Wie beeinflussen Tonfrequenzen uns Menschen?

Für gemeinsames Musizieren und für das Stimmen von Tasteninstrumenten muss eine Standardhöhe der Töne fixiert werden. Dazu geht es auch um die Frage, ob manche Töne und Stimmungen sich direkt auf den Menschen auswirken. Dafür sind sowohl musikalische als auch biologische Überlegungen von Interesse.

Was ist eine Frequenz?

Mit Frequenz bezeichnet man die Zahl der Perioden einer Schwingung pro Sekunde. Die Maßeinheit ist das Hertz. Eine Pendel, das für eine komplette Schwingung eine Sekunde benötigt, schwingt also mit einer Frequenz von einem Hertz.
Auch akustische Wellen besitzen eine Frequenz, die in diesem Fall die Tonhöhe misst. Je höher die Frequenz, umso höher empfinden wir Menschen einen Ton.

Wie wird die Stimmung von Instrumenten fixiert?

Ist ein Klavier gleichschwebend temperiert gestimmt, sind alle Halbtöne gleich. Um die Töne aller Tasten des Klaviers in ihrer Höhe zu fixieren, muss also nur die Höhe oder eben die Frequenz eines Tons angegeben werden. Traditionell ist das das eingestrichene a, das sich über dem mittleren c der Klaviatur befindet.

Das ist der Kammerton über dessen Höhe schon lange debattiert wird und über den bereits internationale Konferenzen abgehalten worden sind. Es gibt keine universell akzeptierte Festlegung der Höhe des Kammertons a, heute wird in den weitaus meisten Fällen eine Frequenz zwischen 430 und 445 Hertz gewählt.

Musikalische Auswirkungen der Höhe des Kammertons

Es gibt deshalb keine universell anerkannte Höhe des Kammertons, weil verschiedene Musiker unterschiedliche Höhen bevorzugen. Blechblasinstrumente klingen strahlender mit höherem Kammerton. Für Sänger hingegen ist ein so hoher Kammerton ein Problem, weil sie in höheren Stimmlagen dann Schwierigkeiten haben, die hohen Töne zu treffen.

Biologische Auswirkungen der Höhe des Kammertons

Es gibt die Theorie, dass Musik auf der Grundlage eines Kammertons mit einer Frequenz von 432 Hertz eine gesundheitlich positive Wirkung entfaltet.

Für eine weitere Diskussion sollten zwei Dinge unterschieden werden und das ist Musik auf der Grundlage dieses Kammertons und der Ton mit der Frequenz 432 Hertz selbst. Auch wenn Instrumente mit dem Kammerton 432 Hertz gestimmt sind, muss dieser Ton selbst in der Musik gar nicht erklingen, wenn etwa kein eingestrichenes a im jeweiligen Stück vorkommt.

Verschiedene Forscher wie Rudolf Steiner haben die Behauptung in den Raum gestellt, Musik auf der Grundlage des Kammertons in der Höhe von 432 Hertz habe eine beruhigende Wirkung auf den menschlichen Körper.

Die Datenlage zu dieser Frage ist bestenfalls dünn. Auch wenn Töne in derselben Frequenz wie der Herzschlag oder Gehirnwellen erklingen, ist eine direkte Auswirkung möglich, aber keineswegs zwingend.

Hintergrund für die Wirkung verschiedener Töne

Nachdem jede regelmäßig Schwingung eine Frequenz besitzt, liegt es nahe, die Frequenz von Tönen mit anderen Schwingungen zu vergleichen. Die Idee der Sphärenmusik ist schon im Altertum bei Pythagoras greifbar. Seinerzeit wurde angenommen, die Himmelskörper erzeugten durch ihre Bewegung Geräusche oder Töne, die eine Sphärenmusik bildeten.
In der Neuzeit untersuchte Johannes Kepler die Zahlenverhältnisse, die Bewegungen von
Himmelskörpern beschreiben. Er interpretierte diese Verhältnisse als Frequenzen und betrachtete die sich so ergebenden Intervalle als Sphärenmusik.

In all diesen Überlegungen steht die Idee im Hintergrund, die grundlegenden Zahlenverhältnisse des Universums zu finden und musikalisch zu interpretieren.

Im ausgehenden 20. Jahrhundert wurde wieder ein Zusammenhang zwischen Frequenzen von Tönen und Mathematik und Physik untersucht. Dabei geht es um die Stringtheorie, die als Kandidat für eine fundamentale Theorie der allgemeinen Physik gilt. Die von ihr angenommenen kleinsten Teilchen sind schwingende Strings. Der Physiker Brian Greene spricht in diesem Zusammenhang mit deren Frequenzen von der Musik des Universums. Sir Michael Berry untersucht die Schwingungen von Primzahlen und hat die von ihm gefundenen Frequenzen auch als Töne hörbar gemacht.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Partner-Content

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner