Warme Jacken für den kalten Winter

Die Zahl der Asylbewerber steigt auch im Tal immer weiter an. In Tegernsee sind mittlerweile 19 Personen in der städtischen Turnhalle untergebracht worden.

Und auch die Bürger wollen helfen. Die Stadt Tegernsee und die Kolpingfamilie haben bereits Anlaufstellen für Sachspenden eingerichtet – die anderen Talgemeinden sehen dagegen noch keinen Bedarf.

Walter Waldschütz freut sich über jede Spende für die Asylbewerber
Walter Waldschütz freut sich über jede Spende für die Asylbewerber.

Mit großem Eifer hat sich die Stadt Tegernsee in den vergangenen Wochen auf die Ankunft von neuen Asylsuchenden vorbereitet. Betten und Spinde für Habseligkeiten stehen den Flüchtlingen im Hauptaufenthaltsraum der städtischen Turnhalle zur Verfügung.

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Tegernsee richtet Anlaufstellen ein

Der Waschraum grenzt direkt daran an und ergänzt die Container mit Dusch- und Sanitäranlagen außerhalb der Turnhalle. Die Speiseräume befinden sich im oberen Stockwerk der Halle – um die Verpflegung der Flüchtlinge kümmert sich das Landratsamt. 19 Personen sind jetzt in der Tegernseer Turnhalle untergebracht – zehn Syrier, sieben Personen aus Eritrea und zwei Personen aus Nigeria. Auch eine schwangere Frau ist unter ihnen.

Neben der Kolpingfamilie und den Kirche haben sich auch zahlreiche weitere Gruppen gefunden, die unterstützen wollen. Schüler des Tegernseer Gymnasiums haben Winterjacken und Schuhe gesammelt und sie den Asylbewerbern übergeben. Zudem helfen die Schüler bei der Beseitigung der Sprachbarriere. Auch sonst erreichen die TS-Redaktion immer wieder Anfragen, wo man Sachspenden abgeben kann.

Die Stadt Tegernsee hat eine Anlaufstelle eingerichtet, wie Geschäftsleiter Hans Staudacher bestätigt. „Spenden können im Tegernseer Rathaus abgegeben werden“, erklärt er. Da der Winter vor der Tür steht, brauche man vor allem warme Kleidung und Schuhe. Einige Spenden seien auch schon eingegangen. „Manche wollen auch Möbel zu Verfügung stellen. Hierfür fehlt aber der Platz“, so Staudacher.

T-Shirts und Winterkleidung benötigt

Auch wolle man vermeiden, dass jeder seinen Müll da ablädt. „In kleineren Mengen können die Bürger gerne ihre Sachen bei uns im Erdgeschoss abgeben“, so Staudacher weiter. Die Sachen werden dann nach und nach an die Kolpingfamilie übergeben, die sie an die Flüchtlinge verteilt.

Dekan Walter Waldschütz freut sich ebenfalls über alle Spenden. „Es ist bewundernswert. Viele Leute haben schon etwas abgegeben, ohne dass sie dazu aufgefordert wurden.“ Trotzdem brauche man noch mehr. Vor allem T-Shirts und Winterkleidung sind Mangelware. „Manche sind nur mit einem T-Shirt am Leib hierher gekommen“, erklärt Waldschütz. Das Pfarrbüro in Tegernsee und Rottach nimmt die Spenden der Bürger gerne entgegen.

Andere Talgemeinden warten ab

Andere Talgemeinden scheinen bis Dato noch nicht aktiv geworden zu sein. Wiessees Geschäftsführer Michael Hermann meint: „Wir werden wohl erst was machen, wenn neue Asylbewerber kommen. Dann wird das auch über das Rathaus oder über mich laufen.“

Und auch Gmund und Rottach-Egern sehen derzeit noch keinen Anlass, Anlaufstellen einzurichten. Erst wenn Asylsuchende ankommen, werde man sich damit befassen, so die allgemeine Einstimmigkeit. Derzeit sind rund 38 Personen im Tegernseer Tal untergebracht worden. Neben den 19 Neuankömmlingen in der Tegernseer Turnhalle sind sieben in Tegernsee Süd, sieben in Bad Wiessee und fünf in Kreuth aufgenommen worden. Nach Prognosen des Landratsamtes wird die Anzahl der Asylbewerber jedoch noch drastisch ansteigen. Das bedeutet dann wohl auch für die anderen Talgemeinden, dass Anlaufstellen und Ansprechpartner her müssen.

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