Was wird aus der BOB?

Erst Anfang Dezember gab es an der Spitze der BOB einen Führungswechsel zwischen Heino Seeger und Axel Sondermann, der für viel Diskussionsstoff sorgte.

Nun steht innerhalb nur weniger Wochen bereits der nächste große Umbruch bevor. Der Mutterkonzern Veolia Verkehr steht zum Verkauf. Namen konkreter Investoren hält man derzeit allerdings noch unter Verschluss.

Wohin geht es in Zukunft mit der BOB?
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Veolia Verkehr, der Mutterkonzern der BOB, ist mit rund 5.600 Beschäftigten der größte private Nahverkehrsanbieter deutschlandweit. Doch schon lange ist aus Unternehmerkreisen zu hören, dass der französische Verkehrskonzern Veolia Transdev, zu dem auch Veolia Verkehr gehört, sich in naher Zukunft in einigen europäischen Ländern vom Verkehrsgeschäft zurückziehen will. Der Verkauf soll dazu dienen, Schulden abzubauen, die der Konzern über Jahre hinweg angesammelt hat.

BOB schweigt

Seit dem 12. Februar steht nun offiziell fest, dass auch Veolia Verkehr unter den angebotenen Tochterfirmen steht. Dies bestätigte jetzt auch der Deutschlandchef Stéfane Rambaud-Measson in einem internen Rundschreiben.

Demnach habe der Konzern bereits den Betriebsrat über die Pläne informiert. Dies lässt vermuten, dass die Gespräche mit einem potenziellen Investor bereits weit voran geschritten sind. Seitens der BOB sowie des französischen Mutterkonzerns wollte man sich gegenüber uns jedoch nicht zu dem Thema äußern.

Großer Auftrag Ende 2013

Die Verkaufspläne kommen insofern überraschend, da Veolia Verkehr erst vor Kurzem einen großen Auftrag ergattert hat. Ab Dezember 2013 soll das Unternehmen das sogenannte E-Netz Rosenheim betreiben. Konkret umsetzen wird die BOB das Projekt zusammen mit der Marke Meridian.

Bei dem neuen Projekt sollen über 100 neue Arbeitsplätze entstehen. Zudem beträgt das Investitionsvolumen knapp 200 Millionen Euro, wie BOB-Chef Axel Sondermann in einem früheren Interview mit der Tegernseer Stimme berichtete.

Dieser Auftrag ist laut einschlägigen Kreisen ein wirklich großer Erfolg für Veolia Verkehr, da einige Strecken über die deutsch-österreichische Grenze führen, und so der Einstieg in einen grenzüberschreitenden Bahnverkehr gesichert ist.

Mitarbeiter nicht betroffen

Eigentlich soll auch das Tegernseer Tal durch den Ausbau des Oberlandnetzes stark profitieren, wie Sondermann vor zwei Wochen erklärte. Die Verbindung nach Tegernsee würde deutlich verbessert werden, da dann pro Woche 20 Prozent mehr Fahrten von München nach Tegernsee möglich seien und 10 bis 15 Prozent in die Gegenrichtung.

Möglicherweise stünden diese Pläne unter einem neuen Besitzer wieder auf dem Prüfstand. Fest steht derzeit einzig, dass Veolia Verkehr als Ganzes verkauft und nicht zerschlagen werden soll.

Wer allerdings der neue Eigentümer der Firma- und damit auch der BOB- werden soll, ist derzeit noch nicht bekannt. Transdev versicherte aber, dass ein Investor gesucht werde, der das Unternehmen weiter entwickelt und dass auch die Mitarbeiter in keinem Fall unter dem Verkauf leiden werden.

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