Wie kommt es zu langen Schlangen vor dem Impfzentrum?

Der Landkreis Miesbach ist im bundesweiten Vergleich schon weit vorne mit seinen Impfungen. Aktuell bemängeln aber viele lange Schlangen vor dem Haushamer Impfzentrum. Woran liegt das?

Vor dem Impfzentrum in Hausham bilden sich vor allem abends lange Schlangen

7.483 geimpfte Bürgerinnen und Bürger im Landkreis (4508 Frauen, 2966 Männer und 9 Divers) – das sind rund 7,48% der Landkreisbevölkerung. “Eine sehr gute Quote im Vergleich zu den 4,91%, die bundesweit bereits mindestens die Erstimpfung erhalten haben”, sagt die Pressesprecherin des Landratsamts Sophie Stadler. 18.804 Impfwillige haben sich bis heute online registriert. 2975 Geimpfte sind älter als 80 Jahre.

Diesen Trend möchte das Impfteam beibehalten. Der Betrieb im Impfzentrum läuft weiter auf Hochtouren. Zusätzlich gibt es ab dem Wochenende folgende zwei Ergänzungen:
Ab Sonntag ist wieder ein mobiles Team unterwegs, um nicht mobile, pflegebedürftige Bürgerinnen und Bürger zu Hause zu impfen. “Der Organisationsaufwand hierzu ist sehr hoch, da die Routen genau geplant werden müssen. Die Impfdosis in der Spritze ist nur eine Stunde haltbar, sodass vorerst nur sechs Personen pro Tag geimpft werden können (6 Dosen = ein Impfstofffläschchen der Firma BioNTech)”, erklärt Stadler. BioNTech sei derzeit der einzige Impfstoff, der mobil verimpft werden kann. Moderna ist nicht transportierbar und AstraZeneca für Senioren nicht geeignet.

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Das Impfteam ist ausschließlich für priorisierte, schwerstkranke, bettlägerige Patienten gedacht. Patienten, die auf keinen Fall transportiert werden können. Die Terminvereinbarung erfolgt zusätzlich zur Online-Registrierung per Email unter Angabe der Adresse, Telefonnummer und einem Dreizeiler, warum ein Transport nicht möglich ist, an k.rutsch-impfzentrum@lra-mb.de

Schulpersonal soll geimpft werden

Auch in Sachen Schulpersonal tut sich etwas: Auf Grundlage der Vorgaben des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus läuft derzeit eine Abfrage des staatlichen Schulamtes Miesbach zur Impfbereitschaft bei Personen, die in Grund- und Förderschulen tätig sind. “Durch das Impfzentrum wurde die Infrastruktur geschaffen, damit ab Samstag Schulpersonal blockweise geimpft werden kann. Der weitere Ablauf wird derzeit in enger Abstimmung zwischen Impfzentrum und staatlichem Schulamt koordiniert”, so Stadler weiter.

Das Schulpersonal werde zur Entlastung des Impfzentrums blockweise in zwei Arztpraxen geimpft. Die vorhandene Anzahl an Impfstoff reiche aber nicht, um sofort das gesamte impfwillige Schulpersonal zu versorgen, jedoch soll diese Priorisierungsgruppe zeitnah Impfangebote erhalten. Ebenso das Kita-Personal. Auch wenn Impfstoff inzwischen regelmäßig geliefert wird, wäre der Bedarf an Impfdosen noch deutlich höher. Die Pressesprecherin weiter:

Das Impfteam erwartet innerhalb dieser Woche 1020 Dosen BioNTech, 100 Dosen Moderna und 600 Dosen AstraZeneca. Am Freitag erhält das Impfzentrum die vorläufige Planung für die kommende Woche.

In den letzten Tagen habe das Impfzentrum außerdem Zuschriften erhalten, die die Warteschlangen vor dem Impfzentrum bemängeln. “Das Impfteam bedauert sehr, dass es hier zu Verzögerungen kam. Entgegen den Vermutungen, dass es sich um mangelnde Planung handelte, liegt das Problem an der Software der Regierung. Gerade in den Abendstunden der letzten Tage hat die Software das Impfteam immer wieder im Stich gelassen”, sagt Stadler. Persönliche Angaben der Impfwilligen müssen dann immer händisch nachgetragen werden. Ein zusätzlicher Aufwand, der die Abläufe verzögere.

Das System der Regierung ist rein IT basiert und sehr komplex. Bei einem Ausfall oder Beeinträchtigungen der IT bleibt dem Team des Impfzentrum nichts anderes übrig, als schnell Lösungen zu finden. “Das Team vor Ort leistet eine hervorragende, lösungsorientierte Arbeit”, findet die Pressesprecherin Ein Resultat dessen seien zum Beispiel die Pavillons und Sitzgelegenheiten vor dem Impfzentrum. Diese sollen Impflinge bei der Wartezeit vor Wind- und Wetter schützen und den älteren Impfwilligen eine Sitzgelegenheit ermöglichen. Die Aufklärungskabinen wurden von zwei auf acht Stück erweitert, um gleichzeitig mehrere Personen beraten zu können.

Auch die Impflinge können etwas beitragen, um die Wartezeit zu verkürzen: “Lichtbildausweis und Priorisierungsnachweis bereithalten und vor allem bitte pünktlich, aber nicht deutlich zu früh zum Impfzentrum kommen!”

Die aktuellen Zahlen findet ihr hier.

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