Oarscheibn ist eine Art Bocciaspiel mit Eiern, das augenscheinlich allen Beteiligten stundenlang Spaß bereitet. Dabei fällt auf, dass man meist genau so viele Kupfermünzen mit nach Hause nimmt, als man vorher hatte. Beim Oarscheibn ist vor dem Spiel also auch nach dem Spiel.
Doch fangen wir von vorne an: Denn das Spiel ist bayernweit bekannt. Und auch der Trachtenverein der Wallberger in Rottach hat diesen alten Osterbrauch seit ein paar Jahren wieder für sich entdeckt.
Zuerst suchen die Kinder im Freien die Ostereier. Dann versammelt man sich im Vereinsheim, der Lori-Feichta-Hütte. Während die Eltern gemütlich beim Frühschoppen zusammen sitzen, spielen die Kinder stundenlang Oarscheibn.
Zwei Eier und jede Menge Kupfermünzen
Der Ablauf ist eigentlich sehr einfach: Zuerst bildet man drei Gruppen, die jeweils ein Spielfeld bekommen. Die Gruppen unterteilen sich untereinander wieder in zwei Mannschaften. Jedes Kind bekommt zwei Eier und jede Menge Kupfermünzen. Dann rollt erstmal jeder eines seiner Eier die Holzschiene hinunter. Daher kommt auch der Name des Spiels – vom Eier „schieben“.
Das Ei jeden Kindes bleibt auf dem weichen Untergrund liegen, einer Art grüner Filzunterlage – ähnlich wie beim Billardspiel. Man belegt das Ei oben mit einer Kupfermünze und merkt sich sein Ei. Dann kommt der Nächste dran. Immer wieder versucht jeder Spieler, die Eier der anderen zu treffen, damit die Kupfermünze herunterfällt und man sie für sich einsammeln kann. Spielziel ist, am Schluss des Spiels möglichst viele Münzen sein Eigen zu nennen.
Das Spiel kann man aber so lange betreiben, wie man Lust darauf hat. Und gerade Kinder können das gut und gerne auch stundenlang….
Bilder aus dem letzten Jahr:
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