Wiesseer Pfarrheim-Pläne müssen überarbeitet werden

Auf dem 3000 Quadratmeter großen Grundstück an der Dr.-Scheid-Straße soll das neue Wiesseer Pfarrheim entstehen. Doch das Erzbischöfliche Ordinariat warf die Pläne über Bord und fordert eine kleinere und kostengünstigere Variante. Gibt es einen Kompromiss?

Das Josefsheim im Löblweg sollte eigentlich verkauft werden. Nun kann die Wiesseer Pfarrei es doch weiterhin nutzen.

In Wiessee soll ein neues Pfarrheim entstehen. Hierfür hatte das Erzbischöfliche Ordinariat bereits ein 3000 Quadratmeter großes Grundstück an der Dr.-Scheid-Straße erworben. Geplant hatte die Pfarrei Bad Wiessee in ihrem neuen Domizil einen Saal für 100 Leute, einen Bereich für die Jugend und eine ordentliche Küche.

Insgesamt wurden die Kosten für das neue Pfarrheim auf rund drei Millionen Euro geschätzt. Doch das war dem Erzbischöfliche Ordinariat als Kostenträger zu viel des Guten. Demnach sei das geplante Pfarrheim für eine Gemeinde in der Größenordnung von Bad Wiessee sowohl zu groß als auch zu teuer. Pfarrer Wieland Steinmetz und Kirchenpfleger Herbert Stadler konnten die Verantwortlichen im Ordinariat nicht überzeugen.

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Wiesseer Pfarrei zeigt Kompromissbereitschaft

Nun trafen sich sowohl Vertreter der Wiesseer Pfarrei als auch des Ordinariats zu einem runden Tisch in München. Und laut Merkur schien das Gespräch gefruchtet zu haben. Wie Kirchenpfleger Stadler erklärt, werde die Pfarrgemeinde nun die Situation neu erörtern und ausloten, was machbar sei.

Der Knackpunkt ist vor allem die Kostenfrage, schließlich waren drei Millionen Euro für das Ordinariat zu viel. Doch einen konkreten Finanzrahmen gibt es auch nicht. Laut Ordinariats-Sprecherin Bettina Göbner gebe es zwar Vorgaben, die für alle Gemeinden gelten und die von der Zahl der Katholiken abhängt. „Aber wir schauen uns die Situation vor Ort an.“

Bis die Pläne für das neue Pfarrheim also überarbeitet und für beide Seiten annehmbar sind, wird noch einige Zeit vergehen. „Es dauert bestimmt noch zwei Jahre, bis wir unser Pfarrheim haben“, ist sich Kirchenpfleger Stadler sicher.

Josefsheim wird vorerst nicht verkauft

Immerhin gibt es aber auch eine gute Nachricht: bis zum Bau des neuen Domizils kann die Pfarrgemeinde weiterhin das Josefsheim nutzen. Gebaut hat das Josefsheim samt denkmalgeschützter Kapelle der Löblbauer in den 1930er-Jahren als Altersruhesitz. Später übernahmen die Schwestern, die dem Dritten Orden des Heiligen Dominikus aus Speyer angehören, das Haus und nutzten es als Ferienheim, bis es zum Pfarrheim der Wiesseer Katholiken wurde.

Doch der Pachtvertrag mit der Wiesseer Pfarrgemeinde ist mit dem Jahr 2016 ausgelaufen. Gekündigt worden war der Vertrag, weil die Ordensschwestern ihren Besitz am Löblweg versilbern wollten. Aber: Bis heute ist der Verkauf noch nicht erfolgt. Denn wie berichtet, hat neben der Diözese hat auch die Gemeinde Bad Wiessee ein Vorkaufsrecht, damit es nicht zum Spekulationsobjekt wird. Nun haben die Schwestern des Dritten Ordens des Heiligen Dominikus aus Speyer den Pachtvertrag mit der Pfarrei erneut bis Mitte 2019 verlängert.

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