An Tagen wie dem vergangenen Sonntag lacht vielen von uns die Sonne mitten ins Gesicht. Wir können gar nicht anders als zurück zu lachen. Uns treibt es in die Natur. Überall sitzen die Menschen und genießen die Wärme. Sei es im Suttengebiet oder entlang der Promenaden am Tegernsee – alle wollten die ersten Boten des Frühlings erleben.
Es ist wie in jedem Frühling, seit ewigen Zeiten, und doch ist es völlig anders diesmal. Mitten im Februar und gefühlt in einem Augenblick, der es wirklich brauchte, kommt das Schöne zurück. Nicht die Rettung. Keine Ahnung, wann die kommen mag. Nächste Woche, im Sommer – vielleicht nie. Ist ja nicht so, dass die Pandemie unser einziges Problem auf der Welt ist.
Aber diese ersten Frühlingstage bringen das Beste in uns hervor. Wahrscheinlich, weil wir nicht denken – nur fühlen. Die Wärme auf der Haut, die Sonne in den Augen und das Lächeln in der Masse. Wir schaffen es einfach mal, und sei es nur kurz, alles drumherum auszublenden. Still dazusitzen und zu genießen. Ein Wunderwerk der Natur – das Leben – wir mit ihr.
Könnt’s schöner sein?
Denn auch wenn sich mancherorts Schlangen an Eisdielen und Cafés bildeten, blieb zumindest im Tegernseer Tal alles im Rahmen. Trotz der Beschränkungen durch die Pandemie zeigten sich viele erfinderisch, im Suttengebiet hat es sich ein Pärchen bei sommerlichen Temperaturen auf mitgebrachten Stühlen an einem Tisch mitten im Schneefeld gemütlich gemacht. Dabei italienische Kostbarkeiten und eine gute Flasche Bier.
Auch in Bad Wiessee, Tegernsee und Gut Kaltenbrunn kamen viele Menschen, ausgerüstet mit Kühltasche und Decke, und begaben sie sich auf die Suche nach einem freien Platz mit genügend Abstand zur Nebengruppe. Die Kinder tobten herum. Alle grinsten um die Wette und streckten ihr Gesicht in die Sonne. Könnt’s schöner sein im Februar?
Einatmen – ausatmen – leben. Wir Menschen können wunderbar sein. Wir sind anpassungsfähig. Selbst in der Pandemie. In der Trauer der vielen um Freunde und Familienmitglieder, im Umgang mit verlorenen Freiheiten, im Verlust der Jobs und im Kampf um die Existenz, dem Vermissen von Liebe und Nähe, sind wir Menschen doch in der Lage einen Weg zu finden, das Leben zu feiern.
Anders? Gewiss! Genervt? Bestimmt! Am Ende der Kräfte? Mit Sicherheit! Und wir können es verdammt noch mal nicht mehr hören, dass alle sagen: Ihr müsst durchhalten – es wird bald besser!
Doch trotzdem sind wir am Wochenende (heute, morgen und die ganze Woche noch) da raus gegangen und haben den Tag genossen. Weil wir Menschen das können. Egal wie verschieden wir sind, egal an was wir glauben, wen wir mögen oder wem wir vertrauen. Wir lieben das Leben! Und an solchen Sonntagen erinnern wir uns daran.
Diese Tage tun uns allen gut. Richtig gut. Deshalb: Geht raus und feiert euch! Respektiert weiterhin die Grenzen, die wir in unserer Zeit leider haben, aber lasst euch nicht den Spaß nehmen, einzigartig zu sein. Feiert das Leben – auch für all die Menschen, die es nicht geschafft haben.
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