Waldfest: Betrunkene Radfahrer stürzen

In den vergangenen zwei Tagen ist es nach dem Waldfest in Enterrottach zu diversen Stürzen betrunkener Radfahrer gekommen. Dabei verletzten sich mehrere Personen. Ein Fußgänger, der von einem 36-jährigen Gmunder erfasst wurde, musste im Krankenhaus behandelt werden.

Alkoholfahrten mit dem Fahrrad sind nicht ungefährlich / Archivbild

In der Nacht von Freitag auf Samstag befand sich der 44-jährige Mann aus Dachau auf dem Nachhauseweg vom Waldfestplatz in Richtung Rottacher Zentrum, als er unvermittelt von dem Gmunder angefahren wurde. Laut Aussage des Radfahrers hatte dieser einem entgegenkommenden Radler ausweichen müssen. Ein Alkoholtest ergab bei ihm einen Wert von weit über ein Promille. Der Fußgänger erlitt bei dem Zusammenstoß Prellungen und wurde vorsorglich ins Krankenhaus nach Agatharied gebracht.

Wie die Polizei erklärt, wird gegen den unverletzt gebliebenen Fahrradfahrer wegen Gefährdung des Straßenverkehrs ermittelt.

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Wie beim Slalom

Mit einer Anzeige muss auch eine 56-jährige Frau aus Gelsenkirchen rechnen, die in der Nacht von Samstag auf Sonntag, ebenfalls vom Waldfest kommend, von der Straße abkam und in den Graben fuhr. Der Vorfall ereignete sich nur wenige hundert Meter vom Waldfestgelände entfernt. Bei ihrem Sturz verletzte sich die Frau im Gesicht. Ein Alkoholtest ergab auch bei ihr einen Wert von über ein Promille.

Aber es blieb nicht nur bei den beiden polizeilich dokumentierten Fällen. Laut Aussage mehrerer Taxi-Unternehmen sei es auf der Valepperstraße an beiden Abenden zu diversen gefährlichen Situationen gekommen, als betrunkene Fahrradfahrer oder Fußgänger stürzten.

Vor allem die rund zweieinhalb Kilometer an der unbeleuchteten Straße vom Waldfestplatz in Richtung Rottach sind bei den Taxifahrern berüchtigt. „Das ist teilweise wie beim Slalom. Ab einer gewissen Uhrzeit muss man mittlerweile darauf achten, ob nicht gerade irgendeiner mitten auf der Straße liegt“, so einer der Taxifahrer auf Nachfrage.

Keine Zunahme

Die Polizei in Bad Wiessee sieht dagegen keine signifikante Zunahme alkoholbedingter Kollisionen am vergangenen Waldfest-Wochenende. So erklärt ein Beamter, dass man grundsätzlich froh sei, wenn die Waldfestbesucher aufs Fahrrad stiegen, anstatt sich hinter das Steuer eines Autos zu setzen.

Die Grenze, bei der man noch unter Alkoholeinfluss Fahrrad fahren darf, liege bei 1,6 Promille. Gefährlich für den eigenen Führerschein wird es, wenn man einerseits diesen Wert überschreitet oder andererseits bei einem niedrigeren Alkoholpegel einen Unfall verursacht oder wenn alkoholbedingte Ausfallerscheinungen, wie Schlangenlinienfahren, Stürze oder grobe Verkehrsverstöße, hinzukommen. „Das muss aber dann die Führerscheinstelle bewerten.“

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