Wie kommt der “Adventszauber” an?

Seit Jahren gibt es Christkindlmärkte rund um den See. Auch heuer ziehen sie wieder viele Gäste an. Doch wie kommt der sogenannte “Adventszauber” bei den Standbetreibern an? Die TS hat nachgefragt. Die Resonanz ist positiv – trotzdem bleibt Kritik nicht aus.

Die Schiffe die zwischen den Adventsmärkten hin-und herfahren sind meist überfüllt
Die Schiffe, die zwischen den Christkindlmärkten auf dem Tegernsee hin- und herpendeln, sind oft sehr voll.

Seit mittlerweile drei Jahren locken die gebündelt organisierten Christkindlmärkte im Tal zahlreiche Besucher an. Der ehemalige Geschäftsleiter der Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT), Georg Overs, hat das Vorhaben seinerzeit ins Leben gerufen – mit wachsendem Erfolg. Auch heuer bilden Wiessee, Rottach, Tegernsee, Gmund und Kreuth mit ihren Märkten den sogenannten “Adventszauber”.

Mit festlich beleuchteten Hütten und kulinarischer Vielfalt kann sich das Publikum stilvoll verwöhnen lassen. In Zusammenarbeit mit der Bayrischen Seenschifffahrt hat die TTT, wie in jedem Jahr, ein Pendelschiff eingeführt. Trotz des warmen Wetters war eine vorweihnachtliche Atmosphäre stets gegeben. Das war vor allem an der hohen Besucherzahl zu sehen.

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Peter Rie, Leiter des Veranstaltungsmanagements der TTT, ist erfreut: „Wir sind voll und ganz zufrieden. Wir haben nicht mit so einem großen Ansturm gerechnet.“ Und auch Dr. Andreas Greither, Inhaber des Hotels „Der Westerhof“ und mit einem großen Stadel auf dem Tegernseer Christkindlmarkt, vertreten, äußert sich positiv:

Die Märkte kommen sehr gut an. Diese Werbung ist wichtig fürs Tal.

Doch bei wachsendem Erfolg und steigenden Besucherzahlen bleiben Probleme nicht aus. Und die wurden vor allem am zweiten und dritten Adventswochenende, beim Transport der Besucher mit den Schiffen und der Parkplatzsituation rund um die Märkte, deutlich. Besucher und Standbetreiber sprachen von längeren Wartezeiten.

Volle Pendel-Schiffe

Lorenz Höß, Betriebsleiter der Bayrischen Seenschifffahrt am Tegernsee, bestätigt Wartezeiten von rund 30 bis 45 Minuten am zweiten Advent. Zwar habe man laut TTT die Kapazitäten bezüglich der Schiffe im Vergleich zum Vorjahr erhöht, trotzdem kam es zu überfüllten Schiffen. Für Rie ist das dagegen nur ein temporäres Problem:

Es handelt sich hierbei um eine Ausnahme. Wir vermuten, dass es an diesem Wochenende entspannter ist.

Das extrem schöne Wetter der vergangenen beiden Wochenenden habe nicht nur Weihnachtsmarktbesucher, sondern auch Wanderer angelockt, meint Rie. „Eigentlich sprechen wir hier von Luxusproblemen. Wir sind froh, dass die Märkte so gut ankommen.”

Der Christkindlmarkt in Tegernsee direkt am Schloss.
Der Christkindlmarkt in Tegernsee direkt am Schloss.

Peter Blümer, Inhaber von Blümer Partyservice, wünscht sich indes eine stärkere Gleichberechtigung der Orte. “Es wäre schön, wenn das Schiff bei allen Märkten fahren würde.” In Bad Wiessee sei das Schiff nur an drei von vier Tagen zur Verfügung gestanden, das habe manche Besucher irritiert. Trotzdem zeigt sich Blümer – selbst mit einem Stand in Bad Wiessee – mit dem “Adventszauber” zufrieden:

Es war sehr gut, aber es ist immer eine Steigerung möglich.

Auch Hotelier Greither stellt fest: „Wenn etwas hervorragend ist, sollte man daran arbeiten, wie man es noch besser machen kann.“ Er selbst wünscht sich vor allem längere Öffnungszeiten der Weihnachtsmärkte und eine alpenländische Dekoration. „Das macht den Markt aus und bringt den Leuten das ganz besondere Feeling. Damit kann man auch mit großen Märkten konkurrieren.“

Trotz kleiner Mängel ein voller Erfolg

Robert Kühn vom „Aktive Wiesseer e.V.“ ist begeistert von der Entwicklung des „Adventszaubers“. „Jedes Jahr ist es ein Stück besser geworden. Was die TTT hier zusammen mit den Gemeinden auf die Beine stellt ist super.“

Und TTT-Mann Rie zeigt sich zuversichtlich: „Ich denke, dass wir eine positive Bilanz aus dem Projekt ziehen können.“ Er verspricht eine Nachbesprechung mit allen Beteiligten, um die Märkte im nächsten Jahr weiter zu verbessern. Denn stehenbleiben, soviel ist sicher, will keiner. Der Kampf um die Besucher von den großen Märkten in Rosenheim und München hat gerade erst begonnen.

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