Vorwürfe “übertrieben und überzogen”

von Nina Häußinger

Gewerbetreibende aus Rottach beschwerten sich vergangene Woche über “Zustände wie in Rumänien” am Recyclinghof in Rottach. Im Gemeinderat herrschte gestern Unverständnis. Nichtsdestotrotz will man eine Lösung finden.

Christian Köck sprach die Vorwürfe zum Rottacher Recyclinghof gestern öffentlich an

Wie berichtet beschwerten sich Ende Juli Gewerbetreibende aus Rottach anonym bei der TS über die Missstände am Recyclinghof Lori Feichta. Unter anderem sei ihnen entgegengehalten worden, dass Gewerbetreibende ihren Müll nicht vor Ort, sondern in Warngau entsorgen sollen – obwohl im Tegernseer Tal die meisten Hotels, Handwerks- und Einzelhandelsfirmen tätig seien.

Doch auch die Zustände vor Ort werden beklagt. So müsse man bei Regenwetter auf Paletten herumsteigen, „um nicht knöcheltief im Dreckwasser waten zu müssen.“ Außerdem müsse man den Müll über verbogene Treppen tragen. Werde ein Container ausgetauscht, sei Verkehrschaos mit den Autos angesagt. Die Vorwürfe gipfeln in der Aussage, am Rottacher Wertstoffhof herrschen „Zustände wie in Rumänen“.

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Gestern sprach Bürgermeister Christian Köck das Thema in der öffentlichen Gemeinderatssitzung an. “Grundsätzlich ist es so, dass wir der VIVO den Platz unentgeltlich überlassen. Damit sind sie auch verantwortlich dafür, wie der Platz auszusehen hat“, so Köck. Ihm läge viel an einem Treffen mit den Verantwortlichen, um die Sache zu besprechen. Weiter betonte er:

Wir haben eine Gemeinde, die in punkto Sauberkeit sehr gut dasteht. Das hat man erst am Seefest wieder gesehen. Wir sind immer darauf bedacht, für Ordnung zu sorgen. Ich denke, das Thema sollten wir gemeinsam angehen.

Köck zeigte sich enttäuscht darüber, dass die Gewerbetreibenden zuerst die Presse informieren, anstatt den Kontakt mit der Gemeinde zu suchen. Gemeinderat Hermann Ulbricht, der selbst bei der VIVO tätig ist, erklärte die Missstände. Der Gully-Ablauf sei länger nicht mehr gespült worden, was man aber jetzt nachgeholt habe. Der Grund liege darin begründet, dass der verantwortliche Mitarbeiter im Urlaub gewesen sei, und die Vertretung die Abläufe nicht kannte.

Unverständnis im Gemeinderat

Die Anschuldigungen einer verbogenen Treppe konnte Ulbricht dagegen nicht ganz nachvollziehen. Sowas könne eventuell passieren, wenn die Container geleert werden. „Wenn eine Treppe verbogen ist, dann meldet sich der Wertstoffhof aber normalerweise bei der VIVO. Und dann wird sie ausgetauscht“, so Ulbricht.

Auch Vize-Bürgermeister Josef Lang konnte die Aufregung nicht nachvollziehen. Er sei diese Woche mehrere Male vor Ort gewesen. Die Wasserlache vor dem Bauschuttcontainer sei sehr klein. „Das ist alles übertrieben und überzogen“, meinte er. Und auch Josef Kaiser war dieser Meinung:

Ich finde nicht, dass wir Zustände wie in Rumänien haben. Ich als Gewerbetreibender bin froh, dass wir sowas haben.

Bürgermeister Köck erklärte abschließend, dass es nicht nötig sei, hier einen Beschluss zu fassen. Man wolle einfach im Gespräch bleiben und nochmal über die Sanierung des Platzes sprechen.

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