich es tun.”  

CSU erinnert das an ein Feuerwehrhaus

Erinnert an einen “Schlauchturm eines Feuerwehrhauses”, sagt Markus Schertler (CSU) zu den Aufzugkästen auf dem Dach. Findet aber auch, dass der Bauherr der Stadt schon sehr entgegengekommen sei, man mit den Personalwohnungen schon viel erreicht habe. Könne man von Seiten der Verwaltung jetzt nicht Entgegenkommen zeigen?

Auch Markus Staudacher von den Grünen schlug einen moderaten Ton an. Sein Vorschlag: den Änderungsantrag des Bauherrn zurückzustellen. Man könne sicher mit dem Architekten über eine für alle angenehmere Gestaltung der Aufzugtürme sprechen. Das fand schließlich die Zustimmung des Gremiums, das dann auch einstimmig entschied: Alle Änderungen sind ok, nur bei den Aufzugtürmen müsse man Nein sagen.

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