Von jungen Adlern und anderen “Rockstars”

Junge Adler und die großen Rockstars der Kletterwelt: Sie gehören zu den Gewinnern des diesjährigen Bergfilm-Festivals. Heute geht die 16. Ausgabe in Tegernsee zu Ende. Bereits gestern gab es Preise.

Moderator Michael Pause bei der Preisverleihung im Barocksaal.

Rund 6.000 Zuschauer kamen in den diversen Kinosälen in Tegernsee zusammen, um an fünf Tagen in über 80 Filmen die Berge als Lebensraum, Naturraum oder als Spielplatz großer Abenteuer zu entdecken. Einige dieser Filme wurden am Ende von der fünfköpfigen Jury mit einem Preis geehrt. Darunter auch die Dokumentation „Aigle et Gypaète – Les maîtres du ciel“ (Adler und Geier – Die Herrscher der Lüfte) von Anne und Erik Lapied.

„Ein imposanter Film, ein Meisterwerk“, so das Urteil der Jury über die französische Produktion. Die Geschichte ist schnell erzählt: Ein Adlerjunges wirft sein Geschwisterchen aus dem Nest. Später, im Winter, schaffen es die Adler kaum, ein einziges Küken zu ernähren. Die Lapieds kennen die Tiere genau, die hier die Hauptrolle spielen. Sie beschönigen nichts und urteilen nie. Das macht ihre Botschaft – und damit ihre Filme – so stark, dass sie schon zum zweiten Mal mit dem Großen Preis der Stadt Tegernsee ausgezeichnet wurden.

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Zwischen Hingabe und Besessenheit

Wo hört Leidenschaft auf, wo fängt Besessenheit an? Die Szenen an der Dawn Wall im Yosemite gehen unter die Haut, denn im Fokus steht nicht nur die enorme sportliche Leistung der beiden „Rockstars“ Tommy Caldwell und Kevin Jorgeson, sondern auch die menschliche Seite. Vor allem letzteres verleihe dem Film Tiefe und Bedeutung – so die Tegernseer Jury in ihrer Begründung.

„Der Sinn des Filmemachens ist es ja, wichtige Fragen zu stellen und Einblicke zu geben. Aber auch Stellung zu beziehen und Antworten zumindest anzudeuten“, davon zeigte sich Jurorin Carla Braun-Elwert überzeugt. Für seinen Kletterfilm „Durch die Wand – The Dawn Wall“ durfte aus dem Grund der amerikanische Filmemacher Peter Mortimer in diesem Jahr den DAV-Preis für den besten Alpinfilm mit nach Hause nehmen.

Die Jury bewertete alle Filme.

Auch bei der 16. Ausgabe sei es “wieder ein großartiges Festival mit vielen begeisternden Filmen und interessanten Gästen” gewesen, so das Resumee von Festival-Direktor Michael Pause.

Und Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn eklärte, dass ihn vor allem Thomas Huber bei der Premiere seines neuen Films am Eröffnungsabend beeindruckt habe. “Er ist nicht nur der Coole und Starke nach außen, sondern er bekennt sich zu seinen Schwächen und Problemen. Er geht sie öffentlich an und ist somit ein Vorbild für viele.”

Alle Preisträger des diesjährigen Festivals:

    • Großer Preis der Stadt Tegernsee – „Aigle et Gypaète – Les maîtres du ciel“ (Adler und Geier – Die Herrscher der Lüfte) von Anne und Erik Lapied (Frankreich)
    • Preis des Deutschen Alpenvereins für den besten Alpinfilm der Kategorie „Erlebnisraum Berg“ – „Durch die Wand – The Dawn Wall“ von Peter Mortimer (USA)
    • Bergzeit-Preis für den besten Film in der Kategorie „Naturraum Berg“ – „Wildes Deutschland – Das Erzgebirge“ von Uwe Müller (Deutschland)
    • Preis für den besten Film in der Kategorie „Lebensraum Berg“ – „Die Wildheuer – Senkrecht über dem Urnersee“ von Beat Bieri (Schweiz)
    • Otto-Guggenbichler-Nachwuchspreis – „The Fire within“ von Alexej Funke (Deutschland)
    • Kleiner Preis des Festivals, Publikumspreis für den besten Kinder- und Jugendfilm – „Viacruxis“ von Ignasi López (Spanien)

Ein Ausschnitt aus Viacruxis.
  • Preis für die bemerkenswerteste Kameraleistung – „Tierra del Viento“ von Laura Belinky (Großbritannien/Argentinien)
  • Preis für den besonderen Film – Das versunkene Dorf von Georg Lembergh (Italien)
  • Publikumspreis – „The Dawn Wall (Durch die Wand)“ von Peter Mortimer/Josh Lowell (USA)

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