Was auf “Martini” los ist

Am kommenden Montag, dem 11. November, ist Martinstag. Dann sieht man wieder bunte Laternenumzüge durch die Gemeinden im Tal ziehen. Meist versammelt man sich an einem Platz, um die Geschichte des Heiligen nachzuspielen und ein Feuer zu entzünden.

Woher der Brauch genau kommt, welche Traditionen sich etabliert haben und wann und wo die Laternenumzüge im Tegernseer Tal stattfinden, das kann man hier erfahren.

Neue Tradition auf Basis eines alten Brauches: der Laternenzug / Quelle: Paul Georg Meister by pixelio.de

Am Martinstag erinnert man an den Heiligen Martin von Tours. Er wurde Anfang des vierten Jahrhunderts in Ungarn – im damals zum römischen Weltreich gehörenden Sabaria – geboren. Während seiner Zeit als römischer Legionär nahm er den christlichen Glauben an. Später wurde er Mönch und im Jahre 372 nach Christus sogar Bischof von Tours. Er starb im Alter von 81 Jahren im Jahre 397 in Candes / Frankreich.

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Alte Legende…

Seine Berühmtheit verdankt er folgender Legende: In einer sehr kalten Nacht, als überall hoher Schnee lag und Eiszapfen von den Bäumen hingen, ritt der römische Soldat Martin – der damals noch nicht getauft und erst etwa 15 Jahre alt war – mit seinem Pferd an einen vor Kälte zitternden Bettler heran. Dieser saß im Schnee und hatte keine warme Kleidung. Viele waren an ihm schon vorbeigegangen und hatten nicht geholfen.

Doch Martin hatte Mitleid, als ihn der Bettler um Hilfe anflehte. Er hatte zwar nichts bei sich, außer seinen Kleidern am Leib und seinen warmen Mantel. Mit dem Schwert teilte er seinen eigenen Mantel, gab dem Bettler die Hälfte seines wärmenden Umhangs und ritt weiter seines Weges. Etliche Passanten begannen zu lachen, denn Martin sah mit dem halben Mantel kümmerlich aus.

Viele jedoch, die mehr Einsicht hatten, bedauerten sehr, dass sie nicht selbst geholfen hatten, zumal sie viel wohlhabender als Martin waren und den Armen hätten ankleiden können, ohne sich selbst eine Blöße zu geben.

Früher und heute …

Früher hatte der 11. November, der „Martini-Tag“ eine sehr hohe Bedeutung und von den etlichen Traditionen haben einige bis in unsere Zeit hinein überlebt. Für die in der Landwirtschaft Beschäftigten endete an diesem Tag das bäuerliche Arbeitsjahr. So wurden die Ernteerträge verkauft und mit den Erlösen der jährliche Pachtzins gezahlt.

Es wurde Saatgut für das nächste Jahr und neues Vieh auf den Märkten erstanden. Auf den Schlachtfesten gab es ein fröhliches Feiern, das wir heute noch in der traditionellen Martinsgans oder den Martinswecken, Stutenkerlen und Martinsbrezn wiederfinden.

Am 11. November begann auch die 40-tägige vorweihnachtliche Fastenzeit, an die der heutige Karnevalsbeginn allerdings nur noch sehr schwach zu erinnern vermag. Die bei uns sehr beliebten Martinsumzüge mit Laternen, großem Martinsfeuer und hoch zu Ross reitendem Sankt Martin finden jedoch erst in letzter Zeit wieder statt.

Als Höhepunkt der Umzüge in heutiger Zeit wird meist die Geschichte des Sankt Martin nachgespielt. Vielerorts organisieren die Kindergärten und ihre Träger die Lichteraktionen. Weitere Familien kommen zum Feiern mit dazu. Dann brennt – kontrolliert von den Feuerwehren – ein hoch loderndes Martinsfeuer und die Laternen der Kinder werden in der Dunkelheit aufgereiht. Man teilt mitgebrachte Brote, die sogenannten „Martinswecken“ oder auch „Martinsbrezeln“.

Folgende Laternenumzüge finden im Tegernseer Tal statt

Bad Wiessee:
Besonders die Kinder des Wiesseer Kindergartens werden sich auf den für sie organisierten Umzug freuen. Treffpunkt ist am Montag, den 11. November um 17 Uhr am Freibad an der Hubertusstraße, dann setzt sich der Laternenzug in Richtung Kurpark in Bewegung, wo das Martinsspiel aufgeführt und das traditionelle Martinsbrot miteinander geteilt wird.

Gmund:
Hier findet die Martinsfeier des Sankt-Pius-Kindergartens erst am Dienstag, den 12. November, statt. Los geht es um 17.30 Uhr an der Sparkassen-Filiale am Ludwig-Erhard-Platz. Dann setzt sich der Zug in Richtung Volksfestplatz in Bewegung, mit Ziel Seeglas.

Kreuth:
Auch die Kreuther Kindergartenkinder dürfen sich auf einen bunten Umzug freuen. Am Martinstag trifft man sich um 17 Uhr am Pavillon im Kurpark, während die Helfer schon das Martinsfeuer am Waldfestplatz beim Schützenhaus vorbereiten.

Rottach-Egern:
Eine größere Gesellschaft kommt auch in Rottach-Egern am Martinstag zusammen, wenn die Kinder des Kindergartens “St. Josef” einen bunten Laternenumzug bilden. Treffpunkt ist um 17 Uhr an der Turnhalle der Rottacher Mittelschule in der Kißlingerstraße.

Tegernsee:
Das Evangelische Pfarramt und die Katholische Kirchenstiftung Sankt Quirinus laden ein zur ökumenischen Martinsfeier mit Laternenumzug. Treffpunkt ist am Martinstag um 17 Uhr im Kurgarten am Pavillon in Tegernsee. Dort findet zuerst das Martinsspiel statt, danach geht es gemeinsam im Laternenzug über den Salvatorweg zum Rundweg Schmetterlingsgarten bis zur Katholischen Kirche St. Quirinus. Die Feuerwehr entzündet dort das Martinsfeuer.

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