Das Einkaufen hat sich dank der Möglichkeit des Online-Shoppings stark verändert, jedoch erfordern manche Kaufentscheidungen mehr Aufmerksamkeit und Überlegung als andere. Bevor Sie sich online ans Einkaufen machen, sollten Sie einige Faktoren berücksichtigen. Da diverse Gefahren lauern könnten, die Ihnen vielleicht nicht bewusst sind, sollten einige Käufe immer noch besser „offline“ als „online“ getätigt werden.
Lesen Sie weiter, um zu erfahren, was wir damit meinen!
Die nötige Sorgfalt ist gefragt
Um es klarzustellen: Wir wollen damit nicht sagen, dass Sie die folgenden Dinge auf gar keinen Fall online kaufen sollten – manche dieser Transaktionen sind aber mit einem höheren Risiko verbunden. Viele dieser Gefahren können durch die nötige Vorsicht verringert werden oder ganz vermieden werden, indem Sie Ihr Geld einfach für andere Dinge ausgeben.
Bei jedem Online-Kauf ist die wichtigste Regel: Wenn es zu schön aussieht, um wahr zu sein, ist es das meistens auch.
Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente
Der Markt für Nahrungsergänzungsmittelist größtenteils wenig reguliert. Beispiele für Nahrungsergänzungsmittel sind Vitamine und Mineralstoffe, aber es gibt auch Produkte, die Ihnen angeblich helfen sollen, abzunehmen, mehr Energie zu gewinnen oder Ihre sexuelle Leistungskraft zu steigern. Aufgrund mangelnder Prüfungskriterien hat ein Gesetz von 1994 dazu geführt, dass die „US Food and Drug Administration“ den Markt nicht ausreichend reguliert (informieren Sie sich, welche Behörde für den gleichen Bereich in Ihrem Land zuständig ist). Als Folge davon können Hersteller Behauptungen zu diesen Produkten aufstellen, die möglichweise nicht klinisch belegt sind.
Zudem können aufgrund der Eigenheiten des Internet-Kaufs Waren aus anderen Ländern importiert werden, oft ohne Regulation durch die Behörden. Das Szenario sieht anderswo ähnlich aus. Selbst wenn Sie der Quelle Glauben schenken, können manche Vitamine von schlechterer Qualität sein als andere. Drei von vier Spirulina-Vitaminpräparaten wurden in Tests durch Privatunternehmen wie ConsumerLab negativ getestet, und eine Probe war sogar mit Blei verunreinigt. Es hat auch diverse Fälle von giftigen Pilzen, Salmonellen und Schwermetallen in Nahrungsergänzungsmitteln gegeben. Achten Sie also darauf, dass das Nahrungsergänzungsmittel Ihrer Wahl von vertrauenswürdigen Laboren unabhängig geprüft worden ist.
Online-Apotheken sind eine nützliche Alternative für Medikamente in der Zeit nach der Pandemie, aber Sie sollten nur bei solchen bestellen, denen Sie vertrauen. Kaufen Sie nicht bei unseriösen oder ausländischen Websites, die Sie aus irgendeiner Online-Werbung kennen. Wie man an den Berichten der letzten Jahre darüber erkennt, dass mehrere selbsternannte angebliche Corona-Impfstoffe im Internet aufgetaucht sind, bauen viele Händler auf Rummel und sogenannten Hype. Nachfrage bringt Profit, und Nachfrage generiert Hype. Informieren Sie sich immer gründlich, bevor Sie ein Produkt kaufen, besonders wenn es um Medikamente, Impfstoffe und ähnliche Produkte geht.
Produkte aus zweiter Hand auf Webseiten mit nur ein paar Werbeanzeigen
Facebook Marketplace ist eine Internet-Plattform für den örtlichen und idealerweise persönlichen Kauf von gebrauchten Dingen. Man kann mit dem Verkäufer auch einen Versand ausmachen, in diesem Fall besteht allerdings keinerlei Käuferschutz. Es ist quasi das Äquivalent zum Verschicken von Schecks per Post.
Aus diesem Grund gibt es Auktions-Plattformen wie eBay. Auf eBay gibt es einen Käuferschutz (und Verkäuferschutz für den Verkäufer, wenn dazu alle Anforderungen erfüllt sind). Verwenden Sie Facebook Marketplace nur unter Vorbehalt, wenn Sie etwas von jemandem kaufen wollen, den Sie nicht persönlich treffen. Nutzen Sie stattdessen Plattformen wie Etsy oder eBay, oder eröffnen Sie Ihren eigenen Online-Shop auf Shopify. Wenn Sie Facebook Marketplace unbedingt nutzen wollen, bestehen Sie auf ein persönliches Treffen, da verschiedene Betrugsmaschen innerhalb dieses Netzwerks darauf beruhen, dass Nutzer sich nicht persönlich treffen.
Elektronische Billiggeräte sind überall zu haben
Selbst die größten und bekanntesten Internet-Shops, darunter Riesen wie Amazon, bieten gefälschte elektronische Geräte an. Speicherkarten, die nicht so gut funktionieren wie das Originalprodukt, gehören zu den häufigen Fälschungen, genau wie fragwürdige USB-Speicher und anderes Computerzubehör und verdächtig günstige Kopfhörer und Headsets.
Aus diesem Grund empfiehlt es sich, Produkte und Dienstleistungen nur bei seriösen Anbietern zu kaufen. Bei Amazon wird Ihnen der Warenstandort auf der Artikelseite angezeigt. Wenn dort nichts angegeben ist, kommt der Artikel wahrscheinlich aus dem Lager von Amazon und ist echt. Seien Sie skeptisch bei allen Angeboten, die viel günstiger sind als vergleichbare Artikel. Im Idealfall findet die Transaktion direkt zwischen Anbieter und Kunden statt, ohne Zwischenhändler. Im schlimmsten Fall werden Produkte zu Angebotspreisen angeboten, die deutlich unter dem ermäßigten Preis liegen.
