Schnäppchenjagd auf Ritter und Co.

Das Hotel Ritter in Bad Wiessee wird verkauft, das steht schon lange fest. Seit Oktober sind die Lichter aus. Dieses Wochenende startete die große Schnäppchenjagd.

Im Hotel Ritter startete gestern der große Ausverkauf.

Seit gut zwei Jahren will die Familie Grühn, eine Erbengemeinschaft bestehend aus drei Geschwistern, das Hotel Ritter in der Münchner Straße in Bad Wiessee verkaufen. Interessenten gab es nach Aussage der Eigentümer genug für das 7.500 Quadratmeter große Areal. Für Pächter Oliver Ritter kam das Ende aber doch relativ überraschend. Seit Ende Oktober sind die Lichter aus. Grund war der fehlende Brandschutz, das hatte eine Kontrolle Mitte des Jahres ergeben.

18 Jahre hatte Ritter gemeinsam mit seiner Frau viel Herzblut und Leidenschaft in das zentral gelegene Hotel gesteckt. Doch die Brandexperten, die mitten in der Hauptsaison anrückten, um sich das Gebäude anzusehen, stellten fest, dass für die zweite und dritte Etage ein zweiter Fluchtweg fehlt. Auch eine Klage half dem Pächter-Ehepaar nicht weiter. Sie scheiterten vor Gericht.

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Verkauf an zwei Wochenenden

Deshalb entschied man sich dazu das Hotel so schnell wie möglich leerzuräumen. Als Mittel der Wahl stand ein Ausverkauf des gesamten Inventars. Die große Schnäppchenjagd begann dabei am gestrigen Samstag. Oliver Ritter zeigte sich heute vor Ort hoch zufrieden mit dem ersten Tag:

Gestern war gleich die Hölle los. In jedem Raum waren mindestens 20 Leute. Am heutigen Sonntag war schon fast alles weg.

Vor allem die Schränke aus den einzelnen Zimmern seien schnell verkauft gewesen. Zwei Wochen habe es gedauert, so Ritter, im Vorfeld alles runterzutragen, so dass die Schnäppchenjäger nicht im Hotel rumlaufen. Man habe alles im Foyer und im gesamten Erd- sowie Untergeschoss des ehemaligen Hotels aufgebaut. Das Ziel: eine unkontrollierte “Jagd” und mögliche Schäden, wie zuletzt im Lederer zu verhindern.

Die fünf Euro, die jeder Besucher als Eintritt zahlen muss, würden mit einem Kauf wieder verrechnet. Doch das Geld aus dem Eintritt fließe trotzdem zu 100 Prozent in die Spendenkasse zugunsten der Mukoviszidose-Hilfe. Der Sohn der Ritters ist an der Krankheit erkrankt und man wolle mit dem Geld anderen helfen.

Wer also beim Ritter vorbeischaut, tut bei der Schnäppchenjagd auch gleich was Gutes. Dabei ist noch einiges da: viel Geschirr, Dekomaterial für diverse Jahreszeiten oder Fernseher aus den Zimmern. Ein riesiger Gasherd ist ebenfalls zu verkaufen und auch die Bar samt Gläsern steht zum Verkauf. Dazu gesellt sich die obligatorische Ritterrüstung, Spielzeug aus dem Hotel, Liegen aus dem Garten und Pflanzen für 5 bis 10 Euro das Stück.

Am kommenden Wochenende geht es dann von 9 bis 18 Uhr mit dem Abverkauf weiter. Wie danach die Zukunft des Ritter-Areals aussieht, ist im übrigen offen. In einer Sondersitzung des Gemeinderates Anfang Oktober wurde bekannt, dass Ursula Grühn ihren Anteil bereits an die Grünwalder Firma Euroboden verkauft hat. Der Geschäftsführer erklärte sich bereit, das Haus im Sinne der Gemeinde zu entwickeln. Deshalb verzichteten die Wiesseer auf das Vorkaufsrecht.

Fotostrecke vom heutigen Sonntag:

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