Wege aus der touristischen Sackgasse

Nach der gescheiterten Fusion von TTT und ATS schlägt der Landkreis nun einen anderen Weg ein. Die Alpenregion Tegernsee Schliersee wird auf eine neue Basis gestellt. Mit dem geplanten Kommunalunternehmen gehört der Verein bald der Vergangenheit an. Welche Veränderungen sich aus der Umwandlung ergeben, wurde nun im Kreistag diskutiert.

Die Landräte haben heute der Gründung des "Alpenregion Tegernsee Schliersee Kommunalunternehmens" zugestimmt
Der Kreistag hat heute der Gründung des “Alpenregion Tegernsee Schliersee Kommunalunternehmens” zugestimmt

Die jährlichen Zuschüsse des Landkreises an die ATS, die als Dienstleistungsaufträge gelten, müsste der Landkreis künftig europaweit ausschreiben. Um dieses Problem zu beheben, wird die ATS zum 1. Januar 2015 in das „Alpenregion Tegernsee Schliersee Kommunalunternehmen“ umgewandelt. In der heutigen Kreistagssitzung in Miesbach wurde der entscheidende Beschluss gefasst, der die landkreisweite Tourismusarbeit künftig ermöglichen soll.

“Die Rechtlichen Rahmenbedingungen für das Kommunalunternehmen sind geschaffen. Endlich haben wir nach der gescheiterten Fusion einen Weg aus der Sackgasse gefunden”, betonte Landrat Wolfgang Rzehak. Doch eine verbindliche Erklärung seitens des Finanzamtes liege aktuell noch nicht vor, so Rzehak weiter.

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Ideallösung nicht in Sicht

Die anschließende Diskussion leitete der Kreuther Gemeinderat Martin Walch (SPD) ein. Er bedaure das Scheitern der Fusion. „Ich sehe hier keine Ideallösung. Mit der Zusammenführung der Verbände ATS und TTT hätten wir verschiedene Kompetenzen und Tourismusfachleute zusammengeführt“, so Walch. Dabei forderte er auch, dass sich das neue Kommunalunternehmen weitere finanzielle Standbeine suchen müsse. Für 2016 beträgt der Zuschuss des Landkreises noch 850.000 Euro. Ab 2017 soll der Rahmen nach und nach reduziert werden.

Auch der Kreuther Bürgermeister, Josef Bierschneider (CSU) äußerte sich zu der Entscheidung und sieht das Kommunalunternehmen ATS als eine Stärkung der Zusammenarbeit im Tourismus. Weiterhin betonte er, dass man Touristikern und Fachleuten im künftigen Unternehmen genügend Raum geben solle. Geleitet wird das Unternehmen von einem Verwaltungsrat, der sich aus Kreisräten der verschiedenen Fraktionen zusammensetzt. Landrat Rzehak steht als Vorsitzender an der Spitze. Die CSU stellt drei Kreisräte im Verwaltungsrat.

ATS-Geschäftsführer Harald Gmeiner veranschaulichte weitere Pläne für das kommende Jahr:

Priorität ist, die touristischen Strukturen im Landkreis zusammenzuführen. Ob das gelingt, werden wir sehen.

Außerdem müssen sich die Verantwortlichen nun Gedanken über die Finanzierung ab 2017 machen. In Zukunft will man einen Weg in die Privatwirtschaft finden und auch die Gemeinden, die vom Tourismus profitieren, sollen mit eingebunden werden.

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