Waldkindergarten nimmt letzte Hürde

Ein Waldkindergarten – für viele Gemeinden schon Realität – in Bad Wiessee noch in der Planung. Das Konzept der engagierten Eltern für eine Kindergruppe im Waldstück oberhalb des Sportplatzes steht. Jetzt musste nur noch der Gemeinderat sein “Ok” geben. Zweifel blieben jedoch nicht aus.

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Spielend lernen und das in der Natur – ohne Konsole, Computer und Fernseher. Das ist der Traum vieler Eltern für ihre Kinder. Familie Kohlschmidt nahm die Erfüllung nun selbst in die Hand und gründete zusammen mit anderen Familien den Verein “Waldkraxler”. “Gemeinsam hatten wir die Idee einen Waldkindergarten zu eröffnen”, erklärt Barbara Kohlschmidt, zweite Vorsitzende des Vereins.

Die Vereinsgründer haben sich das Konzept von den Waldkindergärten in Wall und Bad Tölz abgeschaut. Dort funktioniert die Umsetzung bereits seit einigen Jahren. Und auch in Wiessee sind die Planungen schon fortgeschritten. Bis zu 18 Kinder sollen ab April 2016 oberhalb der Hagngasse, in unmittelbarer Nähe zum Sportplatzes, betreut werden.

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Bereicherung für das Betreuungsangebot

In der Wiesseer Gemeinderatssitzung am vergangenen Donnerstag war dieser Kindergarten nun Diskussionspunkt. Dabei ging es vor allem darum zu entscheiden, ob es wirklich Bedarf für eine solche Einrichtung in der Gemeinde gibt. Gemeinsam mit Stefan Finkenzeller präsentierte Kohlschmidt ihre Pläne dem Rat.

„Das ist ein interessantes Konzept“ meint zweiter Bürgermeister Robert Huber (SPD). Auch Rolf Neresheimer (ranBW) freut sich über eine Bereicherung des Betreuungsangebots in der Gemeinde. Er selbst ist Leiter einer Kindergruppe in Bad Wiessee.

Finanzielle Unterstützung sorgt für Zweifel

Zweifel blieben jedoch nicht aus. Vor allem der finanzielle Aspekt spielte eine große Rolle. „Irgendwann werden auf die Gemeinde Kosten zukommen“, ist sich Huber sicher. Wie bei jedem Kindergarten wird die Gemeinde eine Förderung von 1035 Euro pro Kind und Jahr beisteuern müssen. Die Hälfte trägt jedoch der Freistaat Bayern.

„Es ist geplant, dass sich der Kindergarten selbst trägt“, erklärt Finkenzeller. Ab zwölf Kindern würde dieses Konzept aufgehen, denn dann würde der Waldkindergarten erst vom Freistaat bezuschusst werden.

Auch die Finanzierung des Raumes im Sportzentrum habe man durch Spenden finanziert und keine Bezuschussung beantragt. Zweiter Bürgermeister ist sich trotzdem sicher, dass man sich auf Mehrausgaben einstellen müsse, betont jedoch:

Das Geld ist gut angelegt, weil es um die Kinder geht.

Am Ende konnten die engagierten Eltern mit ihrem Konzept überzeugen. Der Antrag wurde einstimmig befürwortet. Die “Waldkraxler haben also für das Frühjahr freie Bahn. Wer seinen Schützling selbst gerne in einem Waldkindergarten wissen möchte, der kann sich am 5.12. beim “Waldnikolaus” mit den Organisatoren treffen oder sich Informationen auf der Webseite einholen.

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