Föchinger Autowracks jetzt gesichert

Seit Monaten haben die Föchinger einen Dorn im Auge: zwei alte Rostlauben wurden mitten im Ort am Straßenrand abgestellt und scheinen niemandem mehr zu gehören. Dabei ist eines nicht abgeschlossen und kann somit spielenden Kindern gefährlich werden. Das Landratsamt hat jetzt reagiert.

Der Dorn im Auge der Föchinger: zwei verwahrloste Pkw stehen seit zwei Monaten am Straßenrand.
Der Dorn im Auge der Föchinger: zwei verwahrloste Pkw stehen hier seit zwei Monaten am Straßenrand.

Schon bald drei Monate lang sind zwei alte Autos vielen Föchingern ein Dorn im Auge. Nicht nur, dass die Schrottlauben nicht fachgerecht entsorgt wurden. Da eines der Fahrzeuge nicht abgeschlossen ist, könnten sich Kinder beim Spielen leicht verletzen. Nach dem Bericht der Holzkirchner Stimme kommt nun jedoch Bewegung in die Sache.

Wo vergangene Woche noch das Ordnungsamt und die Polizei Holzkirchen die Verantwortung an das Landratsamt abschoben, tut sich nun etwas. Die Kreisbehörde ist für die Entsorgung verwahrloster Fahrzeuge zuständig. Sprecher Birger Nemitz erklärt:

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Von Seiten des Landratsamtes sind nun alle weiteren Schritte eingeleitet worden: Ein Mitarbeiter war zu einem Ortstermin.

Die im Artikel der Holzkirchner Stimme beschriebenen Fahrzeuge wären nach wie vor dort, weiß Nemitz, wurden nach Prüfung durch einen Mitarbeiter des Landratsamts jedoch versperrt. Föchinger Eltern können also vorerst aufatmen.

Der oder die Halter werden jetzt wegen einer Ordnungswidrigkeit angehört. Der Fachbereich für Abfallrecht prüft bereits die Einleitung des „Rote-Punkt-Verfahrens“, erklärt Nemitz weiter. Der oder die Fahrzeughalter müssen binnen der nächsten vier Wochen tätig werden. Ansonsten werden sie behördlich ermittelt und müssen dem Landratsamt die Entsorgungskosten inklusive Bußgeld zurückerstatten.

Ursprünglicher Artikel vom 17. September 2015 mit der Überschrift: „Wenn das Autowrack zur Gefahr wird“
Die Idylle in Föching ist getrübt: zwei herrenlose Autowracks am Straßenrand sind den Bewohnern ein Dorn im Auge. Und das nicht nur, weil die Schrottlauben unschön anzusehen sind – sondern vor allem, weil sie gefährlich werden können.

Seit Monaten „zieren“ zwei alte, scheinbar herrenlose, Schrottkarren das Ortsbild von Föching. Direkt neben der Hauptstraße, vor dem Kindergarten der „Dorfspatzen“ gleich neben dem Föchinger Hof, hat man das rote VW-Cabrio und den silbernen BMW „geparkt“ – und nicht mehr abgeholt. Ein Unding, finden viele Anwohner. Denn sie entstellen nicht nur optisch den Ortskern, sondern sind sogar gefährlich.

Wagen sind nicht abgeschlossen

„Die Rostlauben sind abgemeldet und nicht abgeschlossen“, berichtet ein Föchinger. Zumindest in das rote VW-Cabrio kann man ungehindert einsteigen – vor allem für Kinder eine interessante Angelegenheit. Die Wagen sind rückwärts eingeparkt. Handbremse lösen, Gang raus: und das Kind, das eigentlich nur spielen wollte, rollt im Autowrack auf die viel befahrene Hauptstraße.

Dass weder das Ordnungsamt noch die Polizei handeln, verstehen vor allem besorgte Eltern nicht. Schon vor über zwei Monaten habe man das Ordnungsamt über die Autowracks informiert. Da hätte man wiederum auf die Polizei verwiesen – „und die unternimmt seit langem nichts“, empört sich ein Anwohner und fragt sich gleichzeitig:

Dabei sind noch die alten ehemaligen Kennzeichen an der Umweltplakette abzulesen, wäre doch einfach, da mal beim letzten Halter auf den Busch zu klopfen, oder?

Doch so einfach ist die Sache mit den verwahrlosten Autos am Straßenrand scheinbar nicht. Johann Bachhuber vom Holzkirchner Ordnungsamt kennt das Problem in Föching bereits seit rund zwei Monaten. Tun kann er aber nichts, denn „da hapert es am Zuständigkeitsbereich“. Die Polizei Holzkirchen habe er bereits informiert, meint Bachhuber weiter.

„Das ist ein ziemlicher bürokratischer Aufwand“, weiß aber Dienststellenleiter Josef Lang über das Prozedere. Die Anzeige wurde von der Holzkirchner Dienststelle an das Landratsamt weitergegeben. Dort würden dann der oder die Fahrzeughalter ermittelt werden.

Rostlaube sucht Fahrzeughalter

Die Stellen für wilde Autofriedhöfe sind daher dem Landratsamt Miesbach durchaus bekannt. Rund 25 solcher Fälle hat es dieses Jahr im Landkreis schon gegeben, weiß Sprecher Birger Nemitz. Insgesamt acht Fahrzeuge wurden in Föching vom Straßenverkehrsamt schon abgemahnt, berichtet er.

Entsorgt und verschrottet werden die Rostlauben von der Abteilung für Abfallrecht, so Nemitz. Doch das dauert – wie auch dieses Mal. Die angeblichen Schrottautos werden gesichtet und dann mit einem roten Punkt markiert. Dann heißt es abwarten, bis der Fahrzeughalter die Markierung bemerkt und sich dann beim Landratsamt meldet.

Wenn ein Fahrzeug längere Zeit nicht bewegt wird und es sich offensichtlich um ein älteres Fahrzeug handelt, welches vom Halter aufgegeben wurde, dann spricht man von amtlicher Seite von „abstellen“ und nicht mehr von „parken“.

Die Landratsamtmitarbeiter kleben den schon von Weitem sichtbaren Punkt entweder auf die Front- oder Heckscheibe – er wird “absichtlich im Sichtbereich des Fahrers” angebracht, weiß der Sprecher. Nach dem Anbringen des roten Punktes hat der Fahrzeughalter vier Wochen Zeit, um sich unter der darauf angegebenen Nummer zu melden.

„Wenn er sich dann nicht meldet, muss er ermittelt werden und erhält nach der Entsorgung eine Rechnung“, erklärt Nemitz den letzten Schritt im Verfahren mit den „herrenlosen“ Wagen. Bisher ist an den Autos in Föching noch nicht einmal der rote Punkt zu sehen. Laut Nemitz wäre das Landratsamt aber auch erst am 9. September von der Polizei in Kenntnis gesetzt worden. So müssen Föchinger Eltern weiterhin wachsam sein.

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