Warngau investiert in Zukunft der Kinder

Der Kindergarten in Warngau platzt aus allen Nähten. Eine Erweiterung ist seit vergangenem Jahr beschlossene Sache: Allerdings wird der Neubau erst im kommenden Jahr fertig. Als Übergangslösung hat sich der Gemeinderat nun für eine 125.000 Euro teure Containeranlage entschieden – nachdem der Bürgermeister auf ein rasches Sonderverfahren gepocht hatte.

Warngau will glückliche Kinder haben - dafür soll ein neuer Kindergarten her. Doch der ist teuer.
Warngau will glückliche Kinder haben – dafür soll ein neuer Kindergarten her. Doch der ist teuer. Bild: antik-natur.de

Die insgesamt 21 Container sollen auf dem Parkplatz vor dem Friedhof Am Bergfeld stehen. Bis zur Fertigstellung des neuen Kindergartens mit Hort sollen sie eine Kindergartengruppe und zwei Nachmittagsgruppen von Schulkindern beherbergen. Angesetzt war eine Leihgebühr von rund 80.000 Euro.

Diese Kosten werden voraussichtlich um die Hälfte überschritten. Allerdings machte der Erste Bürgermeister Klaus Thurnhuber (FWG) auf der gestrigen Sitzung darauf aufmerksam, dass sich die Standzeit der Container um vier Monate verlängert habe. Zudem seien ein umfangreicheres Raumangebot und stabilere Bodenplatten notwendig geworden. Die voraussichtlichen Kosten von über 125.000 Euro, die für die Dauer von etwas einem Jahr anfallen, wurden von den Räten einstimmig akzeptiert.

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Erschließungsstraße Am Kapellenfeld

Der neue Kindergarten mit Hort wird in der Nähe der Schule auf einer Wiese, die der Gemeinde gehört, errichtet. Das Gelände Am Kapellenfeld soll von der Kreisstrasse Richtung Miesbach abzweigen, um den Verkehr im Ort zu entlasten. Für Schulbusse und Zulieferverkehr wird ein Wendehammer eingeplant.

So soll der zukünftige Kindergarten in Warngau aussehen.
So soll der zukünftige Kindergarten in Warngau aussehen.

Da die Straße als Erschließungsstraße dient, wird sie vor Beginn der Baumaßnahmen fertiggestellt. In der gestrigen Sitzung hat der Gemeinderat die zu erwartenden Kosten von über 211.000 Euro einstimmig genehmigt. Mit den Straßenbauarbeiten wurde die Firma Kerndl aus Gmund beauftragt.

Da zahlreiche Bauprojekte in der Gemeinde anstehen, der Zeitplan aber knapp ist und eine Fertigstellung schnellstmöglich erfolgen soll, schlug Bürgermeister Thurnhuber ein Verfahren vor, das sich in der Nachbargemeinde Fischbachau bewährt habe.

“Ein sinnvolles Vorgehen”

Die dortigen Räte hätten ihrem Bürgermeister die Vollmacht erteilt, dass er die jeweiligen Ausschreibungen ohne Rücksprache mit dem Gemeinderat an den jeweils günstigsten Anbieter vergeben kann. Gerade in der Sommerzeit wäre dies hilfreich, um nicht ständig Sitzungen einberufen zu müssen. Selbstverständlich werden die Vergaben dem Gemeindevertretern anschließend nochmals vorgelegt.

Die für den Kindergarten notwendige Erschließungsstraße soll den Ortsverkehr entlasten.
Die für den Kindergarten notwendige Erschließungsstraße soll den Ortsverkehr entlasten.

„So ein Vorgehen ist durchaus üblich und sinnvoll, da die Angebote oft sukzessive kommen“, erläutert Reinhard Bücher (Grüne), der seit dem Jahr 2000 im Gemeinderat sitzt. Wichtig sei ihm gewesen, dass eine zeitliche oder sachliche Präzisierung definiert werde. Die Räte legten fest, dass diese Regelung ausschließlich für den Bau des Kindergartens und Horts gelte und auf fünf Gewerke beschränkt sei, nämlich Grundleitungen, Baumeister-, Holzbau-, Gerüstbau- und Elektroarbeiten.

Für den Erweiterungsbau des Kindergartens mit dem Hort ist insgesamt ein Budget von rund 2,3 Millionen Euro angesetzt. Der Baubeginn soll noch in diesem Jahr erfolgen. Die Fertigstellung ist für kommendes Jahr vorgesehen. Auch die Nachbargemeinde Valley hat dem Bebauungsplan „Kindergarten und Hort“ vom Juni 2014 zugestimmt.

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