Was passiert mit Schaftlachs einzigem Restaurant?

Nur noch ein einziges Restaurant gibt es im Waakirchner Ortsteil Schaftlach: die beliebte Pizzeria Romolo. Doch nun soll das gesamte Gebäude abgerissen und neu gebaut werden. Mit den Plänen ist die Gemeinde alles andere als einverstanden. Sie hat Angst um das letzte Lokal in Schaftlach.

Die Pizzeria Romolo ist das einzige Lokal in Schaftlach.

Die Pizzeria Romolo, Schaftlachs einzig verbliebenes Restaurant, soll dicht gemacht werden. Die von Marchetti Romolo betriebene Pizzeria beherbergte einst die Bahnhofswirtschaft. Das Gebäude befindet sich allerdings in einem alles andere als perfekten Zustand. Jetzt soll es dem Erdboden gleichgemacht werden.

Gegen einen Abriss und Neubau hat die Gemeinde grundsätzlich nichts. Einzige Forderung: Auch künftig soll dort eine Gaststätte betrieben und dafür genug Platz geschaffen werden. Die von der Eigentümerin Pamela Kohl zusammen mit ihrem Anwalt Benno Ziegler und Architekten Oliver Trump vorgelegten Entwürfe gefielen dem Waakirchner Bauausschuss aus genau diesem Grund nicht sonderlich gut.

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Zu wenig Platz für das einzige Lokal in Schaftlach

Denn wie der Merkur berichtet, plant die Eigentümerin einen Neubau mit rund zehn Wohnungen und einer Gastronomie mit gerade mal 50 Quadratmetern, dazu ein kleiner Wirtsgarten. „Das ist ein Bistro, sonst nichts“, stellte Bürgermeister Sepp Hartl (FWG) entsetzt fest. Er halte mindesten 100 Quadratmeter Fläche für angemessen für eine Wirtschaft. 50 Quadratmeter reichen nicht.

Da verhungert man ja.

Der Gemeinderat machte deutlich, dass dies ein wichtiges Anliegen für alle Waakirchner ist – schließlich ist es die einzige Wirtschaft in ganz Schaftlach und diesen Standort wolle man auf keinen Fall verlieren. Jetzt schon seien die Räume der Pizzaria zu klein und oft brechend voll, gab Norbert Kerkel (FWG) zu bedenken. Auch Robert Englmann (CSU) wollte die deutliche Verkleinerung der Gasträume im Vergleich zum Bestand nicht hinnehmen. Die Ratsmitglieder waren sich einig: In der vorgelegten Form werde man den Plänen nicht zustimmen.

Die Eigentümer-Familie Kohl wolle es aber auf keinen Fall zu einer Auseinandersetzung mit der Gemeinde kommen lassen, versicherte deren Anwalt Ziegler. Als Grund für die kleinen Gastronomie-Räumlichkeiten nennt er die Stellplatzsatzung der Gemeinde. Dabei geht es laut Merkur vor allem um die Verpflichtung, für Restaurant-Gäste oberirdische Stellplätze zu schaffen. Dabei gehört zum Areal auch eine Tiefgarage, in der ebenfalls Parkplätze für das Lokal entstehen könnten. Einige man sich diesbezüglich auf eine Änderung, könne man die Pläne noch anpassen und den Gaststättenraum erweitern.

Laut Hartl ist es grundsätzlich “ein schönes Projekt”

Kohl zog auf Anraten des Bürgermeisters den Antrag auf Vorbescheid zurück und will nun einen neuen Entwurf einreichen, der eine größere Gaststätte vorsieht. Grundsätzlich zeigte sich Hartl aber überzeugt von dem Projekt. Seiner Ansicht nach sei es nicht schade um den zusammengeschusterten Altbau, der größtenteils abgebrochen werden soll. Jedoch müsse die im Gemeinderat beschlossene Veränderungssperre für das Gebiet am Michael-Schreiber-Weg eingehalten werden.

Und das bedeutet: Der Erhalt der Gaststätte muss gesichert sein. Der Bebauungsplan soll nun in Kooperation mit der Eigentümerfamilie Kohl entwickelt werden. Die Linde, die neben dem Haus steht, soll jedenfalls erhalten bleiben. „Sie ist ortsprägend“, so Ziegler.

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