Einen ziemlichen Paukenschlag landete am 22. Dezember 2014 Wiessees Bürgermeister Peter Höß mit der Bekanntgabe das Hotel Rheinland für 1,15 Millionen Euro kaufen zu wollen. Etwas mehr als ein halbes Jahr später zogen dann die ersten Bewohner in das Haus.
Eine lange Zeit, in der die Gemeinde Bad Wiessee eine – nach eigener Aussage – bisher sehr gute Rendite erwirtschaftete. Der Landkreis mietete die Immobilie nach umfangreichen Umbauarbeiten an. Bis zu 30 minderjährige Flüchtlinge lebten in Spitzenzeiten in dem ehemaligen Hotel-Gebäude direkt an der Hauptstraße. 22 waren es zuletzt. Zwar war es in der Unterkunft immer wieder zu Raufereien gekommen, auch die Polizei musste das ein oder andere Mal anrücken. Doch insgesamt lebten die Jugendlichen sich gut ein.
Ein Drogeriemarkt für Wiessee?
Zehn der jungen Männer sind heute ausgezogen. Einge kommen in Hausham unter. Die anderen werden auf Unterkünfte der Miesbacher Caritas verteilt. Die restlichen zwölf dürfen vorerst in dem Haus bleiben. Denn sie sind entweder schon volljährig oder werden es bald. Da das Land Bayern das Haus zum 1. Januar übernimmt, endet dann auch die Fast-rund-um-die-Uhr-Betreuung. Eine Möglichkeit für die jungen Flüchtlinge, um auf eigenen Füßen zu stehen. Ergänzt wird das Dutzend dann um bis zu 16 Flüchtlinge aus den Traglufthallen, die Anfang 2017 aufgelöst werden sollen.
Wie lange das Haus Rheinland als Asylbewerberunterkunft dient, ist dabei offen. So hat die Gemeinde von Anfang an erklärt, dass man aus der zentral gelegenen Immobilie ein Wohn- und Geschäftshaus entwickeln möchte. Höß betonte bei der Kaufankündigung, dass das Gästehauses für über eine Million Euro nicht ewig in den Büchern Wiessees bleiben. “Sobald eine Konzeption da ist, wird es wieder verkauft.”
Und auch einen Bestimmungszweck hatte Höß damals schon im Blick. „Für die Wiesseer Geschäftswelt wäre es wahnsinnig wichtig, einen Drogeriemarkt zu haben“, so der Wiesseer Rathauser. Viele Einheimische würden deswegen nach Rottach fahren. „Und dann wird der Rest der Besorgungen auch noch in Rottach eingekauft“. Und das hat sich seither auch nicht geändert.
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