“Wir gehen von einem Unglück aus”

Fünfte Aktualisierung vom 10. Oktober / 15:41 Uhr
Von dem seit 28. September vermissten Wanderer Michael S. fehlt weiterhin jede Spur. Nachdem Polizei und Bergwacht eine Woche ohne Erfolg nach dem 65-Jährigen gesucht haben, stellten sie wie berichtet am vergangenen Freitag ihre Bemühungen vorerst ein.

Ganz am Ende ist man jedoch noch nicht: die Ermittler warten auf Hinweise und hoffen auf die Routinekontrollen der Bergwacht.

Hubschraubereinsatz am Felsen
Auch ein Hubschraubereinsatz brachte bei der Suche nicht den gewünschten Erfolg / Bild: mein-tegernsee.de

„Wir haben unser Möglichstes getan, aber leider ohne Erfolg“, betont Polizeihauptkommissar Paul Knott. In der vergangenen Woche haben sowohl die Beamten als auch die Bergwacht fieberhaft versucht den seit 28. September vermissten Michael S. zu finden. Neben einer Rettungshundestaffel wurde das Gebiet aus der Luft auch mit einer Hubschrauber durchkämmt.

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Erst Hoffnung, dann der Abbruch

Hoffnung machte den Beamten kurzeitig die Aussage eines Zeugen, der Michael S. am besagten Tag gegen 17 Uhr bei der Hintermaurer Alm auf der Strecke zum Wallberggipfel gesehen haben will. Zuvor waren die Beamten eigentlich davon ausgegangen, dass sich der Mann nach der Trennung von der Reisegruppe direkt auf den Weg ins Tal gemacht hat. Eine heiße Spur ergab sich jedoch auch daraus nicht.

Am vergangenen Freitag wurde die Suche schließlich eingestellt. Wir müssen nun darauf warten, ob wir neue Hinweise erhalten“, so Hauptkommissar Knott heute auf Nachfrage. Auch mit der Familie des Vermissten stand die Polizei in den vergangenen sieben Tagen in Kontakt.

Was mit Michael S. passiert ist, ist dabei weiterhin unklar. Vermutungen möchte man bei der Polizei darüber aber nicht anstellen. „Wir gehen davon aus, dass hier ein Unglück passiert ist. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit ist er dann wohl mittlerweile bereits verstorben“, so Knott weiter.

Bergwacht sucht routinemäßig weiter

Die Bergwacht will unterdessen im Rahmen ihrer regulären Dienstes weiter nach dem 65-jährigen Ausschau halten. „Teile unserer Dienstmannschaft sind routinemäßig auf dem Wallberg unterwegs. Auch hier versuchen wir das Gebiet so flächendeckend wie möglich zu durchkämmen“, so Roland Ampenberger, Sprecher der Bergwacht in Bayern. An besonders gefährlichen Stellen im Gelände wollen die Einsatzkräfte dann nochmal besonders genau hinsehen, um Hinweise auf den Verbleib von Michael S. zu bekommen.

Oft dauert es jedoch einige Monate bis abgestürzte Wanderer gefunden werden. Das zeigen nicht zu letzt die jüngsten Beispiele in Tegernsee und Bad Wiessee. Anfang September fanden Wanderer aus Tegernsee, den Forstarbeiter auf der Baumgartenschneid die stark verweste Leiche eines 58-jährigen Tegernseers, der wohl schon rund drei Monate in einem Waldstück. Rund einen Monat früher, war in der Nähe der Wiesseer Aueralm ein in 70-jähriger Mann aus Moosburg tot aufgefunden worden.

Vierte Aktualisierung vom 4. Oktober / 16:26 Uhr:
Der seit Samstagnachmittag vermisste Michael S. konnte immer noch nicht gefunden werden. Trotz der intensiven Suche der Einsatzkräfte der Polizei, Bergwacht und einem Hubschrauber fehlt weiterhin jede Spur von ihm.

Daher haben die meisten der Einsatzkräfte ihre Suche heute vorerst eingestellt. Nur die Rottacher Bergwacht will während ihrer Dienstzeit weiter nach dem 65-jährigen Ausschau halten.

Seit knapp einer Woche wird der 65-jährige Wanderer bereits vermisst. Und seitdem wird auch auf Hochtouren im gesamten Gebiet des Wallbergs gesucht. Nachdem am Anfang der Hubschrauber aufgrund des schlechten Wetters (Vorhersage für den Tegernsee unter wetter.info) nicht fliegen konnte, waren die Piloten am Mittwoch und Donnerstag dauerhaft im Einsatz. Mit dabei bis zu 86 Einsatzkräfte und sieben Suchhundestaffeln im. Bislang blieb der große Aufwand jedoch ohne Erfolg.

