Was Hitler nicht kann, regeln Fledermäuse

Seit feststeht, was die Familie Strüngmann auf dem ehemaligen Gelände von Josef Lederer in Wiessee plant, kämpft der 78-Jährige für sein Zuhause. Zuletzt versuchte er durch Hitlers einstigen Hotelbesuch, Denkmalschutz zu erwirken. Jetzt regeln flatternde Besucher die Sache für ihn.

Josef Leder freut sich: Vorerst bleibt sein ehemaliger Familienbesitz erhalten

Josef Lederer dachte, Hitler könnte ihn retten – jetzt sind es die Fledermäuse. „Das ist ein Riesenerfolg für mich“, erklärt der 78-Jährige gegenüber dem Merkur. Die Rede ist von seinem geliebten Hotel Lederer in Bad Wiessee.

Seit feststeht, dass die Familie Strüngmann, die den Gebäudekomplex samt Nachbargrundstück erworben hat, Neubau-Pläne verwirklichen will, kämpft Lederer für sein ehemaliges Hotel, das nun durch ein neues Hotel und fünf Wohn-und Geschäftshäuser ersetzt werden soll.

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Noch lebt Lederer mit seiner Haushälterin und drei Ponys in einem Nebengebäude auf dem Grundstück. Das darf er aber nur so lange, bis das Haus abgerissen wird. Er sieht sich als Opfer einer Intrige und fordert drei Millionen Euro Schadensersatz. Laut Lederer habe die Gemeinde den Verkauf des in die Jahre gekommenen Hotels sabotiert und ihn so schließlich in den Ruin getrieben.

Denkmalschutz gibt es keinen

Erst im August versuchte er es mit einer neuen Masche. Wegen des einstigen Aufenthalts von Adolf Hitler und Ernst Röhm im ehemaligen Hotel Lederer, wollte er einen Denkmalschutz für sein Gebäude erwirken. Doch auch hier scheiterte er.

Jetzt scheint ihm die Natur einen Gefallen zu tun. Wie das staatliche Bauamt des Landratsamts Miesbach mitteilt, darf das Hotel vorerst nicht abgerissen werden. Grund sind Fledermäuse. Florian Busl vom Amt für Naturschutz weist darin auf eine „bedeutende und sehr kopfstarke Zwergfledermauskolonie“ hin, die in den alten Gemäuern lebt. „Dem Gebäudeabbruch stehen damit sehr gewichtige Verbote des Artenschutzes entgegen“, so Busl gegenüber der Zeitung.

Gutachter sind aktuell vor Ort und werden das weitere Vorgehen klären. Damit heißt es für beide Parteien weiterhin warten. Vorerst bleiben das Haus des Gastes, das Hotel Wittelsbach und das Lederer Hotel Bad Wiessee jedenfalls noch erhalten.

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