Wer kauft die „Tegernsee Villen“?

Die Bagger sind schon angerollt: In Kürze soll der Bau der „Tegernsee Villen“ in Bad Wiessee beginnen. Die Nachfrage ist groß, ganz im Gegensatz zum Vorgängerprojekt „Brenner Park“. Dabei bedienen die bisherigen Käufer ein altes Klischee.

Wenn alles nach Plan läuft, stehen zwischen Anspruch und Wirklichkeit der "Tegernsee Villen" noch mindestens anderthalb Jahre. / Bild: Tegernsee Villen/Montage.
Wenn alles nach Plan läuft, stehen auf der aktuellen Baustelle bald Häuser wie die Villa Ringberg. / Quelle: Tegernsee Villen, Montage.

Zwölf verkaufte Wohnungen in fünf Monaten – das Zwischenfazit von Thomas Hofer ist durchweg positiv. „Unser Konzept mit exklusiver Bau-und Ausstattungsqualität und umfangreichen Serviceleistungen auf individuellen Wunsch kommt gut an, die Anfragen kommen aus der ganzen Bundesrepublik, wobei sowohl kleinere Einheiten als auch große Wohnungen Interesse finden“, berichtet der Geschäftsführer des Bauträgers planquadrat.

Dabei hat der Bau der „Tegernsee Villen“ noch gar nicht begonnen. Erst vor kurzem seien die Bagger angerollt, sagt Mark Petrisch von der zuständigen Kommunikationsagentur in Salzburg. Im Mai ist offizieller Baustart, fertig soll das Areal frühestens Ende 2017 sein. Doch der Bauträger verspürt offenbar keinen Druck, die Wohnungen möglichst schnell zu verkaufen.

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„Bei der Größenordnung des Projekts muss man einen längeren Vermarktungszeitraum einplanen – hier sind es rund zwei Jahre“, erklärt Petrisch. Während der Anfangszeit und der Phase des Baubeginns seien noch alle Preiskategorien und Geschosse verfügbar. Doch je mehr Wohnungen verkauft werden, desto geringer ist natürlich die Auswahl für Interessenten. Oder bildlich gesprochen:

Es ist nicht mehr die ganze Speisekarte da. Wenn dann jemand noch ein Penthouse sucht, sind vielleicht schon alle verkauft. Gegen Ende könnte es also länger dauern, bis alle Wohnunen verkauft sind.

Zwischen 650.000 und 3,6 Millionen Euro kosten die 34 individuell gestaltbaren Wohnungen, die Platzspanne geht von 75 bis 370 Quadratmeter. Das günstigste Objekt ist bereits vom Markt, das teuerste Penthouse hingegen noch zu haben. Insgesamt wurden vier Wohnungen der obersten Preiskategorie verkauft, acht weitere Käufer fanden sich für etwas günstigere Garten- und Balkonwohnungen.

Für die übrigen Objekte ist die Nachfrage laut Petrisch erfreulich hoch: Rund 570 Interessenten aus ganz Deutschland haben sich bislang gemeldet, allein über Ostern kamen 50 Anfragen hinzu. Man betreibe da keine Schönfärberei: Die Anfragen seien allesamt ernsthaft.

Das stellt sogar die Marketingabteilung vor eine Herausforderung. Normalerweise habe man eine feste Zielgruppe, bei den Tegernsee Villen sei das Feld der Interessenten hingegen „total gemischt“, so Petrisch. Auch zwei Gesellschafter des Bauträgers planquadrat haben sich bereits je eine Wohnung gegönnt – die Prophezeiung des „Brenner Park“-Partners Felix Radmer hat sich also erfüllt.

Die meisten Käufer kommen aus München

Auf Nachfrage der TS wird deutlich, dass die bisherigen Käufer ein altes Klischee bestätigen: Im Schwerpunkt haben sich nämlich finanzstarke Münchner die Wohnungen gesichert. Erst an zweiter Stelle stehen Käufer aus der Region Tegernsee. Je einer der zukünftigen Wohnungsbesitzer kommt aus Köln und Hamburg. Doch laut Mark Petrisch haben einigen Anrainer des 15.000 Quadratmeter großen Areals Interesse bekundet – weitere Vertragsunterschriften stehen offenbar bevor.

Mit dem neuen Konzept der „Tegernsee Villen“ wurden viele Ideen des gescheiterten Brenner Parks verworfen. Der Service-Alltag im künftigen Wiesseer Luxus-Areal soll das Motto „alles kann, nichts muss“ haben. Der Kundschaft gefällt’s bis jetzt, doch erst nach Baubeginn wird sich zeigen, ob dem Projekt genügend Millionäre vertrauen.

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