Beim Bauprojekt Maximilian in Gmund gibt es einen neuen Zeitplan. Zwar läuft das Genehmigungsverfahren immer noch zwischen Gemeinde und Straßenbauamt hin und her.
Doch die unbedingt notwendige Linksabbiegerspur soll noch im Herbst gebaut werden. Für den Baubeginn heißt das dennoch nichts Gutes.
Eigentlich wollte Investor Ten Brinke schon im April mit dem Bau am Gmunder Maximilian beginnen. Doch die Behörden bemängelten die Detailplanung und erteilten keine Genehmigung. Inzwischen hat Ten Brinke mehrmals nachgebessert. Zuletzt lagen die Pläne zur Abstimmung bei Gemeinde und Straßenbauamt. Noch gebe es ein paar Kleinigkeiten, die angepasst werden müssten, heißt es aus dem Gmunder Bauamt. Doch der Investor sei sehr dahinter, hier alles in trockene Tücher zu bringen.
Nach wie vor hängt alles an der Linksabbiegerspur: Bevor sie nicht korrekt geplant ist, gibt es keine Genehmigung vom Landratsamt. Und ehe die Abbiegerspur nicht gebaut ist, darf mit dem Bau am Maximilian nicht begonnen werden. „Diese Vorbereitungen befinden sich aber in den Endzügen“, sagt Eva Weber vom Straßenbauamt Rosenheim. In den nächsten Wochen soll dann die Genehmigung für die Abbiegerspur erteilt werden.
Bauarbeiten trotz erstem Schnee?
Wie Weber erklärt, gibt es nun auch einen neuen Zeitplan: Von September bis November soll die Linksabbiegerspur gebaut werden. Damit – das zeigt die Vergangenheit – könnte der Investor aber mit dem ersten Schnee zu tun bekommen. Ein Umstand, der die Bauarbeiten erschweren könnte. Allerdings, so Weber, betrage die reine Bauzeit nur drei bis vier Wochen, „wenn die Firma richtig Gas gibt“.
Im schlimmsten Fall könne man während der Vorbereitung neu justieren. Denn sonderlich aufwendig seien die Arbeiten nicht. Der Asphalt wird weggefräst und eine neue Schicht aufgetragen. Im Zweifelsfall könne man aber auch eine provisorische Tragschicht bis zum nächsten Jahr aufbringen. Eines bleibt jedoch: Bevor die Linksabbiegerspur nicht fertig ist, darf mit dem Bau nicht begonnen werden. Damit ist der Spatenstich für heuer vom Tisch.
Ursprünglicher Artikel vom 15. Juli mit der Überschrift: War’s das für dieses Jahr?
Im April hieß es, der Spatenstich fürs Gmunder Maximilian stehe kurz bevor. Inzwischen sind mehr als drei Monate vergangen und selbst die Baugenehmigung lässt noch auf sich warten. Schuld ist die Planung der Linksabbiegerspur. Was Investor Ten Brinke vor einigen Monaten noch als Kleinigkeit betitelt hat, wird jetzt zum Faktor, an dem alles hängt.
Die Hoffnungen in Sachen Maximilian – immerhin Gmunds Bauruine Nummer eins – waren groß für dieses Jahr. Noch im April sagte Ten Brinke-Prokurist Andreas Kern auf Nachfrage, dass praktisch alles nach Plan laufe:
Die Linksabbiegerspur war beim ersten Bauantrag schon mit drin. Nur gab es vom Straßenbauamt ein paar Hinweise zur Detailplanung. Nachdem der Straßenverkehr im Tegernseer Tal ein schwieriges Thema ist, wollten wir uns das möglichst genau anschauen. Dementsprechend sind wir dankbar für die Hinweise.
Die Änderungen, so Kern damals, seien aber keine große Sache. Deshalb rechnete er vor, dass der Spatenstich am Maximilian Ende April, spätestens Anfang Mai erfolgen sollte. Jetzt zeigt sich: Was der Bauherr als Kleinigkeit bezeichnet hat, erweist sich inzwischen als Never-Ending-Story. Denn das Problem mit der Linksabbiegerspur ist immer noch ungelöst.
Auch im Gmunder Bauamt würde man gerne den Baubeginn am ewigen Sanierungsobjekt “Maximilian” verkünden. Doch so weit ist die Planung nicht fortgeschritten. Aus dem Bauamt heißt es: Momentan liegt noch ein sogenanntes Sicherheitsaudit für die Verkehrsplanung vor – eine Art planerische Vereinbarung zwischen Gemeinde und Straßenbauamt, bei der alle möglichen Sicherheitsbedenken abgehandelt werden. Die Gemeinde muss das unterschreiben und ans Straßenbauamt Rosenheim schicken. Dort kann dann endgültig über die Baugenehmigung entschieden werden.
Bis es am Maximilian wirklich losgehen könne, hänge noch von einigen Variablen ab, erklärt Bauamtsmitarbeiter Ludwig Bergmann. Da wäre zuerst die Gemeinde Gmund, die ihr Okay geben muss. Als nächstes das Straßenbauamt, das die Baugenehmigung erteilen muss. Und schließlich müssen die Behörden mit dem Investor auch noch einen Termin für den Baubeginn finden.
Ohne Abbiegerspur kein Baubeginn
Knackpunkt ist und bleibt die viel zitierte Linksabbiegerspur. “Die Abbiegerspur ist zwingend und stand auch nie zur Diskussion”, sagt Eva Weber aus dem Straßenbauamt Rosenheim. Soll heißen: Passt die Detailplanung der Spur nicht, – zum Beispiel die nötige Querungshilfe – gibt es keine Baugenehmigung und damit keinen Baubeginn.
“Wir warten momentan auf die Gemeinde Gmund. Dort wollte man noch Änderungen am Sicherheitsaudit vornehmen. Wenn diese Vereinbarung abgeschlossen ist, können wir Stellung zur Baugenehmigung nehmen”, so Weber. Damit rechnet sie bis Ende des Monats.
Ten Brinke schweigt
Für den Baubeginn heißt das dennoch nichts Gutes. Denn konkret bedeuten die Vorgaben der Behörde, dass zuerst die Bundesstraße – an einer engen, viel befahrenen Stelle – umgebaut werden muss. Erst danach kommt die Freigabe für Lastwägen, Kräne und weitere Baufahrzeuge, die dann die Abbiegerspur befahren. Damit steht der eigentlich für dieses Jahr geplante Baubeginn auf äußerst wackligen Beinen. Zeitlich könnte es eng werden. Auf Nachfrage wollte Ten Brinke zur Thematik keine Stellungnahme abgeben und das Verfahren bei der Behörde abwarten.
SOCIAL MEDIA SEITEN