Wir für Euch – auch in der Corona-Krise

Die Corona-Krise betrifft uns alle. Ob Kleinunternehmer oder Großbetrieb – wir alle haben Angst vor Kurzarbeit oder arbeiten gerade am Limit. Wir wollen euch heute zeigen, was unser Team gerade so bewegt und wie unser Alltag aussieht.

Das TS-Team: Nina, Maxi, Martin, Simon, Peter und Filiz (v.li.).

Nina Häußinger: Es ist Freitagabend. Alle warten auf das Statement von Ministerpräsident Markus Söder. Noch schnell den Artikel fertigkriegen, online nehmen und auf Social Media verbreiten. Dann geht’s auch schon los. Ich packe die aktuellen Infos in den Newsticker, Maxi kümmert sich um ein Bild und tippt den Rest ab. Mist, jetzt klingelt das Telefon. Ein Leser möchte gerne auf die Hilfeseite aufgenommen werden. Der Kollege klingelt bei Slack, einem Nachrichtendienst, durch. Der hat eine tolle Idee für den nächsten Beitrag.

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Wow. Arbeiten im Akkord. Gefühlt haben wir in der Redaktion im Moment keine Zeit zum Durchschnaufen. Die Tal-Bürger überfluten uns mit Infos, Vorschlägen und ihren Aktionen. Wir wollen helfen, so gut es geht – auch wenn das bedeutet, dass wir vergessen, welcher Tag heute ist und es das Wort Feierabend erstmal nicht mehr gibt.

Für uns ist die Krise eine Herausforderung, aber auch Spannung pur. Vor allem die Arbeit im Team wird in solchen Zeiten wichtiger denn je. Wir stimmen uns fast permanent ab, tauschen uns aus und definieren unseren Weg neu. Das ist es, was Redaktion für mich so spannend macht. Und auch wenn unsere Reichweite und unsere Leserschaft aktuell höher denn je sind – unser Chef kämpft ums Überleben der Firma. Auch in unserer Branche bricht die Grundlage der Finanzierung weg. Auch wir haben Angst um unsere Zukunft.

Übrigens: Sollte ich es doch mal schaffen, mich von meiner Laptop-Sucht loszureißen, bin ich draußen im Wald – alleine mit meinem Hund. Das macht den Kopf frei. Hoffe ich 😉

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Maxi Hartberger:
Sonntag, 17:00. Nina und ich befüllen den Newsticker und die Hilfeseite. Eine Nachricht auf dem Handy: Merkel hält um 17:30 Uhr eine Pressekonferenz ab. Schnell reagieren. Fernseher an, Live-Stream auf dem Laptop laufen lassen. Fotos machen, mitschreiben, Zitate einfügen. Alles sofort in den Newsticker rein. Auf Facebook posten. Schnell. Schnell. Schnell. Unser Credo: Aktualität! Okay, geschafft. Kurz mal durchatmen und sich dann wieder um die Seite kümmern…

Puh. Solch eine Situation hat bisher niemand erlebt. Es ist ein absoluter Ausnahmezustand. Umso größer ist derzeit auch die Verantwortung der Medien – das ist uns bewusst.. Deshalb stellen auch wir als TS an uns selbst einen hohen Anspruch. Wir wollen informieren und sensibilisieren und stellen uns dabei täglich Fragen wie: Sollen wir diese Info in unseren Newsticker aufnehmen oder schüren wir damit Panik? Sollten wir das Bild von einer brechend vollen Bräustüberl-Terrasse posten, oder starten wir damit ein Münchner-Bashing?

Es ist eine Gratwanderung. Umso wichtiger ist es, sich im Team abzusprechen, in ständigem Kontakt zu stehen und die verschiedenen Meinungen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, eine gemeinsame Linie zu fahren. Es ist nicht immer einfach, es bedeutet für mich und unser Team enormen Druck. Und auch wir müssen uns nach zehn oder elf Stunden Arbeit zwingen, eine Pause zu machen, runterzufahren, um einen klaren Kopf zu bewahren.

Ninas und mein Life-Hack: Sich ein großes Glas Weißwein eingießen, uns über andere Themen unterhalten und zwischendurch auch einfach mal lachen. Nur so werden wir derzeit als Redakteure der TS nicht wahnsinnig und können weiter die Menschen in unserem geliebten Tegernseer Tal informieren und mit unserer Hilfeseite den lokalen Händlern unter die Arme greifen. Wir geben unser Bestes. Das versprechen wir!

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Cheers.

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Martin Calsow: Wir sind digital. Kein Druck, kein Papier. Schreiben von daheim und Skype-Konferenzen sind für uns Alltag. Aber die Corona-Krise macht alles anders. Hatten wir am Tag bislang vier, fünf verschiedene Themenkreise, verdichtete sich die Lage zunehmend auf ein Thema: Das Virus. Und da hört der Arbeitstag eben nicht nach acht Stunden auf, sondern geht in die Nacht, sorgt für tägliche Konferenzen via Skype.

Wir fahren um den See, schauen, wie die Beschränkungen unseren Alltag bestimmen. Wir merken mehr als sonst unsere Verantwortung für die Gemeinschaft. Balance halten zwischen Auffordern, daheim zu bleiben und nicht künstlich Stimmung gegen andere Menschen machen. (Die Dackeldame mit den charmanten Ohren auf dem Foto kommt aus München, darf auch derzeit nicht an den See kommen, ist aber sonst immer herzlich willkommen.) Wir wissen: Viele brauchen Orientierung. Wir liefern. Helfen. Und ärgern sicher auch den ein oder anderen.

Daheim sitzt die Chefin Nina Häußinger, koordiniert uns, bestückt unseren Live-Ticker, schreibt selbst von morgens sechs bis weit in die Nacht. Arbeit am Limit – auch ohne Weißwein! In jeder Hinsicht: Noch nie hatten wir solche Klickzahlen, noch nie brachen uns Erlöse so schnell weg. Noch nie war die Relevanz so hoch, der Einfluss so sichtbar. Aber noch nie hatten wir so viel Angst um unsere Existenz.

Die Staatsregierung hilft. Der Geschäftsführer Peter Posztos arbeitet sich durch den Dschungel der Ministerien, versucht Hilfsgelder zu bekommen. Dutzende Arbeitsplätze hängen direkt und indirekt an unserer Arbeit. Denn die Tegernseer Stimme muss weiterleben, ist für extrem viele, vor allem jüngere Menschen das einzige Informationsmedium.

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Filiz Eskiler: Aufwachen, Zähne putzen, an den Laptop hocken. Das ist an Arbeitstagen meine Morgenroutine. Seit zwei Wochen gilt Homeoffice, für mich eine bequeme Maßnahme. Keinen interessiert es, wie ich aussehe, ich kann die ganze Zeit essen, die Kommunikation mit den anderen Redakteuren klappt gut, und auch sonst hat man kaum Einschränkungen bei der Arbeit – ist ja alles online.

Bonuspunkt: Weil der Weg zur Arbeit wegfällt, und ich das Haus den ganzen Tag nicht verlasse, fühle ich mich nach Feierabend immer motiviert für einen Spaziergang an der frischen Luft (natürlich alleine). Nachteil: Man hat es nicht so ruhig wie im Büro, und man ist nunmal alleine. Auch wenn das Corona-Virus einen ganz schön auf Trab hält, und man immer was zu tun hat, macht die Arbeit Spaß. So komisch es klingen mag: Das Arbeiten ist für mich eine Verschnaufpause von der Ausgangsbeschränkung.

 

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Simon Haslauer: Wie ist es in einer Zeit, geprägt von Ausgangssperren und Viren, Redakteur zu sein? In einer Zeit, in der einige sich über Delfine in Venedig freuen und andere wilde Theorien predigen. Die Tatsache, dass wir als Gesellschaft auf die besonders Schwachen achtgeben sollten, geht dann schon einmal in der eigenen Gier und Paranoia unter. Ich arbeite in einer Branche, in der ich räumlich kaum beschränkt bin.

Internet und eine Tasse Kaffee, und schon kann es losgehen. An meiner Arbeit hat sich bis jetzt nicht viel geändert, ich bin weder Bayer noch Deutscher. Ich bin Salzburger, und meine Arbeit erledige ich im Homeoffice – schon immer.

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Und wie arbeitet IHR gerade? Schickt uns EURE Eindrücke aus der Arbeit, dem Homeoffice oder dem Kreis der Familie. Wir freuen uns!!

Email: info@tegernseerstimme.de

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