Vom Wohnzimmer direkt in den Pool

In der Tegernseer Olaf-Gulbransson-Straße ist Großes geplant. Ein kleines, altes Haus soll abgerissen werden und ein neues Einfamilienhaus mit Garagen entstehen. Der Bauausschuss sieht’s kritisch, denn die Dimensionen sind enorm.

Hier soll das neue Gebäude entstehen – aktuell kommt man zu dem Haus nur über eine schmale Treppe

Das geplante Haus in der Olaf-Gulbransson-Straße soll 22 mal 14,50 Meter umfassen. Außerdem soll talseitig entlang der gesamten Gebäudelänge ein Außenschwimmbecken errichtet werden. Ein Quergiebel soll das Becken überdachen. Bauausschussmitglied Thomas Mandl meinte trocken: „Dann kann man wohl direkt aus dem Wohnzimmer zum Schwimmen.“ Auch die Tegernseer Bauamtsleiterin Bettina Koch weist darauf hin:

Das was hier geplant ist, ist schon außergewöhnlich vor allem mit dem Schwimmbad talseitig. Das macht es auch sehr groß.

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Unklar ist, welche Häuser in der Umgebung der Bauherr als Bezugsfall nehmen könnte. Das Bauvolumen ist zwar groß, trotzdem gibt es auch drumherum einige Häuser in ähnlicher Größenordnung. Bürgermeister Johannes Hagn findet: „Von der Größe her fügt es sich nicht ein.“

Wie groß darf das Haus werden?

Vor allem die Frage, wie weit man schauen muss, um Bezugsfälle herzustellen, beschäftigte den Ausschuss. „Können Grundstücke trennende Wirkung haben?“, so Hagn. „Nein, eher nicht. Straßen haben trennende Wirkung“, erläuterte Koch. Doch für den Tegernseer Rathauschef steht fest:

Wir haben bisher kein Haus zugelassen, das die Problematik des Einfügens betrifft aufgeweicht hätte. Das sollten wir beibehalten.

In diesem Fall sei man an zwei Häuser in der Umgebung gebunden. An die müsse man sich halten, größer solle es aber auf keinen Fall werden. Damit entschied der Bauausschuss, dem Abbruch und Neubau zunächst nicht zuzustimmen, weil sich das Gebäude nicht in die Umgebung einfügt. Auch das Schwimmbecken sei untypisch. Die Entscheidung war einstimmig.

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