“Wer lesen kann, dem macht man nichts vor”

Wenn Andreas Krieg von „seiner“ Schule im Senegal spricht, merkt man, dass er mit ganzem Herzen dabei ist. Es scheint den Lenggrieser auf Schritt und Tritt zu beschäftigen, wie er das Projekt voranbringen kann.

Als Krieger neulich las, dass die Schulen Schaftlach und Waakirchen zusammengelegt werden sollen, kam ihm sofort der Gedanke, Rektor Holger Kraus anzurufen. Denn frei werdendes Mobiliar ist für den Erfolg seines Vorhaben essenziell.

An diesen Tischen sollen bald senegalesische Straßenkinder sitzen

Das große Ziel des Vereins „Hilfe für die Straßenkinder in Mbour“, den Andreas Krieg gemeinsam mit Arbeitskollege „Ali“ im Jahr 2007 gegründet hat, ist es, im Senegal eine Schule zu errichten. Dies soll den Kindern aus Mbour eine Schulbildung ermöglichen, die dort eigentlich nicht vorgesehen ist. Der Neubau der Schule geht voran. Allerdings fehlt es immer mal wieder an Material.

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Von Waakirchen in den Senegal

Krieg arbeitet bereits jetzt daran, den Kindern eine akzeptabel Lernsituation bieten zu können. Da kommt ihm die Zusage aus Waakirchen wie gerufen. Im Oktober wird sich ein Container direkt auf die Reise in die Stadt Mbour machen. Sie liegt rund 80 Kilometer südlich der senegalesischen Hauptstadt Dakar und beheimatet rund 200.000 Einwohner. Die Bevölkerung lebt hauptsächlich von der Fischerei. Auch viele Kinder müssen mitarbeiten, damit die Familien überleben können.

Vor allem Mädchen sollen Lesen und Schreiben lernen

Ist die Schule fertig gebaut, soll sie, so Krieg, über hundert Sitzplätze haben. Vormittags und nachmittags können Kinder dort lernen. „Und wer lesen und schreiben kann, dem kann man nichts mehr vormachen“, freut sich der Vereinsgründer auf die baldige Fertigstellung.

Bildung für Mädchen

Auch praktische Fertigkeiten sollen vor Ort vermittelt werden. Etwa das Nähen an der Nähmaschine. „Wir wollen vor allem den Mädchen helfen“, erzählt Krieg. Denn bei ihnen wird Bildung meist hintangestellt, weil „Jungs dort mehr gelten“.

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt im Senegal unter der Armutsgrenze, und vor allem in den Städten ist die Arbeitslosigkeit sehr hoch. Deshalb setzen sich Andreas Krieg und Ali (Algaf Sene) mit Frau Maye vom Oberland aus für ihre „alte“ Heimat ein. Spendengelder werden genauso benötigt wie Sachspenden.

Im Oktober werden die 60 Stühle, 30 Tische und zwei Tafeln aus Waakirchen in den Container verladen. „Dazwischen hat noch ganz viel anderes Platz“, sagt Krieg. Die Straßenkinder könnten alles brauchen: Kleidung, Fußballtrikots und -schuhe, Schulranzen. Auch funktionsfähige Nähmaschinen könnte man nie genug haben, so der Initiator.

Unterstützer gesucht

Einziges Problem: das Mobiliar muss bereits Ende Juli von der Waakirchner Grund- und Mittelschule abgeholt werden – wegen der anstehenden Umbauarbeiten. Der Container wird aber erst im Oktober erwartet. Krieg sucht deshalb dringend Unterstützer, die bereit sind, einen Teil der Möbel für die paar Wochen trocken unterzustellen.

Beim Packen des Containers bei CCL Label in Holzkirchen, dem Arbeitgeber von Andreas Krieg und Algaf Sene

Zur Finanzierung des Schulbaus findet zudem am 12. Juli ein Benefizlauf in Kooperation mit der Grundschule Warngau statt. Wer teilnehmen möchte, meldet sich am besten per E-Mail unter lauf@strassenkinder-senegal.de an. Es gibt keine Altersbeschränkung.

Weitere Informationen zum Verein und den anstehenden Projekten gibt es unter www.strassenkinder-senegal.de.

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