Heute Morgen, um 05:50 Uhr, rief eine 43-jährige Miesbacherin die Polizei an. “Sie teilte mit, dass soeben ihre Wohnungstüre eingetreten worden sei”, berichtet die Polizeiinspektion (PI) Miesbach.
Ein junger Mann sei in ihrem Wohnzimmer, erklärte die Frau. Er wirke seltsam, sie bräuchte die Polizei. Als die Beamten vor Ort eintrafen, entdeckten sie zunächst Schuhe, die vor der Haustüre zum Treppenhaus des Mehrfamilienwohnhauses standen. Bei der ersten Wohnung des Gebäudes war die Wohnungstüre eingetreten, bemerkte man weiter. Dann stießen die Polizisten auch schon auf den Fremden:
Noch bevor die Beamten die Wohnung betraten, kam ihnen ein 20-jähriger Irschenberger auf Socken, gefolgt von der Geschädigten, entgegen. Der junge Mann schien deutlich unter dem Einfluss irgendwelcher Substanzen zu stehen, die den klassischen Betäubungsmitteln nicht zugeordnet werden konnten.
Der Irschenberger erklärte, er habe in der Wohnung Geräusche gehört, die er als Hilferuf interpretiert habe. “An der Wohnungstüre richtete er einen ordentlichen Schaden an”, so die Polizei Miesbach. Die Zarge und das Türblatt müssen ausgetauscht werden. Trotzdem verzichtete die Miesbacherin noch vor Ort auf einen Strafantrag.
Anzeige und Bußgeld für den Irschenberger
Um die Identität des Beschuldigten festzustellen, wurde er zunächst vorläufig festgenommen. Ein Alkoholtest verlief negativ. Die Staatsanwaltschaft verzichtete auf eine Blutentnahme.
Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass sich der Beschuldigte mit einer 20-jährigen Bekannten aus Bayrischzell traf. Gemeinsam haben sich die zwei wohl in der Wohnung einer 16-jährigen Miesbacherin getroffen, deren Eltern nicht Zuhause waren. Wie der 20-Jährige nach dem Treffen zu der Wohnung der 43-Jährigen kam, blieb ungeklärt. Ebenso konnte nicht geklärt werden, welche Drogen der Irschenberger konsumiert haben soll.
Obwohl die Betroffene Miesbacherin auf einen Strafantrag verzichtete, kommt der 20-Jährige nicht unversehrt davon: ihn erwartet eine Strafanzeige wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch. Außerdem erhalten er und seine zwei Freundinnen einen Bußgeldbescheid wegen eines Verstoßes nach dem Infektionsschutzgesetzt.
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