Kommentare und Bewertungen helfen nicht unbedingt weiter, da Betrüger geschickt mit falschen Bewertungen ihr Ranking verbessern. Das Ziel wurde bereits erreicht und die Betrüger sind schon zum nächsten Betrug weitergezogen, bevor Sie merken, was Sache ist und dass Sie über den Tisch gezogen wurden. Sie stehen dann mit minderwertigen Produkten da und haben keine Garantie.
Digitale Spielcodes
Billige digitale Spielcodes oder Geschenkgutscheine für Shops sollten Sie sofort aufmerken lassen. Wir reden hier nicht von leichten Preisnachlässen von 10 %, sodass ein Geschenkgutschein über 50 € nur etwa 45 € kosten würde, sondern von deutlichen Rabatten von 20 % oder mehr. Da diese Codes leicht zu bekommen sind, sofort ankommen und schnell verkauft werden, werden sie oft mit gestohlenen Kreditkarten gekauft. Codes, die Sie auf diese Weise gekauft haben, können Ihren Account gefährden, je nach Geschäftsbedingungen des Anbieters. Microsoft beispielsweise kann den Kauf eines Geschenkgutscheins zum Schnäppchenpreis als Betrug ansehen, was zur Sperrung Ihres Xbox-Accounts führen kann.
Der Aufkauf von Spielcodes mit gestohlenen Kreditkarten ist ein bekanntes Problem. Wenn die gestohlene Karte gemeldet und das Geld zurückgezahlt wird, verliert am Ende der Entwickler oder Herausgeber. Dem unabhängigen Entwickler TinyBuild zufolge haben G2A-Betrüger Verluste von 450.000 US-Dollar verursacht.
iGaming-Betrug
Online-Betrüger haben in diversen Sportwetten- und Casinobetrügereien an naiven Menschen eine große Geldquelle entdeckt. Diese Betrugsmaschen können verschiedene Formen annehmen.
Es ist möglich, passiert aber nicht sehr oft, dass Sportwetten-/Glücksspielbetrüger so weit gehen, gefälschte Websites und Apps zu erstellen, um unvorsichtige Kunden auszutricksen, beispielsweise durch Phishing und Identitätsdiebstahl. Casinos und Wettanbieter ohne Lizenz sollten Sie daher meiden.
Der Link erscheint in diesen Fällen zwar legitim, wurde aber speziell so gestaltet, dass er nicht wie eine gefälschte, sondern wie eine echte Sportwettseite wirkt. Die versehentliche Eingabe von Anmeldeinformationen könnte dazu führen, dass registrierte Spieler Zugang zu ihrem Account verlieren.
Spieler müssen auch auf Phishing-Betrug in Form von Google-Suchergebnissen achten, die sie zu Online-Wetten verleiten sollen. Manche Spieler suchen beispielsweise regelmäßig nach einer bestimmten Casinoseite, um auf die Anmeldeseite zu kommen. Betrüger könnten versuchen, für dieses Schlagwort bei Google zu ranken, die legitime Seite mit einer eigenen nachzuahmen und dann die Spielerdaten zu stehlen.
Am besten vermeiden Sie gefälschte Wettseiten (und Apps) immer dadurch, dass Sie die App Ihres Betreibers über einen Link des Apple Store oder Play Store (je nach Betriebssystem auf Ihrem Handy) herunterladen, also nur Links von vertrauenswürdigen Quellen anklicken.
Autogramme und Andenken
Sowohl online wie offline können Shops gefälschte Gegenstände und Autogramme anbieten, was auch schon oft vorgekommen ist. Da man die Waren bei Online-Käufen nicht selbst ansehen oder mit jemandem zusammen begutachten kann, der sich auskennt, sind diese viel problematischer als Offline-Käufe.
Der Ruf des Verkäufers ist in diesem Fall von Bedeutung, aber auch das Vorhandensein einer Form des Käuferschutzes beim jeweiligen Dienstanbieter.
Tickets für Veranstaltungen
Sie gehen ein Risiko ein, wenn Sie Eintrittskarten für eine Veranstaltung nicht bei einem offiziellen Ticketverkäufer erwerben. Wenn eine Veranstaltung ausverkauft ist, zu der Sie gehen wollten, kann dies ein Problem sein – vielleicht sind Sie versucht, Facebook-Marketplace oder die Website eines Wiederverkäufers nach Angeboten zu durchforsten.
Selbst wenn Sie schon einmal ohne Probleme Konzertkarten auf Facebook gekauft oder verkauft haben, bestand dabei immer eine gewisses Risiko. Seien Sie bei Veranstaltungstickets besonders vorsichtig mit Wiederverkaufsportalen wie ViaGoGo, die häufig in Werbeanzeigen auf Facebook oder Google auftauchen. Kunden haben dort wenig Schutz vor Betrügern, die diese Dienste für ihre Zwecke nutzen.
Weitere Maschen, die Sie kennen sollten
Es ist keine Überraschung, dass sich online alle möglichen Betrugsmaschen tummeln, da das Internet ein Paradies für Betrüger ist. Es ist gespickt mit Fallen aller Art, von E-Mails, die versuchen, Ihre Daten zu ergaunern, bis hin zu Betrügern, die sich als technischer Support ausgeben, falschen Stellenvermittlern und dubiosen Facebook-Wettbewerben. Bleiben Sie daher also immer wachsam.
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