Orkanböen am Tegernsee:
Windige Verhältnisse im Tegernseer Tal

Auch im Tal bläst der Wind gerade heftig. Besondere Vorsicht ist beim Spaziergang im Wald oder bei der Wanderung in den Bergen geboten.

Eindrucksvolles Wolkenspiel am Schwarzenberg, Blick ins Spitzinggebiet. / Foto: Birgit Posselt

“Gerade hat der Wind etwas nachgelassen, aber am Freitagvormittag, vielleicht auch schon in der Früh, soll es nochmals stürmisch werden”, so unser Wetterfroschexperte aus Schaftlach. Nach Auskunft des Wetterfroschs soll der größte Sturm dann erstmal vorbei sein und die allgemeine, sehr windige Lage bleibe aber erhalten. “Derzeit haben wir eine Warnstufe Orange für Sturm, allerdings gilt diese erst ab einer Höhe von 1.500 Meter Höhe. Das bedeutet bis 85 km/h Windgeschwindigkeit in einzelnen Böen. In exponierten Lagen kann es zu Windgeschwindigkeiten von bis zu 95 km/h kommen”, führt der Wetterfrosch weiter aus.

Orkanböen bis zu 100 km/h

Bei dem Wetterdienst Windfinder, einem der weltweit führenden Wetterdienste für Wassersportler und damit dem „Spezialisten“ für Wind überhaupt finden wir folgende Prognose: in der Region Tegernsee spricht der Windfinder eine Unwetterwarnung aus. Von Donnerstag, 16. November um 21:00 bis Freitag, 17. November um 06:00 herrschen Orkanböen, vor allem oberhalb 1.500 Meter, mit Geschwindigkeiten zwischen 100 km/h vor. Diese Windgeschwindigkeit entspricht 28 m/s und liegt auf der Beaufort-Skala bei 10. Die Beaufort-Skala, ein Hilfsmittel zur Messung der Windstärke, reicht von 0 (Windstille) bis 12 (Orkan). Bei Windstärke 10 kann es schon mal sein, dass Bäume entwurzelt werden, Baumstämme brechen, Gartenmöbel weggeweht werden und auch größere Schäden an Häusern entstehen. Bis zu 120 km/h also bis Windstärke 12 kann dann der Wind aus westlicher, später aus nordwestlicher Richtung kommen, in exponierten Lagen muss man mit extremen Orkanböen bis 140 km/h rechnen. “Bei dieser Windgeschwindigkeit wird im Wald vor einzelnen herabstürzenden Ästen gewarnt”, führt der Schaftlacher weiter an.

Sturm im Wald

Grundsätzlich gibt es, „die grobe Regel, ab einer Windgeschwindigkeit von 100 km/h den Wald in keinem Fall mehr zu betreten – eine Försterregel”, so der Wetterfrosch. Man sollte jedoch auch schon vorher den Wald meiden. So warnen auch die Bayerische Staatsforsten davor, dass es nicht nur während des Sturms gefährlich ist, sondern auch danach. Der Grund ist nachvollziehbar: Zahlreiche Bäume sind durch die Trockenheit der letzten Jahre vorgeschädigt. Und durch diese Trockenheit kann es sein, dass Äste – häufiger als sonst – brechen beziehungsweise Bäume auch umstürzen. Auch noch wenige Tage nach dem Sturm kann es also sein, dass Äste herabfallen. Somit werden Warnungen vor Betreten eines Waldes vom Deutschen Wetterdienst mit der Sturmwarnung als “mögliche Gefahren” herausgegeben. 

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Was ist Windwurf beziehungsweise Windbruch?

Unter Sturmholz, auch Windwurf oder Windbruch versteht man aufgrund von starken Stürmen/Orkanen entwurzelte oder geknickte Bäume. Dies können einzelne Bäume sein oder große Flächen, vor allem Fichten-Monokulturen sind hier sehr gefährdet. 
Beim Windwurf genügt die Verankerung des Baumes im Boden durch die Wurzeln nicht aus und der Stamm wird samt Wurzelballen umgeworfen. Beim Windbruch hält die Bodenverankerung stand, jedoch wird die Biegefestigkeit des Stammes überschritten und er bricht ab.

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