Seit Oktober ist sie gültig: die Inflationsprämie, in der Arbeitgeber bis zu 3.000 Euro steuerfrei an ihre Mitarbeiter auszahlen können. Doch die Unternehmen im Tal sind tendenziell zurückhaltend. Habt ihr die Prämie erhalten? Macht mit bei unserer Umfrage!
Die Bundesregierung hat in ihrem dritten Entlastungspaket bereits im Oktober entschieden, dass Arbeitgeber ihren Mitarbeitern bis zum Dezember 2024 eine steuerfreie Prämie in Höhe von 3.000 Euro auszahlen dürfen. Diese soll als Ausgleich für die gestiegenen Lebenshaltungskosten dienen. Die Prämie werde laut Sandra Niederberger, Personalleiterin der in Gmund ansässigen Recruiting NOW GmbH, zusätzlich zum Gehalt und darf nicht anstelle von Weihnachtsgeld ausbezahlt werden, wenn dieses vertraglich festgelegt sei.
Brutto gleich Netto
Niederberger erwähnt: “Der Vorteil ist, dass die Arbeitnehmer die Prämie absolut abgabenfrei erhalten”. Brutto gleich Netto. Zum Vergleich erwähnt sie: Bei einer Lohnerhöhung müsse man um mindestens 5 Prozent steigern, damit Netto etwas übrig bliebe. Der Aufwand wäre für den Arbeitgeber somit viel größer.
Dabei muss der Arbeitgeber die Inflationsausgleichsprämie auch nicht an alle Mitarbeiter gleich ausschütten. So ist es möglich, aus sachlichem Grund, eine unterschiedlich hohe Zahlung, ggf. bei einigen Arbeitnehmern auch gar keine Prämie auszubezahlen. So könne laut Niederberger “der Arbeitgeber insbesondere nach der Einkommenshöhe des jeweiligen Arbeitnehmers unterscheiden und nur Arbeitnehmern bis zu einem bestimmten Einkommen die Prämie gewähren, den anderen Arbeitnehmern hingegen nicht.”
Die Auszahlung der Prämie sei daher keine Pflicht, sondern liege im Ermessen des Arbeitgebers. “Er kann, aber muss nicht”, so Niederberger. Die Recruiting NOW GmbH mit Geschäftsführer Peter Posztos hat auf das dritte Entlastungspaket der Bundesregierung reagiert und den Mitarbeitern eine Prämie in Höhe von 1.000 Euro ausbezahlt. Arbeitnehmer in der Probezeit erhielten 500 Euro. Eine Mitarbeiterin mit Kindern erklärt auf Nachfrage, dass ihr die Prämie sehr geholfen habe, “gerade, wenn – wie gerade eben – alles auf Kante genäht ist”.
Sonstige Unternehmen im Tal schweigen
Wir haben bei zahlreichen Unternehmen im Tegernseer Tal nachgefragt, doch erhielten keine Rückmeldung. Das E-Werk Tegernsee erklärte beispielsweise, dass sie zur betrieblichen Lohngestaltung generell keine Auskünfte geben.
Lediglich ein Hotelier im Tal reagierte zögerlich und meinte, dass sie im nächsten halben Jahr die Prämie nicht ausbezahlen können. Sie zahlen inzwischen das fünffache an Energiekosten und müssen zusehen, wie sie über den Winter kommen.
Macht mit bei unserer Umfrage
Und nun seid ihr gefragt. Wir möchten von Euch wissen – natürlich anonym -, ob ihr in den Genuss der Prämie gekommen seid. Macht mit – wir sind gespannt!
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