Werkeln, was das Zeug hält

Asylbewerber müssen integriert werden. Das geht nur, wenn sie auch Arbeit finden. Für zehn Flüchtlinge gibt es jetzt eine große Chance, sich in einem Jahr optimal auf einen Arbeitsplatz vorzubereiten. In der ersten Asylwerkstätte im Landkreis.

Auch Landrat Wolfgang Rzehak hat die Werkstätte in Miesbach schon besucht. /Bild: Landratsamt Miesbach
Auch Landrat Wolfgang Rzehak hat die Werkstätte in Miesbach schon besucht. /Bild: Landratsamt Miesbach

In Miesbach dürfen seit Anfang Juli zehn Asylbewerber werkeln was da Zeug hält. 15 Stunden die Woche lernen die Teilnehmer jetzt über ein Jahr hinweg alles über Metall. Betreut werden sie von Ludwig Pschierl. Er ist Ausbildungsmeister für Metallberufe und war zuvor schon als Ausbilder bei der IHK München tätig.

Erlernt werden sollen praktische Fähigkeiten wie Zerspanen, Montieren oder Umformen. Aber auch die Theorie kommt nicht zu kurz. Es werden technische Zeichnungen, Arbeitspläne und Prüfprotokolle erstellt und ausgewertet. Und auch Schlüsselqualifikationen wie Pünktlichkeit, Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit und Selbstständigkeit werden gefördert. Pschierl meint:

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Wenn nächstes Jahr einige der Teilnehmer einen Ausbildungsplatz oder auch einen Job als Hilfsarbeiter im Metallgewerbe bekommen, haben wir unser Ziel erreicht.

In das Team aufgenommen werden in erster Linie Asylbewerber, die aus Altersgründen nicht in die Schule gehen können oder noch sehr große Probleme mit der Sprache haben, erklärt der Integrationsbeauftragte des Landkreises Max Niedermeier. Durch dieses Vorbereitungsjahr auf die Berufsausbildung sollen sich ihre Chancen auf einen Job verbessern. „Da haben wir nämlich viele schlaue Leute dabei“, so Niedermeier weiter. Die sollen so aufgefangen werden.

Begonnen habe man laut Niedermeier absichtlich erst einmal bescheiden. Zwei Räume hat der Integrationsbeauftragte in Miesbach gefunden, in denen Kurse stattfinden können. Das war nicht leicht, meint Niedermeier.

Projekt erfolgreich

Die Testphase hat sich jedenfalls bewehrt und man will das Projekt, das im Zuge des Pakts für Integration und Arbeit (PIA) ins Leben gerufen wurde, ausbauen. Auch finanziert wird das Angebot durch PIA. Aktuell ist man auf der Suche nach einem Schreinermeister, der ebenfalls zehn Asylbewerber in seinem Fachgebiet schult.

Das Projekt funktioniert also und man will auf der nächsten Vorstandssitzung von PIA über das weitere Vorgehen und vor allem auch über das Interesse der Asylbewerber am Angebot sprechen.

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