Hilfe bekommen - auch an den Feiertagen
Wenn Ängste und Einsamkeit überwältigen

Die Kriege und Krisen sorgen bei vielen Menschen für Ängste und Unsicherheit. Insbesondere zur Weihnachtszeit können einen die Gefühle überwältigen. Doch es gibt Hilfe – für jeden und jederzeit.

Wenn Einsamkeit überwiegt … Quelle: picture alliance/dpa | Daniel Vogl

Ukraine-Krieg, Energiekrise, steigende Preise und die psychischen Folgen der Pandemie – vielen Menschen steht das Wasser bis zum Hals, nicht nur finanziell, sondern vor allem emotional. Hoffnung und Zuversicht sind da insbesondere zur Weihnachtszeit für viele Menschen eine große Herausforderung.

„Ängste, Einsamkeit, seelische und körperliche gesundheitliche Folgen sowie persönliche Verluste sind zurzeit allgegenwärtig“, weiß Dr. Petra Brandmaier, ärztliche Leiterin der Krisendienst-Leitstelle in Oberbayern. 

Brandmaier appelliert deshalb an alle Menschen, die in eine Krise geraten: „Rufen Sie uns an, teilen Sie Ihre Not und Ihr Leid mit uns – gemeinsam mit Ihnen suchen wir nach Wegen aus der aktuell krisenhaften Situation.“ Denn: 

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Wer Hilfe annimmt, zeigt Stärke und Selbstfürsorge. Das ist der erste Schritt, um die Krise zu bewältigen.  Dr. Petra Brandmaier, ärztliche Leiterin der Krisendienst-Leitstelle

Der Krisendienst Psychiatrie Oberbayern steht Menschen in seelischen Notlagen auch an den Feiertagen zu jeder Zeit zur Seite. Die Leitstelle ist unter 0800 / 655 3000 rund um die Uhr erreichbar und auch die mobilen Einsatzteams sind 24/7 in Rufbereitschaft. Doch der Krisendienst bietet nicht nur denjenigen Unterstützung an, die selbst akut Hilfe brauchen.

Manchmal hilft schon ein Gespräch…

Die Mitarbeitenden haben auch ein offenes Ohr für Angehörige und Personen aus dem sozialen Umfeld belasteter Menschen. Die Statistik des Krisendienstes zeige, dass insbesondere an Weihnachten und zwischen den Jahren seelische Krisen verstärkt auftreten können. 

Im Dezember 2021 hatte die Leitstelle 2.588 Telefonkontakte – einer der höchsten Werte im Jahresverlauf. Die Anrufer benötigten meist aufgrund familiärer Konflikte, Einsamkeit, Ängste und Erschöpfung Unterstützung. In solchen Situationen entlaste oft schon ein Gespräch am Telefon. 

Wenn das aber nicht ausreicht, kann der Krisendienst weiterführende Hilfen anbieten. In akuten Notfällen führen mobile Einsatzteams Hausbesuche durch, um die Betroffenen zu stabilisieren. Mobile Einsatzkräfte gibt es in allen oberbayerischen Landkreisen, unter anderem auch bei uns in Miesbach. Sie sind täglich – auch an den Feiertagen – in Rufbereitschaft.

Halt geben – an 365 Tagen im Jahr

Anna Moosheimer ist als Krisendienst-Gebietskoordinatorin in den Landkreisen Weilheim-Schongau, Garmisch-Partenkirchen, Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen und Landsberg a. Lech für die mobilen Einsatzteams zuständig. Sie erklärt: „Unsere Mitarbeitenden stehen Menschen in seelischen Notlagen zur Seite, sie nehmen Sorgen und Ängste ernst und vermitteln in passende Hilfs- oder Beratungsangebote.” Moosheimer betont: 

Wir wollen Halt geben und helfen, gemeinsam gute Wege aus der Krise zu finden. Anna Moosheimer, Krisendienst-Gebietskoordinatorin

Der Krisendienst Psychiatrie Oberbayern gibt in diesem Zusammenhang bereits konkrete Tipps, um Krisen vorzubeugen: 

  • Bewegen Sie sich und gehen Sie an die frische Luft. Am besten mindestens 30 Minuten spazieren gehen, fest integriert in den Tagesablauf.
  • Tun Sie sich selbst etwas Gutes: z. B. ein gutes Essen oder ein entspannendes Bad. Das hilft oft auf andere Gedanken zu kommen.
  • Treffen Sie sich mit Freundinnen und Freunden sowie mit Angehörigen oder telefonieren Sie regelmäßig mit diesen. Reden tut der Seele gut.
  • Besprechen Sie auch Themen jenseits von Ukraine oder Energiekrise und legen Sie eine Nachrichtenpause ein.
  • Und wenn es Probleme gibt: Trauen Sie sich offen darüber zu reden, vertrauen Sie sich Ihren Freunden und Ihrer Familien an.
  • Sollte es mit eigenen Mitteln nicht mehr gehen: Nehmen Sie bitte frühzeitig Kontakt zu fachkundigen Hilfeangeboten wie dem Krisendienst Psychiatrie auf.

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