Vierspurig Richtung Tal

Vierspurig – und das ohne Autobahn. Das wird künftig auf der B318 auf Höhe Holzkirchen möglich sein. Schon im kommenden Jahr starten die Arbeiten.

Die Autobahnauffahrt soll entlastet werden.

Eine Autobahn ins Tal – könnte man denken, wenn vom vierspurigen Ausbau der B318 die Rede ist. Ganz so schlimm kommt es dann aber doch nicht. Entlastet werden soll vor allem die Autobahnauffahrt in Holzkirchen und die Abzweigung ins Gewerbegebiet.

Das ist geplant:

Laut der Regierung von Oberbayern soll der Ausbau zu einer „deutlichen Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in diesem hoch belasteten Streckenabschnitt führen.“ Vor allem Staus und Unfallgefahren sollen deutlich vermindert werden.

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Die Ampelregelung an der Autobahnmeisterei wird dann komplett wegfallen. Stattdessen soll eine Brücke die Abzweigung auf die MB14 Richtung Föchinger Gewerbegebiet möglich machen. Diese wird südlicher angebracht, als die bisherige Kreuzung. Westlich der B318 soll außerdem eine Lärmschutzwand entstehen. Der vierspurige Ausbau erstreckte sich über eine Länge von rund 1,5 Kilometer von der Autobahnabfahrt Holzkirchen bis zur Einfahrt auf die MB 9 ins Holzkirchner Gewerbegebiet.

Kosten:

11,6 Millionen Euro wird der Ausbau der Bundesstraße kosten. Durch die allgemein gestiegenen Baupreise können die ursprünglich veranschlagten 8,6 Millionen nicht mehr gehalten werden. Das Landratsamt Miesbach ist zwar Vertragspartner für den Bau der B 318, hat die Kosten aber laut Pressesprecher Birger Nemitz an den Markt Holzkirchen abgetreten. Nemitz erklärt:

Wir haben die Kosten vertraglich an den Markt Holzkirchen abgetreten, da der Markt durch den Ausbau die Möglichkeit hat, sein Gewerbegebiet besser anzubinden.

Der Landkreisverwaltung würden demnach also keine Kosten entstehen.

Zeitplan:

Schon 2014 hatte die Regierung den Planfeststellungsbeschluss gefasst. Der Start war für 2017 angesetzt. Wie der stellvertretende Direktor des staatlichen Bauamts Rosenheim Christian Rehm erklärt, wird im kommenden Jahr aber zunächst nur die Brücke errichtet.

„Aktuell befinden wie uns immer noch in Grunderwerbsverhandlungen“, so Rehm weiter. Erst wenn diese abgeschlossen seien, könne man sich an den vierspurigen Ausbau machen. Geplant ist hier ein Baubeginn in 2018.

Behinderungen:

Einschränkungen wird es deshalb im kommenden Jahr zunächst nur bedingt geben. Zwar werde es durchaus Einengungen der Straße geben und auch Sperrungen werden nicht ganz ausbleiben – die größeren Behinderungen dürfte dann jedoch erst der Ausbau der Fahrspuren mit sich bringen.

Die Sperrungen, die für die Brückenerrichtung nötig sind, will man in die Nacht verlegen, betont Rehm. Ein genaues Datum für den Start kann der Bereichsleiter des Straßenbauamts derweil noch nicht nennen.

Verkehr

Viele Anwohner und Holzkirchner befürchten durch den Ausbau der Bundesstraße ein erhöhtes Verkehrsaufkommen. Die B 318 habe für den nördlichen Landkreis jedoch eine “herausragende Bedeutung” und der Bedarf sei in einer langen Prüfung nachgewiesen worden. Durch die deutlich spürbare Überlastung derzeit habe sich die Bundesstraße zu einer Art “Nadelöhr” entwickelt, so der Sprecher des Landratsamtes. Daher sei der Ausbau – bei Berücksichtigung der generellen Einschränkungen – eine wichtige Infrastrukturmaßnahme.

Naturschutz

Für den Ausbau der Bundesstraße müssen Bäume gefällt werden. Laut Landratsamt sei es aus Sicht des Naturschutzes wichtig, die Bauarbeiten nicht in den Zeiten der Vogelbrut durchzuführen. Grundsätzlich betrachtet sollte man laut Pressesprecher Nemitz immer abwägen, ob ein solcher Eingriff in die Natur wirklich gerechtfertigt sei. Allerdings könne sich auch eine Landkreisverwaltung nicht nur einem einzigen Thema – wie dem Umwelt- und Naturschutz – widmen. “Eine funktionierende Wirtschaft und eine funktionierende Infrastruktur sind ebenso wichtig”, so Nemitz.

Für diesen Eingriff in die Natur müsse an anderer Stelle ein gleichwertiger Ersatz geschaffen werden. Hierbei vertraue man dem Straßenbauamt Rosenheim, welches in dieser Beziehung auf eine sehr lange Erfahrung zurückblicken könne.

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