Wer war eigentlich der Vater von Sissi?

Herzog Max in Bayern gilt als einmaliges Original. Als Vater der Kaiserin Sissi wurde er vor allem durch die Verfilmung mit Romy Schneider bekannt. In der Gruft der Wittelsbacher unter dem Schloss in Tegernsee begraben, besteht eine enge Verbindung zum Tal. Ein Bericht des BR will nun Klarheit in das Leben des Herzog bringen.

Ort der Hochzeit (1828): ehemalige Stiftskirche St. Quirinus in Tegernsee (© Bernhard Graf)
Ort der Hochzeit (1828): ehemalige Stiftskirche St. Quirinus in Tegernsee (© Bernhard Graf)

Wer kennt und liebt sie nicht – die Sissi-Filme mit Romy Schneider (Sissi), Karlheinz Böhm (Franz) und dem unvergesslichen Gustav Knuth (Herzog Maximilian in Bayern). Bekannt geworden als der bodenständige Vater von Sissi, ist letzterer mit der damaligen Verfilmung im Jahre 1955 in die Herzen der Zuschauer geflogen.

Das lag wohl in erster Linie an der Verkörperung dieses einmaligen Originals Herzog Max. Gustav Knuth stellte den warmherzigen Familienvater dar, der seinen Kindern stets ein unbeschwertes Landleben fern vom Königshof ermöglichte.

Anzeige

Doch wer war Sissis Vater, Herzog Maximilian in Bayern (1808-1888) wirklich? Nach wie vor fehlt eine Biographie. So zeigt Bernhard Graf am 25. Dezember im Bayrischen Rundfunk erstmals sein vielschichtiges und zugleich spannendes Leben.

Das Leben des Herzog Max in Bayern

Seine Kindheit in Bamberg und Banz weit weg vom Überlebenskampf des jungen Königreichs Bayern, seine Erziehung im Umfeld des Taufpaten König Max I. Joseph, seine unglückliche Ehe mit der Prinzessin Ludovika von Bayern und seine Affären.

Aber auch sein Alltagsleben im prunkvoll ausgestatteten Münchner Palais, seine Orientreise nach Ägypten, Nubien und ins Heilige Land, seine Leidenschaft als Naturliebhaber, Jäger, Kunstreiter, Kegler, Dichter und lebensfroher Gastgeber und seine politische Haltung als Generalleutnant und Kreiskommandant zur Revolution von 1848 werden aufgegriffen. Außerdem spielt seine ungeheure Bedeutung als „Zithermaxl“ für die bayerische Volksmusik und damit für das einheimische Brauchtum eine wichtige Rolle. So soll er gesagt haben:

Das Liebste auf der weiten Welt,
ist mir der trauten Zither Spiel.
Ich schätz es mehr als alles Geld
und kostet’s auch der Mühe viel […].
Die Menschen treiben auch ein Spiel,
der ihre Falschheit noch nicht kennt.

Dabei war Max in Bayern nicht nur der warmherzige Familienvater, der mit seiner Familie am Starnberger See lebte. Seine arrangierte Ehe mit Prinzessin Ludovika von Bayern und eher politisch und wirtschaftlich motiviert. Filmemacher Bernhard Graf ist es gelungen von der Zeremonie in Tegernsee einen Stich zu entdecken. Dieser zeigt, dass sich in der Kirche kaum etwas verändert hat.

Und so taucht Tegernsee in vielfacher Hinsicht immer wieder in dem 45-Minuten-Film auf: Die Hochzeit zwischen Prinzessin Ludovika von Bayern und Herzog Maximilian in Bayern oder auch mehrere Statements Herzog Max in Bayern im Tegernseer Schloss.

S.K.H. Herzog Max Emanuel in Bayern, der durch den gesamten Film führt, vor dem Grab Herzog Maximilians in Bayern, Familiengruft in Tegernsee, 1888 (© Bernhard Graf)
Herzog Max Emanuel in Bayern, der durch den gesamten Film führt, vor dem Grab Herzog Maximilians in Bayern, Familiengruft in Tegernsee, 1888 (© Bernhard Graf)

Die enge Verbindung zur damaligen Wirtin des Gmunder Maximilian Franziska Obermayr. Aber auch das Grab Maximilians, das sich in der Wittelsbacher Familiengruft in Tegernsee befindet.

„Da Sisis Vater nur als Filmfigur bekannt ist, freut es mich besonders, die historische Persönlichkeit mit ihrer Vielschichtigkeit vorzustellen“, erklärt der Filmproduzent Graf. Ausgestrahlt wird der Film am 25. Dezember von 18.00 bis 18.45 Uhr im Bayrischen Rundfunk.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein