War’s das mit dem Sommer 2020?

Das Wetter ist derzeit nicht gerade beständig. Und vom Sommer spürt man gerade auch nicht wirklich viel. In den nächsten Tagen gibt es zwar ein wenig Hoffnung. Aber war’s das jetzt schon mit dem Sommer 2020?

War’s das schon mit dem Sommer 2020?

Die vergangenen Tage waren eher verregnet. Keine Spur von Sommer. „Gestern hat sich ein Alpenstau entwickelt, der bis heute Morgen anhielt“, erklärt der Wetterexperte Hans Wildermuth. Dabei ist seit Mittwoch bis 100 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen – als Landregen, ohne Gewittergetöse.

Im Einzelnen fiel in Schaftlach seit Mittwoch knapp 50, in Marienstein 60, auf der Firstalm 78 und auf dem Brauneck 92 Liter Regen pro Quadratmeter. Weiter drin in den Bergen etwas weniger, z. B. in Glashütte nur 35 Liter pro Quadratmeter. „Häufig tritt das Maximum des Niederschlags bei Alpenstau direkt am Alpenrand auf, wie auch dieses Mal“, sagt der Wetterfrosch weiter.

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Trotz des ergiebigen Regens meldet der Hochwassernachrichtendienst heute keine Überschreitung einer Meldestufe bei den Gewässerpegeln. „Der Grund dafür ist wohl der gleichmäßige Regen über einen Zeitraum von etwa 48 Stunden“, vermutet Wildermuth.

Der Sommer kommt zurück an den Tegernsee

Jetzt ist es aber erstmal vorbei mit der feuchtkalten Witterung. Das Wetter beruhigt sich wieder und die eingeflossene kühle Meeresluft erwärmt sich. Das bedeutet für den Samstag noch wechselnd bewölktes Wetter – es bleibt wahrscheinlich trocken, doch sicher ist das nicht. „Sicher ist, dass die Temperatur kaum über 20 Grad hinauskommt, dafür ist die Luft noch zu kühl und Wolkenbildung dämpft die wärmende Einstrahlung“, sagt der Schaftlacher Wetterfrosch.

Am Sonntag macht die Erwärmung Fortschritte, es wird sonniger und wärmer als am Samstag. In den Bergen können sich später am Tag einzelne Schauer ausbilden – trotzdem dürfte der Tag einen einigermaßen sommerlichen Charakter vorweisen können. Doch Wildermuth warnt:

Bei Unternehmungen sollte man aber wieder mal den Himmel mit Argusaugen beobachten, oder “Holzauge sei wachsam”, je nachdem, ob man Anhänger der griechischen Mythologie oder der karibischen Piraterie ist.

Noch etwas wärmer und weniger gewittrig wird es am Montag, mit um die 25 Grad der vorerst sommerlichste Tag im betrachteten Zeitraum. Dann macht sich wieder ein Schwall Meereskaltluft aus dem Nordatlantik auf den Weg zu uns. Am Dienstag kann es zunächst noch sommerlich warm werden, doch im Laufe des Tages nimmt die Schauer- und Gewitterneigung zu. Spätestens abends erreicht die kältere Luft mit Regen das Oberland. Allerdings wird die Warmluft nicht allzu weit nach Süden abgedrängt, sie lauert in den Alpen auf eine neue Chance.

Das führt am Mittwoch zu ergiebigem und gewittrigem Regen in den Alpen. „Wahrscheinlich werden wir davon nicht betroffen, aber weit weg ist es nicht. Es wird allerdings etwas weniger warm“, sagt Wildermuth voraus. Danach kommt die Warmluft aus den Alpen vorübergehend wieder nach Norden voran, sie bringt einen Temperaturanstieg aber auch Gewitter mit.

Kommt der Sommer nochmal ins Tegernseer Tal?

Da sie sehr feucht ist, kommt kein richtiges Sommerfeeling auf, es ist sogar wieder ergiebigerer Regen möglich. Mal sehen, wie lange sich diese wärmere Luft hält. Denn am Wochenende deutet sich eher die erneute Zufuhr atlantischer Meeresluft an – von der kühleren Sorte. Wann und ob überhaupt, sei noch unsicher.

Nun ist meteorologisch gesehen die Hälfte des Sommers vorbei. „Sollte er wirklich noch zu warm und zu trocken im Oberland werden wollen, müsste er sich schwer anstrengen“, so der Wetterfrosch. Solange immer wieder Tiefdruckgebiete vom Atlantik frische Meeresluft heranschaffen, kann sich keine längere beständige Sommerlage einstellen. Eine derartige Hochdrucklage sei bis jetzt nicht in Sicht.

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