Wir erreichen die 62-jährige Marile Mereis diese Woche am Telefon. Traurig klingt die Geschäftsfrau aus Bad Wiessee noch nicht, aber das wird spätestens in der Zeit vor Ostern kommen. Denn die Frau, die sich seit 44 Jahren um die Blumenversorgung der Bürger der Seegemeinde kümmert, sagt Servus.
Ja – ich werde meinen Laden schließen. Am Ostersamstag ist mein letzter Arbeitstag.
Mereis, die aus einer echten Gärtnerdynastie stammt, verkauft seit 1978 Blumensträuße, Topfpflanzen und Dekor an die Menschen in Bad Wiessee. Nach dieser langen Zeit hat sich die Seebewohnerin den Ruhestand redlich verdient.
„Leider habe ich niemanden gefunden, der den Laden weiterführt“, erzählt Mereis. Die langen Arbeitszeiten schrecken die möglichen Bewerber ab. Das bedauert die Geschäftsfrau, die ihren Floristen-Alltag von ganzem Herzen liebt, sehr.
“Hi’gschaugt, o’gschaugt, noch’gschaugt – Modell”
Dem Dorfleben wird Mereis aber erst einmal erhalten bleiben, wie sie versichert. Unvergessen bei vielen im Tal ihre Karriere als “Hi’gschaugt, o’gschaugt, noch’gschaugt” Kalender-Girl. 2013 trat sie mit zehn anderen Frauen im Schalk, dem kunstvoll hergestellten Gewand der verheirateten Frauen im Oberland, vor die Kamera. Ein voller Erfolg für den guten Zweck.
Bis Ostern noch wird uns die Bad Wiesserin mit ihren Blumenarrangements, die man sich natürlich auch liefern lassen kann, den Tag versüßen. Was danach kommt? So wie Mereis gehört hat, soll das Ladengeschäft wieder vermietet werden. Und sie selbst genießt erst mal die letzten Wochen zwischen ihren Blumen. Und dann?
Ich schaue jetzt erst mal ganz entspannt, was kommt. Ich freue mich darauf!
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