Windkraft – Ja später

Seit einem Jahr liefen im Hofoldinger Forst Windmessungen. Jetzt ist das Gutachten fertig. Noch ist die technologische Entwicklung nicht fortgeschritten genug. Otterfing spielt nun auf Zeit

Geht es nach den neuesten Plänen. dürfte fast nirgendwo im Landkreis ein Windrad gebaut werden. Bild: http://windkraftfakten.files.wordpress.com
Windkraft in Otterfing erleidet einen Rückschlag. Bild: http://windkraftfakten.files.wordpress.com

“Nein Danke”, so heißt es in weiten Teilen des Landkreises, sobald es um das Thema Windenergie geht. Schon früh verabschiedete sich die südliche Hälfte des Landkreises aus den Planungen. Ein Verweis auf das Landschaftsschutzgebiet und die angrenzenden Alpen reichten. Nun hat die bayrische Regierung auch die sogenannte H10 Gesetzgebung durch gewunken. Diese besagt, dass der Abstand eines Windrades mindestens das Zehnfache seiner Länge vom nächst stehenden Wohnhaus entfernt sein muss. Somit blieben im Nordlandkreis nur noch wenige Flächen übrig.

Anders als die anderen Gemeinden beschloss Otterfing dennoch, an der Sache dran zu bleiben. Gemeinsam mit den Münchner Gemeinden Sauerlach, Brunnthal und Aying wurde eine Arbeitsgemeinschaft gegründet. Das Ziel: einen Windpark im Hofoldinger Forst zu errichten. Mit Geld von lokalen Bürgern und Unternehmen und zur Stärkung des lokalen Gewerbes.

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Zu wenig Wind

Im vergangenen Jahr wurde nun eine Windanalyse durchgeführt, ein Gutachten also, dass die Rentabilität untermauern sollte. In den ersten Monaten lief dies auch sehr gut und die Verantwortlichen schöpften Hoffnung. Doch das endgültige Gutachten konnte die ersten Hoffnungen nicht bestätigen. Windkraft in der Form, in der es sich die Gemeinden vorgestellt hatten, ist derzeit jedoch nicht rentabel.

“Somit stellte sich die Frage, ob das Projekt nun hinfällig ist und sich die Arbeitsgemeinschaft auflösen sollte”, so der dritte Bürgermeister von Otterfing, Karl-Martin Einwanger, in der Kreisratssitzung am vergangenen Mittwoch. Doch die Gemeinschaft entschloss sich anders. In einigen Jahren werde die Technik so weit sein, dass sich Windräder in der gewünschten Form rentieren würden. Bis dahin möchten die Verantwortlichen einen Fuß in der Türe behalten.

Die Zukunft soll es richten

Standortsicherungsvertrag heißt die Wunderwaffe, die der Gemeinde für die nächsten drei Jahre weitgehende Mitspracherechte erhalten soll. Damit sichern sich die vier Gemeinden die Entscheidungsgewalt in wichtigen Fragen. Die Hoffnung: Die Ansiedlung von Großkonzernen wie EON oder RWE soll verhindert werden.

Kostenlos ist der Vertrag jedoch nicht. 4100 Euro müssen die Gemeinden im Jahr bezahlen. 700 Euro blieben also im Landkreis hängen. „Abzocke“ findet Michael Lechner von den freien Wählern. Zahlen wird man vermutlich trotzdem. Zumindest wurden die Erläuterungen von Einwanger positiv aufgenommen.

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