Gas geben – nicht bremsen

In Sachen Verkehrsentlastung ist in Waakirchen noch nicht viel erreicht. Grund, nochmal Gas zu geben. Dass das Thema bewegt, zeigten zahlreiche Anträge zur Waakirchner Bürgerversammlung. Doch nicht alle können zufriedengestellt werden.

Die Verkehrsbelastung war das zentrale Thema an der Waakirchner Bürgerversammlung
Die Verkehrsbelastung war das zentrale Thema bei der Waakirchner Bürgerversammlung.

Es ist das zentrale Thema in Waakirchen: die Verkehrsbelastung im Ort. Die B 472 und ihr Zufluss, die Staatsstraße 2365, sind wie eine Schneise, die den Ort teilt. Immerhin: der Verkehr fließt – entgegen anderen Orten. Doch das ist auch das Problem, das Bürgermeister Sepp Hartl sieht. Denn das könnte die Dringlichkeit des Handlungsbedarfs für die Bundespolitik für Waakirchen schwächen.

BI Verkehr will stärker Gas geben

Wird es zu einer „großen Lösung“ kommen? Das fragt sich wohl nicht nur die Bürgerinitiative Verkehr um Reinhard Küppers, Gerhard Voit und weitere. „Hat die Gemeinde seit ihrem Schreiben vom Jahr 2012 weiter in Berlin nachgefragt?“, wollten die BI-Mitglieder wissen. Damals hatte man eine Ortsumgehungsstraße für den vordringlichen Bedarf im sogenannten Bundesverkehrswegeplan angemeldet.

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Doch nur, wenn die Dringlichkeit für Waakirchen in Berlin erkannt wird, kann man auf Zuschüsse hoffen. Neben Waakirchen wollen aber auch unzählige andere Kommunen aus ganz Deutschland an die Fördertöpfe.

Zwei kurze Antragsschreiben sind zu wenig. Besondere Anstrengungen sind erforderlich, wenn man nicht 15 Jahre warten will.

In ihrem Antrag fordert die BI die Gemeinde daher auf, erneut Kontakt zu Politikern aufzunehmen, um der Forderung Nachdruck zu verleihen. „Die Gemeinde soll dafür kämpfen, dass der Durchgangsverkehr aus Waakirchen beseitigt wird.“

Bürgermeister setzt auf Politikerkontakte

„Nein!“, lautete jedoch die klare Antwort von Sepp Hartl auf die Frage, ob die Gemeinde weitere Maßnahmen einleiten werde. „Das bringt uns nix, wenn wir jetzt nach Berlin schreiben.“ Er tue alles für eine Entlastung, verwehre sich aber gegen viele Briefe, die ins Leere verpufften.

Man sei in Kontakt mit Politikern wie Klaus Barthel (SPD) und Ilse Aigner (CSU). Deren Parteikollege Alexander Radwan habe Hartl schon mitgeteilt, dass die Prüfung jedoch noch weit bis ins Jahr 2015 dauern könne. Auch Verkehrsminister Alexander Dobrinth (CSU) habe bestätigt, dass man auf einem guten Weg sei.

Es werde schon klappen, dass man in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werde, schloss Hartl diesen Antragspunkt: „Der Gemeinderat wird sich nicht verschließen, das haben wir ja versprochen.“ Der Beschluss, wer aufgenommen wird, fällt aber letztendlich im Bundestag.

Viel angestoßen – wenig Entlastung

Dennoch war man in Sachen Verkehr nicht untätig. So hat zwar der „Runde Tisch Verkehr“ letztlich keine Ergebnisse gebracht, dafür sei man aber dran am Ausbau von Fuß- und Radwegen, berichtete Hartl. Zu diesen gebe es Vorgespräche mit Harald Gmeiner von der ATS, die ein Konzept ausarbeitet. Ein Fußgängerweg am Waakirchner Berg sei jedoch nicht anzuraten, weil die Stelle schlecht eingesehen werden könne.

Sepp Hartl ist zuversichtlich, was die Umsetzung einer Ortsumgehungsstraße für Waakirchen angeht.
Sepp Hartl ist zuversichtlich, was die Umsetzung einer Ortsumgehungsstraße für Waakirchen angeht.

Keine guten Nachrichten gibt es in Sachen mehr Verkehrssicherheit. Katrin Lachauer hatte sich im Namen des Elternbeirats für eine Verbesserung der Verkehrssicherheit auf Schulwegen eingesetzt. Hartl berichtete daraufhin, dass eine Querungshilfe für Schulkinder an der B472 auf Höhe „Am Kalklager“ nicht genehmigt werde: „Das Straßenbauamt und die Polizei sind dagegen, weil die Straße dort verengt ist.“ Lachauer wies jedoch darauf hin, dass dies nicht der einzige Brennpunkt auf dem Schulweg sei.

Anton Auer dagegen konnte Hartl entgegenkommen. Dieser machte sich Sorgen über das Queren der Staatsstraße nahe des Rathauses. Die Gemeinde hat hier eine sogenannte „Fußgängerfurt“ – eine Art Querungshilfe – in Auftrag gegeben, damit man leichter die Straße überqueren kann. Zum Schluss ging es noch um die Verschmutzung, die an der Kreisstraße MB 6 entsteht, wenn Kieslaster sie benutzen. Die Kiesgrube werde jedoch bald geschlossen und damit sei das Ganze erledigt, so Hartl.

Die Ortsverbindungsstraße von Schaftlach ins Gewerbegebiet Waakirchen-Nord könnte ein wenig Entlastung bedeuten. Auch eine Kundgebung gegen den Verkehr sowie eine eventuelle Unterschriftenaktion stehen im Raum. Auch wenn das Großprojekt „Umgehungsstraße“ noch dauert, bis es kommen wird. Irgendwann wird es wohl Gewinner und Verlierer geben. Je nachdem, wo die Trasse dann einmal verlaufen wird.

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