Der Borkenkäfer gehört zum Wald wie der Gockel auf den Misthaufen. Dabei stellt er, vermehrt er sich zu stark, eine Bedrohung für lebende Bäume dar. Deswegen haben sich Vertreter des jeweiligen Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten aus Holzkirchen, Ebersberg und Rosenheim, sowie die Forstbetriebe München und Schliersee und weitere Waldbesitzer aus den umliegenden Landkreisen zusammengetan, um über bestmögliche Bekämpfungsmaßnahmen zu diskutieren.
Dank dem nass-kalten Mai blieben die Waldbesitzer von Sorgen um das Sterben der Bäume aufgrund des Borkenkäfers noch weitgehend verschont. Die Situation ändert sich nun aber, weil mit den Temperaturen auch wieder die Population der Schädlinge steigt. Denn der Borkenkäfer liebt heiße Temperaturen und vermehrt sich dadurch schneller. Bäume können auf natürliche Weise nur mit dem Absondern von Harz reagieren, was aber zur Abwehr eines Borkenkäfer-Angriffs nur anfangs ausreicht.
Altholz stellt beste Brutstätte für Borkenkäfer dar
Besonders Fichten sind für die einheimischen Arten Buchdrucker und Kupferstecher sehr anfällig. Letzterer vermehrt sich vor allem in abgestorbenen Baumresten. Weil durch Schnee, Stürme und Gewitter noch sehr viel Altholz in den Wäldern liegt, raten die Behörden Waldbesitzern, jetzt schon den Bestand auf Borkenkäfer abzusuchen und so die Vermehrung im Keim zu ersticken. Auch empfiehlt es sich, am Boden liegendes Restholz zu entsorgen, da diese ideale Brutstätten für die Borkenkäfer-Weibchen darstellen.
Seit Anfang Juni hat im Flachland der Befall aber auch von lebenden Fichten wieder zugenommen. Befallene Bäume sollten daher möglichst rasch aus dem Wald geschafft werden, um die Übertragung auf gesunde Bäume zu verhindern. Daher ist bei den momentan andauernden Temperaturen Eile geboten, diese „Brutherde“ aufzuarbeiten, zu fällen und möglichst schnell aus dem Wald zu befördern.
Frühe Warnsignale der Fichten erkennen
Der beste Tipp sei, noch vorhandenes Schadholz zu entfernen und die Bestände auf Borkenkäferbefall hin zu kontrollieren. Befallenes Holz sollte dann rigoros entfernt werden, auch wenn der Baum noch eine grüne Krone trägt. Man erkennt den Befall aber schon am Bohrmehl, das am Stamm, an der Rinde, in Spinnweben und auf dem Boden liegen kann.
Überwachung und Bekämpfung der Borkenkäfer sind gesetzliche Pflichten des Waldbesitzers. Versäumnisse führen nicht nur zu Schäden im eigenen Wald oder im Wald der Nachbarn. Sie können Bußgelder auslösen. Hinzu kommen gegebenenfalls zivilrechtliche Schadensersatzforderungen geschädigter Nachbarn.
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