Während Bad Wiessee für die kostenlose Busnutzung seiner Gäste heuer 100.000 Euro mehr bezahlen wird, sparen die übrigen Talgemeinden jährlich Beträge im fünfstelligen Bereich.
Seit Ende 2010 ist die TegernseeCard im Einsatz. Sie stellt eine Erweiterung der bisherigen Gästekarte dar. Derzeit beinhaltet sie die gleichen Leistungen, aber mit einer höheren Ersparnis für den Gast. Der kostenlose Bustransfer mit der Regionalverkehr Oberbayern GmbH (RVO) ist allerdings bei beiden Karten mit dabei. Und das hat einen Grund: Seit der Einführung der kostenlosen Busnutzung im Jahr 2006 verfolgen die Gemeinden das Ziel, Touristen eine attraktive Möglichkeit für die Mobilität vor Ort zu geben und gleichzeitig die Straßen im Tal zu entlasten.
Steigt der Gast in einen Bus ein, so kann der Kartenleser erkennen, dass der Urlauber im Moment im Tal untergebracht ist – und lässt ihn kostenlos einsteigen. Am Ende des Jahres wird dann abgerechnet. Die daraus entstandenen Kosten wurden bislang nach den Übernachtungszahlen auf die einzelnen Gemeinden im Tal verteilt. Da Bad Wiessee seit Jahren die meisten Übernachtungen im Tal aufweist, musste die Gemeinde bereits bisher den größten Anteil tragen. So kamen auf die Wiesseer im Jahr 2012 insgesamt 160.000 Euro zu.
Neues System
Doch nun wird es für eine Gemeinde teurer und für die anderen teilweise deutlich günstiger. Dabei betonen die Kämmerer der Talgemeinden unisono, dass das neue System gerechter sei als bisher. Denn die Intensität der Busnutzung mit der TegernseeCard variiere erheblich. Vor allem Bad Wiessees Gäste nutzen die RVO-Busse besonders häufig, erklärte Bürgermeister Peter Höß bei der Gemeinderatssitzung im Dezember. Deshalb sei es auch in Ordnung, dass die Gemeinde mehr dafür bezahle. Immerhin rechnet sie mit 100.000 Euro Mehrkosten in diesem Jahr aufgrund der neuen Berechnungsgrundlage.
Wenn Gäste mit der TegernseeCard kostenlos den Bus nutzen, wird seit Januar jede Fahrt der Gemeinde zugeordnet, in der die Fahrgäste übernachten. Im Gegenzug zahlen die Gäste dieser Gemeinde auch eine Kurtaxe in Höhe von 2 Euro pro Tag. Weil die Gäste der anderen Gemeinden die Busse deutlich weniger nutzen, zahlen sie künftig weniger Geld für das Angebot.
Rottach-Egern spart am meisten
Rund 16.000 Euro weniger wird die Gemeinde Gmund bezahlen müssen, schätzt Kämmerer Georg Glas. Waren es im vergangenen Jahr noch 26.113 Euro, könnte dieser Betrag heuer auf 10.500 Euro zurückfallen. Tegernsees Kämmerer Jürgen Mienert rechnet mit rund 17.000 Euro weniger. Für das vergangene Jahr waren noch rund 82.800 Euro abgerechnet worden. Die Gemeinde Kreuth will noch keinen genauen Betrag nennen. Bürgermeister Josef Bierschneider rechnet aber mit Einsparungen im fünfstelligen Bereich.
Am meisten spart Rottach-Egern. Kämmerer Gerhard Hofmann rechnet in diesem Jahr mit 30.000 Euro weniger Kosten für die kostenlosen Busfahrten. Trotzdem trägt die Gemeinde weiterhin den zweitgrößten Anteil. Im Jahr 2012 betrug dieser 128.000 Euro. Allerdings habe die Gemeinde ein anderes Gästeklientel als Bad Wiessee, sagt Hofmann. Die Rottacher Gäste würden deutlich weniger mit dem Bus durchs Tal fahren.
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