Bis zu zu 210 Kilometer in der Stunde schaffen die Rennwagen der ADAC Formel 4. Da muss man schon richtig fahren können. Andreas Estner hat schon einiges an Übung. Mit elf Jahren war er das erste Mal Indoor-Kartfahren, schon ein Jahr später wechselte Andreas auf das Rennkart. Als er 15 wurde und damit das Mindestalter für die Formel 4 erreicht hatte, nahm er hier sofort die Verfolgung auf.
Rasanter Aufstieg
Aus dem ersten Familienausflug zum Kartfahren wurde bei Andreas Estner schnell eine Leidenschaft. Mit 11 trat er in dem Indoor-Kartclub Hot Wheels 05 in Eiselfing bei. Das erste Rennkart-Team war JLC-Racing und der erste größere Rennstall dann RS Competition. Mittlerweile fährt der Warngauer für Neuhauser Racing.
Sein erstes Outdoor- Rennen fuhr er 2013 als gerademal Zwölfjähriger. Michael Schuhmacher, Sebastian Vettel, Nico Rosberg nennt er als seine Vorbilder. Was bewundert er an den Weltmeistern, außer eben, dass sie Weltmeister sind? Estner:
Den Ehrgeiz und die Zielstrebigkeit, welche diese Fahrer mitgebracht haben und auch wie hart sie gearbeitet und gekämpft haben, um ihre Ziele zu erreichen. Außerdem noch den schweren Weg, den sie zurückgelegt haben und schließlich ihre großen Erfolge.
Der Teenie ist sich durchaus bewusst, dass er einen schweren Weg gewählt hat. „Man muss sehr viel Zeit und Energie investieren, auch für die ganze Vorbereitung. Man braucht auf jeden Fall Mut und eine große Entschlossenheit“, erklärt Andreas Estner und bedankt sich für die Hilfe, die er erfährt. „ Nicht zu vergessen ist die Unterstützung der Menschen um sich herum, ohne die Rennen fahren nicht möglich ist. Das geht von der Familie über Sponsoren bis hin zum ganzen Team.“
Richtig harter Sport
Aber auch er muss ein hartes Training absolvieren, um den Anforderungen des Rennsports gerecht zu werden. Denn es ist technisch sehr schwierig eine optimale Rundenzeit zu erlangen. „Man muss alle Bremspunkte und Einlenkpunkte treffen und sich die bestmögliche Linie suchen. Hierzu muss man sehr konzentriert sein und auch gut gebrieft“, so Estner. Auch körperlich müsse man sehr fit sein, um den Beschleunigungskräften standhalten zu können. Auch dass man ohne Servolenkung fahre, mache den Sport sehr anstrengend.
Daher müsse man auch außerhalb des Rennboliden trainieren. Im Auto selbst sitzt er nur jede zweite Woche. Ansonsten werden die Strecken am Simulator bewältigt. Aber Fitness-Training steht dafür täglich auf dem Programm: Kraft, Ausdauer, Koordination. Trotz intensiven Trainings gab es allerdings auch schon einige Unfälle. Andreas Estner:
Das gehört im Rennsport einfach dazu, wenn man so hart um Positionen kämpft. Einer war etwas schwerer, wobei ich mich am Knie verletzt hab, aber in der Regel passiert da nicht viel.
Auch sein fast zwei Jahre jüngerer Bruder, Sebastian ist mittlerweile unter die Rennfahrer gegangen. Ein bisschen Wettkampfsgeist gibt es dann schon unter den Geschwistern. “Im Rennen, wenn man gegeneinander fährt, sind wir schon eher Konkurrenten, man will ja immer der beste sein”, sagt der ältere Bruder. “Aber neben der Rennstrecke helfen wir uns schon gegenseitig.”
Ganz Profi, denn in gewisser Weise ist ADAC Formel 4 schon eine sehr professionelle Nachwuchsserie, wie der Schüler erklärt. „Hier fahren wirklich nur sehr gute Fahrer, aber man verdient keine Geld. Da liegen noch ein paar Schritte vor mir.“ Als Rennfahrer ist der nächste Schritt die Formel 3, wenn das finanziell möglich ist. Der Traum ist natürlich die Formel 1.
Aber Andreas Estner ist jung und hat noch Zeit für seine Karriere und außerhalb der Rennstrecke steht jetzt dann bald der Führerschein an. Wie es da läuft?
Ja, geht so weit ganz gut. Es ist halt etwas gewöhnungsbedürftig, aber ich denke ich komme ganz gut zurecht. Das Problem sind eher die Regeln.
SOCIAL MEDIA SEITEN