Wie die Polizei Bad Wiessee soeben auf Nachfrage der Tegernseer Stimme mitteilte, wurde die Suche vorerst eingestellt. „Wir warten auf weitere Hinweise“, so ein Beamter aus der Wiesseer Polizeiwache. Die Bergwacht Rottach-Egern will laut Aussage der Einsatzkräfte weiter nach dem Mann Ausschau halten. Alle anderen Helfer rücken ab.

Dritte Aktualisierung vom 3. Oktober / 15:22 Uhr:
Die Suche nach dem seit vergangenem Samstag vermissten Wanderer Michael S. wurde auch heute wieder fortgesetzt. Bislang leider ohne Erfolg.

Neben Einsatzkräften der Polizei und einem Hubschrauber zur Unterstützung aus der Luft, sind auch verstärkt Einsatzkräfte der Bergwacht an der Suche im Wallberg-Gebiet beteiligt. Die Zuversicht unter den Rettern sinkt allerdings.

“Es schaut langsam schlecht aus”

Noch will man die Suche nicht aufgeben. Und durch den Feiertag sind auch nochmals mehr ehrenamtliche Helfer der Bergwachten am Einsatz beteiligt, die unter der Woche anderen Berufen nachgehen. Da die Suche inzwischen aber seit fast einer Woche läuft, schwinden leider auch die Chancen. “Es schaut langsam schlecht aus”, meint auch Einsatzleiter Estner am Telefon.

Am Mittwoch und Donnerstag waren teilweise bis zu 86 Einsatzkräften und sieben Suchhundestaffeln der Bergwachten Hochland und Chiemgau im Einsatz gewesen. Die Rottacher Bergwacht wurden dabei von ihren Kammeraden aus Schliersee, Penzberg, Bad Tölz und Hausham unterstützt.

Neben den fehlenden Hinweisen bei der Suche nach Michael S. haben sich bislang auch noch keine neuen Erkenntnisse aus den Zeugenaufrufen der Polizei ergeben. Die beiden unbekannten Personen werden daher gebeten, sich bei der Polizei Bad Wiessee unter der 08022 / 9878-0 zu melden.

Zweite Aktualisierung vom 1. Oktober / 17:29 Uhr mit der Überschrift:
Zur Stunde sind die Einsatzkräfte von Bergwacht und Polizei noch immer im Wallberg-Gebiet unterwegs.

Bei der Suche nach dem seit Samstagnachmittag vermissten Michael S. war aufgrund des schlechten Wetters bis heute Mittag kein Hubschraubereinsatz möglich. Seit 15:30 Uhr kreist allerdings ein Helikopter der Bundeswehr über dem Wallberg.

Da die Sicht besser geworden ist, kommt mittlerweile auch einen Hubschrauber zum Einsatz.
Da die Sicht besser geworden ist, kommt mittlerweile auch ein Hubschrauber am Wallberg zum Einsatz / Bild: Stefan Lindenbauer

“Der Helikopter wurde von den Kollegen vor Ort angefordert”, so Markus Weßner vom Polizeipräsidium Oberbayern Süd. Dabei handelt es sich nach derzeitigen Informationen um einen Sichtflug, der das Gebiet im Wallberg-Bereich absuchen soll. Ob auch eine Wärmebildkamera zum Einsatz kommt, konnte Weßner dabei nicht mit Bestimmtheit sagen.

Zusätzlich zum Hubschrauber haben auch heute wieder Einsatzkräfte von Polizei und Bergwacht mit Hundestaffeln das Gebiet durchkämmt. Die Helfer werden bis nach Einbuch der Dunkelheit weiter versuchen vor Ort Spuren von dem Vermissten 65-jährigen zu finden. Derzeit habe man allerdings noch keine neuen Erkenntnisse, so einer der Einsatzkräfte vor Ort.

Gleichzeitig versucht die Polizei auch weiterhin Kontakt zu zwei Zeugen aufzunehmen, die von einer anderen Frau dabei beobachtet wurden, wie sie sich mit Michael S. am Samstag gegen 16:45 Uhr im Bereich der „Hintermauer Alm“ unterhielten. Da der Vermisste als kontaktfreudig beschrieben wird, wird derzeit nicht ausgeschlossen, dass er bei diesem Gespräch Hinweise zu seiner weiteren Planungen gab. Die beiden unbekannten Personen werden daher gebeten, sich bei der Polizei Bad Wiessee unter der 08022 / 9878-0 zu melden.

