Das alljährliche Sicherheitsgespräch der Polizeiinspektion Bad Wiessee mit den Gemeinden lief aufgrund der Corona-Pandemie in diesem Jahr etwas anders ab als gewohnt. Statt einem Termin gab es heuer fünf Einzelgespräche mit den Bürgermeistern Robert Kühn (Bad Wiessee), Alfons Besel (Gmund), Josef Bierschneider (Kreuth), Christian Köck (Rottach-Egern), Johannes Hagn (Tegernsee) und Norbert Kerkel (Waakirchen).
Vorgestellt wurden die Sicherheitszahlen aus dem Jahr 2019 vom neuen Inspektionsleiter Thomas Heinrich und seinem Stellvertreter Andreas Loeffler, die beide seit dem 1. Februar im Amt sind. Den Bürgermeistern wurde die Sicherheitslage ihrer Gemeinden jeweils aufgeschlüsselt vorgestellt. Darin war laut Polizei zu erkennen, dass sich die Zahlen nicht deutlich verändert haben.
Häufigste Unfallursache: Überhöhtes Tempo
Insgesamt wurden im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Bad Wiessee im vergangenen Jahr 1.010 Straftaten festgestellt. Das bedeutet einen Anstieg um 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Laut dem Sicherheitsbericht sei das jedoch nicht ungewöhnlich: „Im Fünf-Jahres-Vergleich ist erkennbar, dass sich das durchschnittliche Straftatenaufkommen stets um die 1.000 Straftaten bewegt.“ Die Aufklärungsquote liege bei 67,1 Prozent und damit um 0,3 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres – gleichzeitig jedoch um 1,6 Prozent höher als noch im Jahr 2017.
Ein ähnliches Bild zeigte sich bei den Unfallzahlen. Die Wiesseer Polizei verzeichnete 896 Verkehrsunfälle für das Jahr 2019 und damit eine Steigerung um einen Prozentpunkt. „Hervorzuheben ist die Tatsache, dass die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschäden um elf Prozent auf 141 Unfälle verringert werden konnten“, heißt es weiter in dem Bericht.
Als Ursache nennt die Polizei die größere Anzahl an Verwarnungen und Anzeigen im Verkehrsbereich, die um 35 Prozent gesteigert wurden. Zusätzlich wurden 145 Messungen mit dem Laser-Handmessgerät der Polizeiinspektion Bad Wiessee durchgeführt. Hierbei merkt die Polizei an, dass überhöhte Geschwindigkeit, gemessen an der Schwere der Folgen und der Schäden, nach wie vor der Spitzenreiter bei den Unfallursachen ist.
Polizeiarbeit an Schulen und Kindergärten
Auch die Veranstaltungslage im Bereich der Polizeiinspektion Bad Wiessee wurde erörtert. Neben der Vielzahl von Brauchtums- und Sportveranstaltungen, die über das ganze Jahr verteilt sind, waren 2019 auch wieder verschiedene politische Veranstaltungen zu betreuen. Insgesamt handelte es sich um 60 Veranstaltungen, bei denen 390 Beamte eingesetzt waren.
Hinzu kommen noch die begleitenden Tätigkeiten seitens der Inspektion selbst. Dabei handelte es sich um 45 Veranstaltungen, die durch die Jugendbeamtin Regina Reifenstuhl an den Schulen zu Gewalt-, Sucht- und Medienfeldern durchgeführt wurden. Zusätzlich führte der Jugendverkehrserzieher Robert Ruttkowski im vergangenen Jahr unter anderem das Schulwegtraining an Kindergärten mit etwa 230 Kinder und die Jugendverkehrsschule mit 245 Teilnehmern durch.
Das Fazit von Inspektionsleiter Thomas Heinrich: „Trotz dieser guten Entwicklung wollen wir als Polizeiinspektion Bad Wiessee weiterhin hart daran arbeiten, um auch zukünftig die Sicherheit der Bewohner und Besucher des Dienstbereichs zu gewährleisten.“
Insgesamt betreut die Polizeiinspektion Bad Wiessee in ihrem Zuständigkeitsbereich knapp 30.000 Einwohner auf einer Fläche von gut 300 Quadratkilometer, verteilt auf sechs Gemeinden. Hinzu kommen noch durchschnittlich 3,3 Millionen Tagesausflügler und etwa 370.000 Übernachtungsgäste pro Jahr.
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