Wiesseer ruft zur Demo gegen Corona-Gesetz auf

Aufgrund der Corona-Pandemie gilt in Deutschland seit Anfang November ein Teil-Lockdown. Gegen die Beschränkungen der Regierung wird teils lautstark protestiert. Nun schließt sich ein Wiesseer an und ruft zur Demo in Miesbach auf. Aber was genau treibt ihn dabei an?

Vergangene Woche wurde eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes verabschiedet. Ein Wiesseer will dagegen nun protestieren.

Videos und Aufnahmen der Querdenker-Demos in deutschen Städten gehen aktuell viral. Nicht nur im Internet wird debattiert und kommentiert, auch berichten zahlreiche Medien immer wieder über die Proteste. Unverantwortlich, rücksichtslos oder doch berechtigt? Menschen reagieren emotional, teils aggressiv auf das sensible Thema Corona und die Maßnahmen der Regierung.

Kritik an Änderung des Infektionsschutzgesetzes

Auch ein Wiesseer Bürger fühlt sich nun berufen, zu einer Demo zu animieren – allerdings nicht im klassischen Sinne, Seite an Seite auf den Straßen, vielleicht sogar ohne Maske wie in zahlreichen Städten bereits geschehen, sondern im eigenen Wagen. Geplant ist ein Auto-Korso mit lautem Hupen durch Miesbach.

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Doch was treibt den Wiesseer an? Er sei kein Corona-Leugner, stellt Anton Linsinger gegenüber dem Merkur von Anfang an klar. Doch mit der Eil-Verabschiedung des neuen Infektionsschutzgesetzes vergangenen Mittwoch ist die Bundesregierung seiner Meinung nach wohl zu weit gegangen: „Hier wird so große Macht auf so wenige Köpfe verteilt“, so der 42-Jährige.

Der Wiesseer sei sich laut Merkur durchaus über die Folgen einer Corona-Infektion bewusst, allerdings wolle er die Maßnahmen der Regierung kritisch hinterfragen „und mit Augenmaß betrachten“. Neben den befürchteten Wirtschaftsschäden kann er als Familienvater nicht verstehen, dass Schulkinder teils acht Stunden lang gezwungen sind, eine Maske zu tragen.

Demo soll heute Abend stattfinden

Die Änderungen des Infektionsschutzgesetzes beinhalten unter anderem laut dem neuen Paragraphen 28a die mittlerweile bekannten Maßnahmen wie Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen. Die daraus resultierende Auflösung von Kundgebungen und Demonstrationen durch die Polizei (wie unter anderem in Berlin geschehen) animieren den Wiesseer jedoch, dagegen vorzugehen.

Er will sich gegen „massive Polizeigewalt gegen friedlich demonstrierende Bürger“ wenden – und das eben mit einem Autokorso durch die Kreisstadt heute Abend. Nach Linsingers Angaben sei die Protestaktion sowohl mit dem Landratsamt Miesbach als auch mit der Polizei abgesprochen. Auf Nachfrage der TS weist Sophie-Marie Stadler, Pressesprecherin des Landratsamtes, jedoch auf die Auflagen hin: 20 bis 100 Autos und Maskenpflicht, “da man ja nicht weiß, ob die Mitfahrer dem gleichen Hausstand oder einem weiteren angehören”. Außerdem sei auch die Route und der Zeitraum genau festgelegt.

Losgehen soll es heute Abend um 19.00 Uhr am Volksfestplatz in Miesbach. Eine halbe Stunde später geht es von dort aus mit Hupen, Lichtsignalen und Rufen aus den Autos durch die Stadt. Endpunkt ist wieder der Marktplatz. Während der gesamten Demo wird die Polizeiinspektion Miesbach anwesend sein, bestätigt Stadler abschließend.

Anmerkung der Redaktion: Entgegen der ursprünglich gemeldeten Auflage von maximal 20 Autos waren nach aktuellen Informationen des Landratsamts von Anfang an bis zu 100 PKW erlaubt.

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