Lange musste Warngau auf seine Unterführung warten. Immer noch ist die Gemeinde durch die Bundesstraße geteilt. Für die Linksabbieger, die aus Warngau kommen und auf die Bundesstraße abbiegen wollen, haben es aktuell schwer. Vor allem Lkw, Sprinter und Traktoren haben hier Probleme damit.
Die neue Variante des Straßenbauamtes Rosenheim sieht auf rund 80 Metern eine Grünbrücke mit Rad- und Fußweg über die tiefergelegte B318 vor. Zusätzlich will die Gemeinde auf eigene Kosten eine Brücke errichten lassen, die den Kaiserbichl mit dem Angerweg verbindet.
Thurnhuber: Erlaubnis ist da!
Dabei wartete die Gemeinde seit einiger Zeit auf die Freigabe durch das Bundesverkehrsministerium. Doch diese sei nun da, so Warngaus Bürgermeister Klaus Thurnhuber auf der Bürgerversammlung am vergangenen Donnerstag. Das dürfte gleichzeitig der Startschuss für die umfangreichen Bauarbeiten bedeuten. Ende Mai, so die Einschätzung Thurnhubers, dürften die Ausschreibungen rausgehen.
Bereits vor einigen Monaten wurden für das rund 6,5 Millionen Euro teure Projekt die ersten Vorbereitungen getroffen. Christian Rehm, stellvertretender Baudirektor am staatlichen Bauamt Rosenheim, erklärte Ende Dezember gegenüber der Holzkirchner Stimme: „Es handelt sich im Moment um bauvorbereitende Maßnahmen. Spätestens im zweiten Quartal sollen die Bagger die Trasse ausheben und 2017 sollen die ersten Warngauer über die B318 in den anderen Ortsteil fahren können.”
Ursprünglich hätte die Tieferlegung “nur” insgesamt 4,3 Millionen Euro kosten sollen, von denen der Bund 2,5 Millionen bezahlt und die Gemeinde 1,7 Millionen Euro. Aktuell wird jedoch von deutlich höheren Baukosten im Bereich von rund 6,5 Millionen Euro ausgegangen. Die neue Hauserbauernbrücke ist da noch gar nicht mit dabei und soll von der Gemeinde komplett bezahlt werden. Schulden wolle man allerdings keine aufnehmen, so Thurnhuber. Es seien ausreichend Rücklagen da.
Umgehungsstraße durch die Gärten der Anwohner
Um den Verkehr vom und in das Tegernseer Tal nicht zu behindern, ist für die Bauzeit eine Umgehungsstraße geplant. Anfang September soll der Bau der Behelfsfahrbahn auf der dem Bahnhof zugewandten Seite der Bundesstraße beginnen. Dort soll, nach Auskunft des Straßenbauamtes, für die nächsten eineinhalb Jahre der Verkehr vorbeigeleitet werden. Dabei führt die Behelfsroute durch die Garten diverser Anrainer. Die sind aber nicht abgeneigt, wie ein Anwohner erklärte:
Wir freuen uns über die Tieferlegung. Im Moment können wir in der Nacht wegen des Verkehrs manchmal den Fernseher nicht mehr hören.
Die nächsten zwei Jahre dürfet es zwar deutlich lauter werden, denn die Straße rückt noch näher an die Häuser heran. Die Baumreihe fällt weg und es ist kein Lärmschutz für die Zeit der Baustelle geplant. „Aber danach wird es schön ruhig“, tröstet sich ein anderer Anlieger.
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