In den vergangenen zwölf Monaten gab es immer wieder Anfragen zur Nutzung der freien Räume im Gebäude der Grundschule. Unter anderem hatte Volkshochschulleiterin Renate Laubmann den Wunsch geäußert, in die Räumlichkeiten umzuziehen. Dabei war früh klar, dass eine Nutzung durch die Schule selber am wahrscheinlichsten sein dürfte.
So ist die bisherige Nachmittagsbetreuung, für die seit letztem Jahr sogar Schüler aus Rottach-Egern nach Wiessee gefahren werden, ein echtes Erfolgsmodell. Konsequenz: Die Kapazitäten der Schule sind mit den rund 70 Kindern bereits seit einiger Zeit ausgeschöpft. „Es gibt eine lange Warteliste“, so der Wiesseer Geschäftsleiter Michael Herrmann gegenüber der TS im letzten Jahr.
Mehr Klassen, mehr Bedarf
Da sich laut Schulleiterin Gertraud Pfaffenberger die Zahl der Schulklassen in den nächsten Jahren weiter erhöhen soll, wird auch der Bedarf für eine Betreuung nach der Schule nicht so schnell abnehmen. Und so hat der Wiesseer Gemeinderat am vergangenen Donnerstag erwartungsgemäß beschlossen, dass ein Kinderhort aufgebaut werden soll.
Eine Überraschung ist dabei der Startzeitpunkt: Bereits ab September soll es mit vier Gruppen losgehen. Und damit sogar schneller, als von vielen Eltern erhofft. Die hatten bereits vor zwei Jahren in einer Umfrage der Gemeinde klar für einen Kinderhort votiert.
Gemeinde trägt Kosten für Übergang
Die Trägerschaft für die vier Gruppen übernimmt ab dem kommenden Schuljahr die evangelische Kirche. Für Pfarrer Martin Weber eine sinnvolle Ergänzung zu den drei Krippen, die man bisher in Tegernsee, Rottach-Egern und Bad Wiessee betreibt. Gegenüber dem Merkur erklärte Weber, dass somit auch die nötige Organisationsstruktur bereits vorhanden sei. Man freue sich über die Entscheidung des Wiesseer Gemeinderats und werde mit Tina Weber eine erfahrene Leiterin für den Aufbau des Horts berufen.
Dabei wollen die neuen Betreiber von dem Engagement der bisherigen Betreiber der Mittagsbetreuung profitieren und die Mütter, die sich noch ohne pädagogische Ausbildung um die Schüler kümmern, für ein Jahr weiter beschäftigen. In dieser Zeit können diese die notwendige Ausbildung nachholen. Die Kosten für das Übergangsmodell übernimmt die Gemeinde Bad Wiessee.
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