Waakirchner Wasser zum Anfassen

Das Besondere am Waakirchner Wasser ist, dass es gänzlich unbehandelt von der Quelle in die Haushalte gelangt. „Mir kommt’s jetzt viel frischer und kälter vor als früher“, sagt ein Waakirchner Bürger. Ein paar Einblicke von der Einweihung des neuen Hochbehälters.

Äußerlich ahnt man nicht, welch ausgeklügelte Technik sich in dem "Holzschupfn" verbirgt
Äußerlich ahnt man nicht, welch ausgeklügelte Technik sich in dem “Holzschupfn” verbirgt

Seit 2014 schon ist der Trinkwasser-Hochbehälter für die Waakirchner Bürger im Einsatz. Baubeginn war bereits im Juli 2012. Jetzt ist er auch offiziell eingeweiht. Am vergangenen Samstag fand die Eröffnungsfeier statt.

Gebäudehöhe am First 13,45 Meter, Breite außen 17,60 Meter – so gestalten sich die Maße des Holzkörpers. Innen wurden 196 Kubikmeter Beton für die Bodenplatte sowie 188 Kubikmeter für die Wände vergossen. Die Füllhöhe der Edelstahlbehälter beträgt ganze 8,5 Meter.

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Und auch wenn der Wasserverbrauch der Waakirchner wesentlich geringer ist als der Bundesbürger, so verbraucht hier jeder immer noch 109 Liter Frischwasser pro Tag. Ein Glück, dass das Waakirchner Wasser so unbehandelt aus der Leitung kommt, wie es an der Quelle heraussprudelt.

Wasser wird von den Bürgern finanziert

Dabei war das Projekt anfangs nicht unumstritten. Kostete es doch die stolze Summe von rund 2,5 Millionen Euro. Die genaue Summe lässt sich noch immer nicht genau beziffern, erklärt Waakirchens Kämmerer Toni Demmelmeier. „Es sind noch nicht alle Kosten in die Kostenrechnungen eingeflossen.

Die Bürger spüren das Projekt jedoch seit geraumer Zeit in ihrem Geldbeutel. Da der Gesetzgeber vorschreibt, dass solche Kosten über Beiträge und Gebühren bezahlt werden müssen, hat man in Waakirchen die Wasserkosten nach oben geschraubt: von 99 Cent auf 1,55 Euro pro Kubikmeter Wasser.

Dafür können die Waakirchner auch in heißen Sommern mit genügend Druck duschen. Auch die Hydranten für die Feuerwehr sind gerüstet. Es soll immer ausreichend Löschwasser vorhanden sein, das war eine der Vorgaben für das Projekt.

Während Projektleiter Sepp Schreder (li.) die Technik erklärte, lüftete Kämmerer Toni (2. v. re.) Demmelmeier Zahlen-Geheimnisse
Während Projektleiter Sepp Schreder (li.) die Technik erklärt, lüftet Kämmerer Toni Demmelmeier (2. v. re.) Zahlen-Geheimnisse

Momentan sind die beiden 1.500 Kubikmeter-Edelstahl-Tanks jedoch nur zu einem guten Drittel ihrer 8,5 Meter Gesamthöhe befüllt. Weil noch nicht alle Wasserleitungen für einen höheren Druck gerüstet sind, so Schreder. „Das ist die modernste, beste Technik, die es zur Zeit gibt“, proklamiert der Projektleiter.

Hygienisch – aber sehr hart

Die Leitungen seien absolut dicht und deshalb auch besonders hygienisch, berichtet er. Im Tiefbrunnen im Waakirchner Ortsteil Fuchsloch wird das 9 bis 10 Grad kalte Wasser gewonnen und dann in den Brunnen nach Marienstein transportiert, bevor es in die Haushalte gepumpt wird.

Dabei gibt es optisch gar nicht so sehr was her: „Waakirchner Wasser ist sehr hartes Wasser“, betont Sepp Schreder. Man sieht es an den Kalkteilchen, die offensichtlich auf der Wasseroberfläche im Tank schwimmen. Den Wasserpumpen ist’s egal. Die Befüllung funktioniert vollkommen automatisch: um zehn, elf Uhr nachts schalten sich die Pumpen automatisch ein und um fünf, sechs Uhr morgens wieder aus. „Die Drucksonden wissen, wann sie sich einschalten müssen.“

Während die Besucher bei den Führungen an den Lippen Schreders hingen, sorgte die Freiwillige Feuerwehr dafür, dass die Waakirchner nicht nur Wasser zu Trinken bekamen. Auch für Bewirtung war gesorgt. So konnte man nicht nur informell, sondern auch körperlich gestärkt, nach der Einweihungsfeier den Heimweg antreten.

Hier noch ein paar Impressionen vom Tag der offenen Tür:

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