Aktualisierung vom 30. September / 16:33 Uhr
Von dem seit Samstagnachmittag vermissten Michael S. fehlt weiterhin jede Spur. Polizei und Bergwacht suchen derzeit fieberhaft nach dem 65-Jährigen aus dem oberfränkischen Weilersbach.

Auch eine Hundestaffel ist im Einsatz. Eine Zeugin will den Vermissten unterdessen nach 17 Uhr bei der Hintermaurer Alm in der Nähe des Wallberggipfels gesehen haben.

Neben der Polizei ist auch die Bergwacht Rottach-Egern mit 18 Helfern vor Ort
Neben der Polizei ist auch die Bergwacht Rottach-Egern mit 18 Helfern vor Ort

Der Wettlauf gegen die Zeit geht weiter. Seit über 48 Stunden ist Michael S. nun vermisst. Am vergangenen Samstag gegen halb vier hatte er sich von seiner Reisegruppe getrennt, um zu Fuß den Weg von der Bergstation ins Tal anzutreten. Die anderen Wanderer fuhren hingegen mit der Gondel wieder hinunter. An dem vereinbarten Treffpunkt, dem Reisebus am Parkplatz der Talstation, kam der 65-Jährige aber nie an.

Derzeit kein Hubschraubereinsatz möglich

“Jetzt ist noch lange nicht die Zeit, um aufzugeben“, betont Wilhelm Sigel, Leiter der Polizeiinspektion Bad Wiessee. Derzeit sind rund 25 Einsatzkräfte von Polizei und Bergwacht entlang des Wallbergs unterwegs und versuchen, Michael S. zu finden. Sogar eine Hundestaffel aus Garmisch mit drei Suchhunden ist vor Ort. Bislang jedoch ohne Erfolg.

Für einen Hubschraubereinsatz sei das Wetter momentan zu schlecht, so Sigel weiter. In der Tat haben die Einsatzkräfte vor Ort derzeit mit dichtem Nebel zu kämpfen, was die Suche noch weiter erschwert. Gestern hatte man den Hubschrauber noch einsetzen können, doch auch das brachte keine neuen Erkenntnisse.

Zeugenaussage gibt Rätsel auf

Hoffnung macht den Beamten indes die Aussage eines Zeugen, der Michael S. gegen 17 Uhr bei der Hintermaurer Alm auf der Strecke zum Wallberggipfel gesehen haben will. Bislang waren die Beamten eigentlich davon ausgegangen, dass sich der Vermisste nach der Trennung von der Reisegruppe direkt auf den Weg ins Tal gemacht hat.

Die Einsatzkräfte wollen ihre Suche heute auf jeden Fall noch bis zum Einbruch der Dunkelheit weiterführen. Ohne Tageslicht schwinden allerdings die Chancen, den Vermissten zu finden, immer weiter.

Ursprünglicher Artikel vom 29. September mit der Überschrift: Wanderer am Wallberg vermisst
Seit dem gestrigen Samstag wird im Wallberggebiet ein Wanderer vermisst. Der 65-jährige Michael S. aus dem oberfränkischen Weilersbach war mit mehreren Personen zu einem Ausflug auf den Wallberg angereist.

Als sich die Gruppe gegen 15:30 Uhr wieder zur Bergstation auf dem Wallberg begab, um ins Tal abzufahren, trennte sich der Mann und wollte offensichtlich den Abstieg zu Fuß antreten. An dem vereinbarten Treffpunkt, dem Reisebus am Parkplatz der Talstation, kam er jedoch nicht an.

Eine Suche im Bereich des Wallbergs bis in den späten Samstagabend durch die Bergwacht Rottach-Egern verlief ergebnislos. Am Sonntagmorgen wurde die Suche mit Kräften der Rottacher Bergwacht sowie der alpinen Einsatzgruppe der Polizei fortgesetzt.

Die Einsatzkräfte beschreiben den Vermissten wie folgt:

– 65 Jahre
– 170 cm
– graue Haare, Glatze/Haarkranz
– kräftig/dick
– trägt Brille und eine dunkelbraune Lederjacke, schwarze Hose, schwarze Schuhe
– ist nicht ortskundig und führt keinerlei alpine Ausrüstung mit

Wer Angaben zum Verbleib des Mannes machen kann oder ihn am Samstag nach 15:30 Uhr gesehen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei Bad Wiessee unter der 08022-98780 zu melden.

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