Wie sich Stoffe unterscheiden – und wie Sie den richtigen Stoff wählen!

Die eigene Mode herzustellen macht einfach Spaß – und kann sogar mehr als nur ein Hobby sein. Immer mehr kreative Menschen entscheiden sich dafür, selbst Kollektionen zu schneidern. Während einige ihre Kreationen einfach weiter verschenken, gibt es wiederum andere, die ihre eigenen kleinen Modelabels eröffnen und Ihre Designs – vor allem online – erfolgreich verkaufen.

Heutzutage ist es somit gar nicht mehr zwingend nötig, ein stationäres Ladengeschäft zu eröffnen, um als ModedesignerIn Fuß zu fassen. Was allerdings notwendig ist, sind – neben den handwerklichen Fähigkeiten – auch relevante Kenntnisse über die unterschiedlichen Stoffarten – und deren Eigenschaften.

In diesem Artikel zeigen wir Ihnen welche grundlegenden Unterschiede es unter den verschiedenen Stoffarten gibt – und wie Sie genau den Stoff finden, den Sie für Ihre Kreationen benötigen. Los geht’s!

1. Achten Sie auf den Stretch-Anteil der Stoffe

Der Stretch-Anteil gibt an, wie stark sich Ihr Stoff dehnt. Stoffe haben eine unterschiedliche Elastizität (die Fähigkeit der Textilfasern, bei Dehnung “zurückzuspringen”). Wenn Sie einen Stoff mit hohem Stretch-Anteil auswählen, sollten Sie sich vergewissern, dass dieser auch für Ihr Schnittmuster geeignet ist, da ein hoher Stretch-Anteil die Passform des Endprodukts verändern kann.

Sie möchten wissen, wie dehnbar der von Ihnen favorisierte Stoff ist? Um die Dehnbarkeit eines Stoffes zu messen, legen Sie ungefähr 12,5 cm des Stoffes über ein Lineal, wobei Sie ein Ende an der Nullmarkierung halten und das andere Ende dehnen, bis Sie einen Widerstand spüren. Dann teilen Sie dann diese Zahl durch die ursprüngliche Länge des Stoffes. Beispiel: Wenn sich Ihr Stoff innerhalb dieses Tests auf ca. 17 cm dehnt, hat er sich um ca. 5 cm über die ursprüngliche Länge hinaus gedehnt.

2. Behalten Sie den Faltenwurf im Hinterkopf

Der Faltenwurf bestimmt, wie auf welche Art ein Stoff fließt. Mit anderen Worten: Steife Stoffe haben weniger Faltenwurf, und fließende Stoffe haben mehr Faltenwurf. Doch ganz so einfach ist es nicht, denn der Faltenwurf wird oft mit dem Gewicht verwechselt. Dabei handelt es sich hierbei um zwei unterschiedliche Faktoren, die das Aussehen von Kleidungsstücken beeinflussen.

Ein Stoff mit mehr Drapierung lässt den Rock vom Körper „wegschweben“, während ein Stoff mit weicher Drapierung, den Rock nah am Körper hält. Wenn Sie beispielsweise einen fließenden Rock nähen möchten, sollten Sie einen dünnen und gut fallenden Stoff wählen – sollten Sie jedoch eher einen enganliegenden Rock bevorzugen, sollten Sie eher auch einen dickeren und steifen Stoff setzen.

3. Labeln Sie Ihre Mode

Ein wichtiger Aspekt, den viele neue ModemacherInnen nicht bedenken ist, die Kleidungsstücke mit entsprechenden Etiketten zu labeln. Namensetiketten zum Aufbügeln sind ideal, um Ihrer Mode ein wiedererkennbares Markenimage zu verleihen. Seien Sie auch bei der Gestaltung Ihrer Markenlabels so kreativ wie möglich.

Sinnvoll sind hier zusätzlich auch Wäscheetiketten zum Aufbügeln, auf denen Sie die nötigen Pflegehinweise angeben können. Schließlich ist es ja auch in Ihrem Sinne, wenn Ihre KundInnen noch lange Freude an Ihrer Mode haben können. Übrigens ist es heutzutage sehr einfach, eigene Namensschilder zum Aufbügeln direkt von Zuhause aus herzustellen. Hier finden Sie in wenigen Klicks weitere Informationen zu diesem durchaus wichtigen Thema.

4. Denken Sie an das Gewicht des Stoffes

Das Gewicht eines Stoffes wird in g/qm (Gramm pro Quadratmeter) gemessen und definiert, wie schwer oder leicht ein Stoff ist. Das Messen des Stoffgewichts ist eine Möglichkeit, die Dicke des Materials zu messen und zwischen leichten, mittelschweren oder schweren Stoffen zu unterscheiden. Übrigens kann auch das Bedrucken und Färben eines Stoffes beeinflussen, was dieser „auf die Waage bringt“. Somit sollten Sie auch diesen – verständlicherweise oft übersehenen Aspekt – definitiv mitberücksichtigen.

An dieser Stelle eine kleine Übersicht über die unterschiedlichen Stoffgewichte:

Leicht:

  • Organza-Stoff
  • Chiffon
  • Taft
  • Single-Jersey
  • Mittel:

  • Samt
  • Satin
  • Kambrik
  • Interlock-Jersey
  • Schwer

  • Denim
  • Twill
  • Sackleinen
  • Filzwolle
  • 5. Denken Sie an die Funktionalität des Kleidungsstücks

    Bei der Stoffwahl sollten Sie auch Bedenken, welche Funktionalität das von Ihnen designte Kleidungsstück haben wird. Wer beispielsweise Sportkleidung herstellt, muss damit rechnen, dass dieses viel häufiger gewaschen wird als ein Taftrock. Wählen Sie Ihren Stoff entsprechend robust aus, falls Sie Kleidung herstellen, bei denen viele Wasch – und Trockenvorgänge vorgesehen sind. Auch sollten Sie überlegen, ob Ihre Kollektionen gebügelt werden dürfen – und auch hier den entsprechenden Stoff wählen.

    Mit ein wenig Hintergrundwissen findet sich für jedes Kleidungsstück der passende Stoff. Wichtige Kategorien sind hierbei nicht nur das Gewicht des Stoffes, sondern auch der Faltenwurf sowie der Stretch-Anteil. Denken Sie daran, Ihre Mode auch entsprechend zu labeln und mittels Waschetiketten zum Aufbügeln auf die nötige Pflege hinzuweisen.

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